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Kuss der Ewigkeit

Kuss der Ewigkeit

Titel: Kuss der Ewigkeit Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: K Price
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Bobbys Körper vor mir zurück.
    Mist, ich hatte vergessen, dass ich nicht wie ich roch. Oder vielleicht hatte er Lynn erwartet, seine Gefährtin. Ich ließ diesen Gedanken nicht lange bei mir bleiben, sondern warf einen Blick auf Nathanial. Er beobachtete mich mit unverhohlenem Interesse. Es war mir so was von zuwider, ihn um Hilfe zu bitten. Bobby wehrte sich erneut gegen meine Umarmung, immer noch nicht wach genug, um sich zu verwandeln.
    Ich schluckte den bitteren Geschmack in meinem Mund hinunter und bedeutete Nathanial, näher zu kommen. » Vorhin sagte Bobby mir, dass du so riechst, wie ich es normalerweise tue.«
    Nathanial wartete, entweder verstand er meine unausgesprochene Bitte nicht oder er wollte, dass ich sie aussprach.
    Mit zusammengebissenen Zähnen flüsterte ich: » Wenn du sein Gesicht berühren könntest, damit er meinen… deinen Geruch wittert.«
    Nathanial nickte und rückte näher. Ich begann wieder zu schnurren, und sobald Nathanial ihn berührte, beruhigte sich Bobby. Energie baute sich in ihm auf und sandte Hitze über meine Arme. Als seine Haut aufbrach, stand ich auf und zog Nathanial mit mir.
    » Wow, darüber zu lesen ist nichts im Vergleich dazu, es leibhaftig zu sehen«, stieß Gil hervor.
    Finster starrte ich sie an, sagte jedoch nichts. Bobbys Katzengestalt festigte sich. Der Geruch von frischem Blut verschwand, als sein Fell sich über seinem Körper schloss, und ich atmete auf, sowohl weil er geheilt war, als auch weil das perverse Verlangen, das mir die Brust zuschnürte, nachgab. Bestürzt sah Bobby sich in der Gasse um.
    Ich konnte es ihm nachfühlen. Zur Verwandlung gezwungen zu werden, war im besten Fall verwirrend, und vorher bewusstlos zu sein, war dabei vermutlich keine Hilfe. Er stand auf vier wackligen Beinen und stolperte bei seinem ersten Schritt. Blinzelnd schüttelte er den Kopf, als könne er dadurch den Nebel in seinem Gehirn verscheuchen. Während er um sich starrte, konnte ich beinahe sehen, wie die Erinnerungen hinter seinen Augen wieder an ihren Platz rutschten. Er machte einen Buckel und ließ den Blick durch die Gasse huschen, dann verengten sich seine grünen Augen, und er stürzte sich auf Nathanial. Ich bekam ihn gerade noch am Nackenfell zu fassen.
    Bobbys überraschter Protest war eher ein kräftiges Quietschen als irgendein Laut, den ein muskulöser Luchs von sich geben sollte. Ich schüttelte den Kopf und gab ihn langsam frei. Er hatte die Ohren mit den Haarpinseln flach zurückgelegt, dennoch beobachtete er stoisch, wie ich seine abgestreifte Kleidung aufsammelte.
    Ich hob die Tasche auf, die Nathanial vorhin mitgebracht hatte, schüttelte meinen Mantel und den einen Schuh heraus– der andere Schuh war weiß Gott wohin gesegelt, als er die Tasche geworfen hatte– und steckte Bobbys Sachen hinein. Anschließend stellte ich die Tasche neben ihm ab und schnappte mir meinen Mantel. Mir war immer noch nicht kalt, doch das sollte es eigentlich sein. Außerdem würde es nur unerwünschte Aufmerksamkeit der Menschen auf mich ziehen, wenn ich ohne Mantel und barfuß herumlief.
    Ich schlüpfte in meinen Mantel und schob die Hände in die Taschen, um mich zu vergewissern, dass ich noch alle meine Habseligkeiten besaß. Die tiefen Taschen des Mantels waren vollgestopft mit dem zusammengerollten Schal und den Handschuhen, die ich vor dem Klub ausgezogen hatte, und dem anderen Kleinkram, wie einer Zahnbürste und einem Kamm. Zumindest das meiste von meinem Zeug hatte ich noch. Ich zwängte meinen Fuß mitsamt dem Schnee, der daran klebte, in den Turnschuh. Meine Zehen quietschten auf der nassen Innensohle, als ich auf der Suche nach dem anderen Schuh durch die Gasse humpelte.
    Nathanial fand ihn vor mir. Er hielt den Sneaker hoch, zog ihn jedoch außer Reichweite, als ich danach greifen wollte. Das Lächeln, das seine Lippen kräuselte, war spielerisch, doch ich funkelte ihn wütend an. Ich schnappte mir den Schuh und steckte den Fuß hinein, ohne mir die Mühe zu machen, die Schnürsenkel zuzubinden. Die Turnschuhe quietschten, als ich in Richtung Straße stapfte. Bobby folgte mir grollend.
    » Kita«, sagte Nathanial.
    Und zur gleichen Zeit rief Gil: » Wartet!«
    Das Geräusch von Gummistiefeln auf Schnee hallte von den Wänden der Gasse wider, als Gil hinter mir herrannte, um mich einzuholen. Ich wirbelte herum.
    Nathanial hatte sich lautlos bewegt– nicht überraschend–, deshalb war er beträchtlich näher als erwartet, doch Gil blieb ein, zwei Meter

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