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Kuss des Feuers

Kuss des Feuers

Titel: Kuss des Feuers Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Kristen Callihan
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wie ein Knurren anhörte. »Kein Wunder, dass ich so verzaubert bin.«
    »Was für eine einfallslose Bemerkung«, meinte sie ausdruckslos. Seine Hand an ihrer Taille fühlte sich ungewöhnlich warm an und viel zu besitzergreifend. Als sie ein bisschen auf Abstand ging, lächelte McKinnon und änderte seinen Griff, sodass er sie unauffällig wieder näher an sich zog.
    »Ich bin hier, um Sie zu warnen«, erklärte er während einer Drehung, »mein Vater hat vor, Ihren Ehemann zu ruinieren.«
    Er blickte zu einer Ecke des Raumes, wo sein Vater stand und sie mit schlecht verhüllter Wut, die sein vernarbtes Gesicht wie eine Baumwurzel aussehen ließ, beobachtete. Kaum bemerkte er, dass sie seinen Blick aufgefangen hatten, drehte Rossberry sich abrupt um und stapfte davon.
    McKinnon beugte sich vor. »Wie Sie wahrscheinlich festgestellt haben, hält er Lord Archer für verantwortlich für die Explosion, die ihn entstellt hat.« Der Blick in McKinnons Augen verriet ihr, dass er genauso dachte.
    »Das ist ja eine ziemlich verblüffende Kehrtwende, Sir. Man könnte meinen, Sie machen sich wirklich Sorgen um Archers Sicherheit. Andererseits wissen wir, dass das nicht stimmt.«
    Um McKinnons Lippen zuckte es. »Wenn es nur um Archers Hals ginge, würde es mich kein bisschen interessieren. Seine Rücksichtslosigkeit ist sein Problem. Aber ich fürchte, dass Sie bei dem Ganzen Schaden nehmen könnten.« Hinter der braunen Maske trat ein ernster Ausdruck in seine Augen. »Ihnen liegt etwas an Archer. Das ist offensichtlich.«
    Sie nickte hölzern.
    »Dann hören Sie auf das, was ich sage, und hinterfragen Sie nicht meine Motive. Ich dachte, ich hätte meinen Vater überzeugt, nach Schottland zurückzukehren und keine schlafenden Hunde zu wecken, doch er besteht eigensinnig auf seinem Entschluss.« Sie wirbelten um ein weniger anmutig tanzendes Paar herum. »Mein Vater ist nicht gesund und hat ein sprunghaftes Wesen.«
    Sie wurde langsamer. »Wollen Sie damit andeuten, dass er gewalttätig werden könnte?«
    Lord Rossberry war ein älterer Herr, besaß aber die Größe und Statur eines Schurken. Sie durfte niemanden unterschätzen. Hatte McKinnon von Anfang an die Wahrheit gewusst, und meldete sich jetzt mit einiger Verspätung sein Gewissen?
    »Ich sage nur, dass der Clan Ranulf auf eine lange Geschichte zurückblicken kann, in der diejenigen ausgelöscht wurden, die man als Bedrohung ansah.«
    Ein kalter Schauer lief ihr über den Rücken. Als die letzten Töne verklangen, löste sie sich aus seinen Armen. »Dann sollten Sie vielleicht meinen Ehemann warnen.«
    Etwas blitzte in seinen Augen auf. Widerstreben, Zögern? Sie war sich nicht sicher. Er überspielte den Moment mit einem schelmischen Lächeln. »Ich ziehe es aber vor, mit Ihnen zu tanzen.«
    »Der Tanz ist vorbei.« Sie machte kehrt und ließ ihn mitten auf der Tanzfläche stehen, um gleich darauf mit Marie Antoinette zusammenzustoßen.
    Hinter einer Maske aus Spitze funkelten silberne Augen. »Ich bitte tausend Mal um Entschuldigung.«
    Der Duft von Zitronen und Blumen stieg Miranda in die Nase. Doch er war so schwach, dass sie ihn sich auch nur eingebildet haben konnte. Sie zuckte zusammen. Victoria? Die Frau glitt durch die Menge davon. Miranda versuchte, ihr zu folgen, wurde aber im Gedränge von ihr getrennt. Die Blackwoods hatten anscheinend alles, was in London Rang und Namen besaß, eingeladen. Dicker Rauch von den Gaslampen und Kerzen hing in der Luft, und schrilles Gelächter von allen Seiten sorgte dafür, dass sich in ihrem Kopf alles drehte. Umgeben von anzüglich grinsenden Masken und verstorbenen berühmt-berüchtigten Persönlichkeiten wusste sie nicht mehr, in welche Richtung sie gehen musste. Sie folgte der Strömung zum anderen Ende des Saales, als eine Hand sie packte und wie einen Kreisel herumwirbelte. Sie stieß sich die Schulter an der Wand, während das narbige Antlitz von Lord Alasdair Rossberry vor ihr aufragte.
    Sie starrte erst die Hand an, die sie festhielt, ehe sie in sein Gesicht aufschaute und es immer noch nicht fassen konnte, dass er es tatsächlich wagte, sie anzufassen.
    »Lord Rossberry! Was erlauben Sie sich …«
    Er riss an ihrem Arm und schleuderte sie so kräftig gegen die Wand, dass ihr die Luft wegblieb und ein großer Teil ihres Haars den Halt verlor und herunterrutschte. »Was hat mein Sohn zu Ihnen gesagt?«
    Sie fasste sich wieder und richtete sich kerzengerade auf. »Nehmen Sie Ihre Hand weg, Sir, oder Sie haben

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