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Kuss der Ewigkeit

Kuss der Ewigkeit

Titel: Kuss der Ewigkeit Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: K Price
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der Hund den Kopf schief, trottete dann jedoch um das Bett herum und verschwand. Den Sternen sei Dank! Ich lehnte den Kopf zurück und drückte mir die Handballen auf die Augen.
    » Was würde ich nicht dafür geben, an derselben Stelle wiederaufzuwachen, an der ich einschlafe«, sagte ich in die Dunkelheit hinein.
    » Hätte ich dich auf der Straße liegen lassen sollen?«, ertönte Nathanials Stimme von der anderen Seite des Raums. Ich wirbelte herum. Er saß in einem Sessel bei der Tür, ein Buch auf dem Schoß und die Brille zwischen seinen Fingern. Belustigt lächelte er mich an. » Musstest du den Baldachin zerreißen?«
    Ich würdigte den Stoff, der um mich geschlungen war, nicht einmal eines Blickes. » Brauchst du diese Brille eigentlich überhaupt?«
    » Ich bin der Meinung, sie lässt mich älter wirken, findest du nicht?« Er setzte sie auf und schob sie sich auf den Nasenrücken. Als ich nur eine Augenbraue hochzog, klappte er das Buch in seinem Schoß zu. » Wir haben eine Menge zu tun. Ich kaufte dir gestern nur eine Garnitur Kleidung, ein Versehen meinerseits, deshalb fürchte ich, wirst du dasselbe Outfit noch einmal tragen müssen.«
    » Du hattest kein Recht, mich hierherzubringen, und du hattest verdammt noch mal ganz sicher nicht das Recht, mich auszuziehen!«
    » Du standest für eine Rücksprache leider nicht zur Verfügung. Außerdem habe ich deine Kleider gewaschen. Sie waren durchweicht. Versuch, dich heute Nacht nicht so oft in den Schnee zu setzen.« Er hielt mir einen sauberen Stapel Kleidung hin.
    Ich sah ihn an, ohne mich zu rühren. » Ich möchte ein Bad nehmen.«
    » Du schwitzt nicht und stößt keine Hautschuppen ab, und dein Körper regeneriert sich während des Tages. Es besteht also kein Grund, ein Bad zu nehmen. Ich dachte nicht, dass Katzen Wasser überhaupt mögen. Hast du eigentlich schon jemals ein Bad genommen?«
    » Nein, aber ich hasse Wasser nicht. Katzen sind gute Schwimmer, weißt du?« Ehrlich gesagt hatte ich noch nie ein Bad nur für den Zweck, sauber zu werden, genommen. Die Gestalt zu wechseln reinigte den Körper, doch es war über achtundvierzig Stunden her, dass ich mich zum letzten Mal verwandelt hatte. Schmutzig beschrieb eigentlich nicht wirklich, wie ich mich fühlte. Es war eher ein Gefühl des Falschseins, das mir anhaftete. Ich war mir nicht sicher, ob ein Bad mir helfen würde, doch es musste besser als nichts sein. Trotzig reckte ich das Kinn vor. » Ich hätte gerne ein Bad.«
    Nathanial ließ den Kleiderstapel fallen und kniete sich neben mich. Mit einer beinahe zu schnellen Bewegung, um sie wahrzunehmen, umfasste er mein Kinn und hob es noch höher. Ich wand mich, doch seinem Griff war unmöglich zu entkommen, während er mein Gesicht musterte.
    » Du brauchst kein Bad, du brauchst Nahrung.«
    » Ich hätte gerne ein Bad«, wiederholte ich.
    Mit einem Seufzen ließ er mein Kinn los. » Wie wäre es mit einer Dusche?«
    Glänzende schwarze Fliesen überzogen das Badezimmer von Wand zu Wand. Eine riesige schwarze Badewanne erstreckte sich in den Raum und ließ nur genug Platz für einen Durchgang zwischen ihr, der Tür und einer freistehenden Dusche, die in die vordere Ecke gezwängt war. Es gab nicht einmal eine Toilette. Während ich mir vorzustellen versuchte, wie viele Personen in die Wanne passen mochten, stellte Nathanial die Dusche an.
    Als er mir mit einer Geste bedeutete, dass das Wasser so weit war, begann ich, mich aus dem zerrissenen Vorhang zu schälen, den ich wie eine abgerissene, samtene Toga um mich geschlungen hatte. Ich zögerte, bevor ich sie zu Boden fallen ließ. Ich hatte mich bisher für Nacktheit noch nie geschämt, doch plötzlich fühlte ich mich unwohl bei dem Gedanken, vor den Augen von Nathanial nackt unter die Dusche zu treten. Meine Instinkte waren eindeutig hinüber. Natürlich wollte ich ihn nicht in meiner Nähe haben, ob nun angezogen oder nicht.
    » Könnte ich vielleicht ein wenig Privatsphäre haben?«
    » Ich habe deinen Körper schon gesehen.«
    Als hätte sie einen eigenen Willen, schoss meine Hand vor und versetzte ihm eine Ohrfeige. Trotz der Tatsache, dass er es verdient hatte, war ich überraschter, als er aussah. Ohne meine Hand, die ihn zusammenhielt, fiel der Vorhang zu meinen Füßen, doch ich fühlte mich nicht mehr schamhaft– nur noch stinksauer. Meine Instinkte waren so was von hinüber, und ganz offensichtlich war ich auch dauerhaft schlecht gelaunt. Und warum auch nicht? Ich hatte ein paar

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