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Kuss des Feuers

Kuss des Feuers

Titel: Kuss des Feuers Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Kristen Callihan
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gleich keine mehr.«
    Der Mann mochte zwar alt sein, war aber stark wie ein Ochse und nicht bereit loszulassen. Er zerrte sie näher. Blaue Augen funkelten sie aus Schlitzen geröteter Haut an. »Herzloses Frauenzimmer, verhext unglückselige Männer mit deiner verfluchten Schönheit. Aber den Ian wirst du nicht auch noch einfangen.«
    Sie riss sich los und handelte sich dadurch wahrscheinlich noch mehr blaue Flecken ein. »Seien Sie vorsichtig, Sir.« Das schreckliche Brennen in ihr wollte heraus. »Wir sind in einem Raum voller Leute, die uns beobachten, und ich möchte gar nicht daran denken, was passiert, wenn Lord Blackwood sieht, wie grob Sie mich behandeln.«
    »Ach, ich kann es mir gut vorstellen, du Hexe. Aber warum sollen wir es nicht herausfinden?« Er wollte erneut nach ihr greifen, hielt aber inne, denn die Luft zwischen ihnen begann vor Hitze zu flimmern, als hätte man eine Backofentür geöffnet. Rossberry spürte es auch und trat einen Schritt zurück. Ein Hauch von Furcht zeichnete sich auf seinem Gesicht ab.
    »Das würde ich nicht empfehlen«, erklärte sie mit einer Ruhe, die sie nicht empfand.
    Schweigend standen sie da und maßen einander mit Blicken, als plötzlich eine sanfte Stimme ertönte.
    »Lady Archer?« Lady Blackwood, die als Queen Elizabeth verkleidet war, trat zu ihnen. Besorgt runzelte sie die glatte Stirn.
    Rossberry zuckte zusammen, als wäre er aus einer Trance erwacht.
    »Ist alles in Ordnung?« Ein warnender Unterton schwang in Lady Blackwoods sanfter Stimme mit, als sie den älteren Lord eindringlich musterte.
    Rossberrys vernarbte Lippen zitterten, als wollte er gleich anfangen zu brüllen. Schließlich trat er knurrend einen Schritt zurück.
    »Sie sind dumm, wenn Sie sich auf die Seite dieses Mannes schlagen«, zischte er und zeigte mit einem knorrigen Finger auf Miranda. »Und jetzt werden Sie dafür bezahlen, genau wie die anderen es getan haben.« Er machte auf dem Absatz kehrt, marschierte davon und ließ sie mit einer ebenfalls verwirrten Lady Blackwood stehen.
    »Ich muss mich für meinen Onkel entschuldigen«, meinte sie errötend. »Ein streitsüchtiger, paranoider alter Mann, obwohl er zu seiner Verwandtschaft eigentlich ziemlich nett ist.«
    »Er ist Ihr Onkel?« Die ausgeglichene Frau, die vor ihr stand, und Rossberry schienen Welten zu trennen.
    Sie verzog die Lippen zu einem schiefen Lächeln. »Eigentlich mein Großonkel. Er hat meinem Mann und mir dieses Haus zur Hochzeit geschenkt.«
    »Wie großzügig.« Was hätte sie sonst sagen können? Dass er besser nach Bedlam gepasst hätte, schien ihr in diesem Moment ungehörig.
    Bedächtig schüttelte Lady Blackwood den Kopf, sodass der große Kragen im elisabethanischen Stil, der ihren schlanken Hals umrahmte, leise raschelte. »Ich fürchte, er hat sich zu lange in der Wildnis Schottlands vergraben.« Lady Blackwood berührte mit ihrer kleinen Hand Mirandas Ellbogen. »Wirklich, er ist ziemlich harmlos.«
    Bei wem, hätte Miranda gern gefragt, hielt sich aber zurück. Lady Blackwood sah sie aus großen Augen an, die um Verständnis baten.
    »Ist schon in Ordnung«, erwiderte Miranda. »Wir haben auch eine verrückte Tante im Keller vergraben. Natürlich lassen wir sie ab und zu raus. Aber nur in der Weihnachtszeit.«
    Beide lächelten. Es handelte sich um das gequälte Lächeln, mit dem man aus Schicklichkeit seinen Widerwillen unterdrückte.
    »Ich hab’s schon vergessen«, erklärte Miranda mit gespielter Fröhlichkeit. »Und gegenüber Lord Archer werde ich es auch nicht erwähnen.«
    Lady Blackwood entspannte sich deutlich, doch dann fiel ihr Blick auf Mirandas Haare. »Ach, du meine Güte. Ihre Frisur hat sich gelöst.« Ihre Wangen röteten sich. »Der Vorfall tut mir wirklich sehr leid. Eine von meinen Zofen wird sich um Ihr Haar kümmern. Soll ich Sie ins Damenzimmer begleiten?«
    Miranda zögerte. Der zerzauste Zustand ihres Haares würde bestimmt Gerede hervorrufen, und man würde Vermutungen anstellen, denn so leicht geriet die Frisur einer Dame nicht aus der Façon. Sie hoffte zwar, die gehässigen Stimmen würden nicht Archer dafür verantwortlich machen, wusste aber, dass genau das passieren würde.
    »Das ist schnell wieder hergerichtet, Lady Blackwood«, erklärte Miranda. »Darum kann ich mich auch allein kümmern. Wenn Sie ein Zimmer hätten, in dem ich mich ein bisschen frisch machen kann, wäre ich Ihnen sehr dankbar.«
    Lady Blackwood wirkte erleichtert und schien sich wohl auch darüber

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