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Kuss des Tigers - Eine unsterbliche Liebe

Kuss des Tigers - Eine unsterbliche Liebe

Titel: Kuss des Tigers - Eine unsterbliche Liebe Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: C Houck
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winkte Mr. Davis und Matt zum Abschied, stieg ins Cabrio und schnallte mich an. Ehe ich michs versah, fuhren wir schon auf der Interstate 5 hinter dem Laster her.
    Wegen des Fahrtwindes gestaltete sich ein Gespräch schwierig, weshalb ich einfach den Kopf in das weiche, warme Leder lehnte und beobachtete, wie die Landschaft an uns vorbeiflog. Eigentlich fuhren wir in gemächlichem Tempo – fünfundfünfzig Meilen pro Stunde, ungefähr zehn Meilen pro Stunde unter der erlaubten Höchstgeschwindigkeit. Der Verkehr wurde in der Nähe von Wilsonville stärker, wo wir rasch wieder zu den morgendlichen Pendlern aufschlossen, die uns gerade eben überholt hatten.
    Der Laster vor uns bog auf die Ausfahrt in Richtung Flughafen, dann in eine Seitenstraße, und blieb hinter einer der großen Flugzeughallen stehen. Mehrere Frachtmaschinen standen in Reih und Glied und wurden beladen. Mr. Kadam schlängelte sich geschickt an Menschen und Gütern vorbei und hielt neben einem Privatflugzeug. Der Name auf der Seite lautete Flying Tiger Airlines und war mit dem Bild eines majestätisch dahinschreitenden Tigers geschmückt.
    Ich drehte mich zu Mr. Kadam, nickte mit dem Kopf in Richtung des Flugzeugs und grinste: »Ein fliegender Tiger, hm?«
    Er grinste zurück. »Das ist eine lange Geschichte, Miss Kelsey, und ich werde Sie Ihnen im Flugzeug erzählen.« Nachdem er meine Tasche aus dem Kofferraum geholt hatte, reichte er die Schlüssel einem Mann, der herbeigeeilt war, rasch einstieg und mit dem Wagen von der Rollbahn verschwand.
    Wir beobachteten beide, wie mehrere kräftige Männer den Verschlag des Tigers mit einem Gabelstapler hochhievten und ihn gekonnt in den großen Frachtkäfig des Flugzeugs verluden.
    Zufrieden, dass der Tiger sicher und bequem untergebracht war, stiegen wir die mobile Treppe am Flugzeug hinauf und traten ein.
    Die luxuriöse Innenausstattung verschlug mir den Atem. Das Flugzeug war in Schwarz und Weiß gehalten und mit viel Chrom ausgestattet, was es elegant und modern wirken ließ. Die schwarzen Ledersitze sahen sehr bequem aus, hatten nichts gemein mit den Sitzen in normalen Passagierflugzeugen, und man konnte sie vollständig in die Liegeposition bringen.
    Eine attraktive Flugbegleiterin mit langen dunklen Haaren wies mir einen Sitz zu und stellte sich vor. »Mein Name ist Nilima. Hier entlang, Miss Kelsey. Bitte setzen Sie sich.« Ihr Akzent ähnelte dem von Mr. Kadam.
    »Sind Sie aus Indien?«, fragte ich.
    Nilima nickte lächelnd, während sie ein Kissen aufschüttelte und mir sanft hinter den Kopf schob. Als Nächstes brachte sie mir eine Decke und eine Auswahl an Magazinen. Mr. Kadam saß auf dem breiten Sitz mir gegenüber. Er winkte die Stewardess fort und schnallte sich selbst an, auf das Kissen und die Decke verzichtete er.
    Ich war bisher nur selten geflogen, hin und wieder mit meiner Familie in den Urlaub. Während des Fluges an sich war ich normalerweise ziemlich entspannt, doch Start und Landung machten mich total nervös. Das Dröhnen der Motoren beunruhigte mich wahrscheinlich am meisten – das unheimliche Grollen, sobald sie zum Leben erwachten –, und bei diesem In-den-Sitz-gedrückt-Werden, wenn das Flugzeug den Boden verließ, wurde mir immer übel. Die Landungen waren auch kein Spaß, aber ich war dann so froh, endlich aussteigen und wieder herumlaufen zu können, dass ich es einfach hinter mir haben wollte.
    Dieses Flugzeug war entschieden anders. Es war luxuriös, geräumig und verfügte über viel Beinfreiheit und bequeme Schlafsessel. Es war so viel angenehmer, als Economy Class zu fliegen. Dieses Flugzeug mit einem normalen Linienflieger zu vergleichen, wäre, als würde man eine matschige, alte Pommes, die man unter einem Autositz gefunden hat, mit einer riesigen Ofenkartoffel vergleichen, deren knusprige Haut mit Salz abgeschmeckt und die mit Sour Cream, geröstetem Speck, geriebenem Käse und einem Hauch frisch gemahlenen schwarzen Pfeffers gefüllt war. Dieses Flugzeug ist der Hammer!
    Bei all dem Luxus – nicht zu vergessen das wunderschöne Cabriolet – kam ich nicht umhin, mir Gedanken über Mr. Kadams Arbeitgeber zu machen. Er musste eine sehr reiche und einflussreiche Persönlichkeit in Indien sein. Ich versuchte, mir vorzustellen, wer es sein mochte, konnte jedoch nicht einmal eine Vermutung anstellen.
    Vielleicht ist er einer dieser Bollywood-Schauspieler. Wie viel Geld die wohl verdienen? Nein, das kann es nicht sein. Mr. Kadam arbeitet schon lange für ihn, also

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