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Kuss der Ewigkeit

Kuss der Ewigkeit

Titel: Kuss der Ewigkeit Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: K Price
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Kühlschrank? Das Müsli war abgelaufen. Wie oft kam so etwas vor? Das Mindesthaltbarkeitsdatum von Müsli lag immer Jahre in der Zukunft. Ich schloss die Tür und sah mir den Raum erneut an.
    Er war eine einzige Lüge. Die Teller und das Silberbesteck, die sorgfältig im Trockenkorb aufgestellt waren; die Kräuter, die aus den Terrakottatöpfen auf dem Fensterbrett über der Spüle sprossen; sogar die Flyer vom Lieferservice, die mit Magneten am Kühlschrank klebten, all das waren nur dekorative Requisiten. Nathanial beobachtete mich mit einem belustigten Gesichtsausdruck, doch als ich ihn ansah, verblasste die Belustigung zu einer neutralen Maske.
    » Komm.« Er reichte mir die Hand.
    Ich ergriff sie nicht, doch ich folgte ihm aus der falschen Küche hinaus auf die Veranda. Meine Augen folgten der glitzernden Schneefläche in der Dunkelheit bis zu der Stelle, wo sie von der Baumgrenze eines Waldes unterbrochen wurde. Wir waren so was von nicht mehr in der Stadt. Die Veranda war bis zur zweiten Stufe hinunter von Schnee befreit, und ich sah mich nach einem Weg oder einer Auffahrt um. Fehlanzeige. Es gab Spuren von zwei Leuten, die durch den Schnee und um das Haus herumgestapft waren. Ich wollte die Treppe hinuntergehen, doch Nathanial berührte meine Schulter und schüttelte den Kopf.
    Ich deutete auf die Spuren im Schnee. » Ist dein Auto nicht da lang?«
    » Ich habe kein Auto. Die sind von Menschen, die Mama Neda beauftragt hat. Ich brachte dich vorletzte Nacht hierher, bevor ich aus Versehen zu viel Blut von dir nahm. Mama Neda war in der Lage, mir übers Telefon zu erklären, wie ich dich stabilisieren konnte, doch wir mussten nach Haven zurückgebracht werden, nachdem die Sonne aufgegangen war, damit sie mir zeigen konnte, wie ich deine Verwandlung abschließen sollte.«
    » Du sagtest, Tageslicht würde uns töten.«
    » Ja. Wir brauchen Holz, Stein oder Erde zwischen uns und der Sonne.«
    Ich starrte auf die Spuren im Schnee. Wie hatte man uns dann nach Haven zurück…Alle schlechten Vampirfilme, die ich je gesehen hatte, blitzten vor meinem inneren Auge auf. » Du hast mich in einem Sarg zu Mama Neda zurückbringen lassen?«
    Er nickte. » Mama Neda führt ein Bestattungsunternehmen. Sie benutzt es als Fassade für ein Tageslicht-Transportunternehmen für Vampire.«
    » Ich muss aber von jetzt an nicht in einem Sarg schlafen, oder?«
    » Bist du in einem aufgewacht?« Er wartete, und ich schüttelte den Kopf. » Komm schon, du musst mir vertrauen.«
    Das war etwas, wozu ich nicht bereit war, und ich hatte ihn eigentlich für klug genug gehalten, das zu erkennen. Als er die Hand nach mir ausstreckte, wich ich einen Schritt zurück.
    Mit einem Seufzen ließ er den Arm wieder sinken. » Du musst mir die Arme um die Schultern legen.«
    » Warum?« Ich trat einen weiteren Schritt zurück und prallte gegen die Brüstung. Ein Schneeklumpen fiel mit einem feuchten, dumpfen Laut zu Boden.
    » Wenn wir Bobby und Gil rechtzeitig treffen wollen, müssen wir jetzt aufbrechen.«
    Ich starrte ihn an, als spräche er Griechisch.
    Ungerührt fuhr er fort. » Wir werden fliegen, Kita. Ich muss dich dabei tragen.«
    Ich schüttelte den Kopf.
    Er seufzte. » Das ist der schnellste Weg nach Haven. Dorthin zu laufen würde bis zum Morgengrauen dauern.«
    » Irgendwann werde ich aufwachen, zu einer flauschigen Kugel zusammengerollt, mich im Sonnenlicht räkeln und feststellen, dass das hier alles nur ein Albtraum war.«
    » Unwahrscheinlich. Und nun komm her. Ich verspreche, dass ich dich diesmal nicht beißen werde.«
    Ich hielt meine Hand zurück, bevor sie ihn noch einmal ohrfeigen konnte. Blöder Vampir. Doch ich musste zurück nach Haven kommen. Hier draußen in der Wildnis würde ich nichts über den Einzelgänger in Erfahrung bringen. Mit einem resoluten Seufzer kam ich langsam näher. Fliegen? Hatte er wirklich fliegen gesagt? Dann würde ich das hier also durchziehen, und wenn auch aus keinem anderen Grund, als um der Neugier willen. Wer wollte schließlich nicht wissen, wie es war zu fliegen?
    Ich legte ihm die Hände auf die Schultern, und sein Duft umfing mich, noch bevor seine Arme es taten. Er roch nicht nach Zimt und Baumwolle wie letzte Nacht, sondern nach einem würzigen Aroma, das ich nicht ganz identifizieren konnte. Die Vertrautheit dieses Geruchs, wie etwas, das ich schon mein Leben lang kannte, aber vergessen hatte, zog mich an. War das sein wahrer Geruch?
    Ich verspürte das Bedürfnis, seinen Körper zu

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