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Kuss der Nacht - Band 02

Kuss der Nacht - Band 02

Titel: Kuss der Nacht - Band 02 Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jeaniene Frost
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Verderbtheit angelegt ist, die schon so viele vor dir zu Fall gebracht hat, hast du dich als die Vortrefflichste unter uns erwiesen. Kurz gesagt, und ohne Übertreibung: Du hast mir neue Hoffnung geschenkt.«
    Ich starrte ihn an. Er hielt meinem bohrenden Blick stand. Schließlich zuckte ich mit den Schultern.
    »Ich glaube an das, was ich tue, ob du an mich glaubst oder nicht. Ich nehme mir eine Woche frei, um über alles nachzudenken und mir zu überlegen, wie es weitergehen soll. Wenn ich wieder da bin, unterhalten wir uns noch einmal, und diesmal auch über Tate, Juan und Cooper. Du wirst sie über die Konsequenzen informieren, die die Aufnahme von Vampirblut für sie hat. Und in einem Punkt liegst du falsch, Don. Vampirblut verdirbt nicht den Charakter, es sei denn, die Person, die es trinkt, war von Anfang an verdorben. Hey, du brauchst mir nicht zu glauben, sieh dir die Jungs an. Sie haben jene Macht gespürt, gespürt, was sie aus ihnen machen könnte. . und sie haben sich nicht dem Bösen zugewandt. Vampirblut kann das Wesen eines Menschen nicht völlig verändern, es verstärkt nur die Eigenschaften, die er schon in sich trägt, im positiven wie im negativen Sinne. Vergiss das nie, aber ich habe den Eindruck, ich werde dich noch einmal daran erinnern müssen.«
    »Cat.«
    Don rief mir hinterher, als ich schon mit dem Fuß die Trümmerteile beiseiteschob, um die Tür öffnen zu können.
    »Du kommst doch zurück, oder?«
    Eine Hand auf den Türrahmen gelegt blieb ich stehen.
    »Oh, ich komme zurück. Ob es dir gefällt oder nicht.«
    Ich war nicht überrascht, als ich später an diesem Abend zu Hause eine Energieveränderung feststellte. Ich stand in der Küche und wärmte mir gerade ein Mikrowellengericht auf, als ich plötzlich wusste, dass ich nicht allein war.
    »Höfliche Leute klopfen an«, sagte ich, ohne mich umzudrehen. »Meine Eingangstür ist noch vorhanden.«
    Ich spürte, wie das Energieniveau stieg, als Bones die Küche betrat.
    »Stimmt, aber so ist es dramatischer, findest du nicht?«
    Meine Mikrowelle piepste. Ich nahm das Essen heraus, griff mir eine Gabel und setzte mich an den Esstisch. Bones nahm mir gegenüber Platz und beobachtete mich mit verhaltener Wachsamkeit.
    »Dir brauche ich ja nichts anzubieten«, sagte ich schnippisch. »Mein Hals und ich wissen, dass du schon gegessen hast.«
    Seine Mundwinkel verzogen sich missbilligend. »Ich habe dir doch gesagt, dass das nichts mit Blutgier zu tun hatte.«
    »Nein, es hatte etwas mit deiner Beweisführung zu tun.« Ich spießte einen Happen auf und kaute. »Das nächste Mal nimmst du vielleicht nicht gerade meine Halsschlagader als Hauptbeweismittel, ja?«
    »Ich habe nicht deine Halsschlagader genommen. Du hättest zu schnell das Bewusstsein verloren, und ich wollte, dass du ausreichend Zeit hast zu entscheiden, ob du mich umbringen willst oder nicht«, erwiderte Bones, der meinem Blick standgehalten hatte. »Ich habe also die Halsschlagader ausgespart, deshalb hat es länger gedauert. . und ich konnte es auskosten, dein Blut zu saugen, statt einfach nur zu schlucken, was mir in den Mund schießt.«
    Ich hätte fast selbst das Schlucken vergessen. Die Erinnerung ließ grüne Schlieren in Bones'Augen auftauchen, wie Minzsirup in Schokolade, und ehrlich gesagt löste sie auch in mir eine leise Erregung aus. Sein Biss hätte als Vorspiel völlig ausgereicht, so bereit hatte ich mich dabei gefühlt.
    Aber jetzt waren andere Dinge wichtiger, auch wenn meine Libido nicht der Meinung war.
    »So«, sagte ich, als ich zu Ende gekaut hatte. »Du bist also wild entschlossen, dich erst wieder zu verziehen, wenn von Ian keine Gefahr mehr droht und du denjenigen ausgeschaltet hast, der einen Scheck auf meine Leiche ausstellen will.«
    Bones nickte. »So ist es.«
    »Und vorhin bist du mir wahrscheinlich auch zur Arbeit gefolgt und wolltest sehen, ob ich mich aus dem Staub mache, was?«
    Ein Schulterzucken. »Sagen wir einfach, heute hätte es dort kein Flugzeug in die Luft geschafft.«
    Mein Blick wurde strenger. »Zu Noah bist du mir dann wohl auch gefolgt, um zu lauschen, ja?«
    Bones beugte sich vor, sein Gesicht war völlig ausdruckslos. »Normalerweise würde ich niemals einem Unschuldigen schaden, aber ich gebe zu, dass mich, was dich angeht, die Vernunft manchmal im Stich lässt. Du hast dem Mann heute das Leben gerettet, indem du dich von ihm getrennt hast, denn wenn ich gehört hätte, dass in diesem Haus noch irgendetwas anderes vor sich

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