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Kuss des Tigers - Eine unsterbliche Liebe

Kuss des Tigers - Eine unsterbliche Liebe

Titel: Kuss des Tigers - Eine unsterbliche Liebe Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: C Houck
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versetzte, der ihn lange genug außer Gefecht setzte, damit man die Flucht ergreifen konnte.«
    »Verstanden, Karate Kid I wird übersprungen, es geht gleich zu Karate Kid II . Kampf um Leben und Tod. Also sind Sie und Ren beide in der Kampfkunst ausgebildet.«
    Er lächelte. »Ja, und er war sehr geschickt. Als zukünftiger König hat er die sogenannten vierundsechzig Künste studiert – die Naturwissenschaften zählen dazu, Kunsthandwerk, die schönen Künste und Philosophie sowie viele andere Wissensgebiete. Er wurde ebenfalls in allen Kriegskünsten unterwiesen, den Kampfsport eingeschlossen.
    Rens Mutter beherrschte die Kunst des Kampfsports ebenfalls. Sie war in ihrer Heimat unterrichtet worden und bestand darauf, dass ihre Kinder sich selbst verteidigen konnten. Experten wurden geholt und unser Königreich war schon bald hoch angesehen für diese Art des Kampfes.«
    Für eine Minute schwelgte ich in den Bildern von Ren beim Kampfsport. Nackter Oberkörper. Bronzefarbene Haut. Gespannte Muskeln. Ich schüttelte den Kopf und ermahnte mich: Schluss damit!
    Ich räusperte mich. »Ähm … was haben Sie gerade gesagt?«
    »Streitwagen …«, fuhr Mr. Kadam fort, dem offenbar nicht aufgefallen war, dass ich kurz meine Gedanken hatte schweifen lassen. »Die meisten Soldaten waren in der Infanterie, und auch ich begann meine Laufbahn dort. Ich wurde im Gebrauch des Schwertes, des Speeres, des Streitkolbens sowie vieler anderer Waffen unterrichtet, bevor ich zum Streitwagen aufstieg. Im Alter von fünfundzwanzig hatte ich das Kommando über die Armee des Königs. Im Alter von fünfunddreißig bestand meine Aufgabe darin, andere zu unterrichten, darunter Ren, und ich wurde zum königlichen Militärberater und Kriegsstrategen ernannt, insbesondere für den Bereich der Kriegselefanten.«
    »Ich kann mir Elefanten im Krieg schwer vorstellen. Sie scheinen so sanft zu sein«, sagte ich nachdenklich.
    »Elefanten waren sehr beeindruckend in der Schlacht«, erklärte Mr. Kadam. »Sie trugen eine schwere Rüstung und eine Art Turm auf dem Rücken, um den Bogenschützen Deckung zu geben. Manchmal befestigten wir lange, in Gift getauchte Dolche an ihren Stoßzähnen, die sich bei einem direkten Angriff als sehr effektiv erwiesen. Stellen Sie sich nur vor, einer Armee von zwanzigtausend Elefanten gegenüberzustehen. Heutzutage gibt es wahrscheinlich in ganz Indien nicht mehr so viele Elefanten.«
    Ich konnte regelrecht spüren, wie der Boden unter meinen Füßen erzitterte, als ich mir ausmalte, wie Tausende kampfbereiter Elefanten auf eine feindliche Armee zustürmten.
    »Es muss schrecklich für Sie sein, dass Sie ein Teil dieses Blutvergießens und der Zerstörung waren, und das auch noch viele Jahre lang. Krieg ist etwas sehr Schlimmes.«
    Mr. Kadam zuckte mit den Schultern. »Krieg war damals anders als heute. Wir folgten einem Kriegerkodex, ähnlich dem Ritterkodex in Europa. Es gab vier Regeln. Regel Nummer eins: Der Gegner muss eine vergleichbare Rüstung tragen. Das erinnert an die Idee, eine Waffe nicht gegen Unbewaffnete einzusetzen.« Er hob einen zweiten Finger. »Regel Nummer zwei: Wenn der Gegner nicht mehr in der Lage ist zu kämpfen, ist die Schlacht vorbei. Man bringt ihn nicht um. Regel Nummer drei: Soldaten töten keine Frauen, Kinder, Alten und Kranken, und wir fügen niemandem Schaden zu, der sich ergeben hat. Schließlich Regel Nummer vier: Man zerstört keine Gärten, keine Tempel oder andere Gotteshäuser.«
    »Das klingt nach ziemlich guten Regeln«, bemerkte ich.
    »Unser König folgte dem Kshatria Dharma oder dem Gesetz der Könige, was bedeutet, dass wir nur in Kriege zogen, die als gerecht und redlich erachtet wurden und die Zustimmung des Volkes fanden.«
    Wir schwiegen beide eine Weile. Mr. Kadam schien mit den Gedanken in der Vergangenheit zu verweilen, und ich versuchte, die Zeit zu verstehen, in der er gelebt hatte. Als er erneut geschmeidig die Spur wechselte, war ich von der Ruhe beeindruckt, mit der er sich in dem starken Verkehr fortbewegte. Die Straßen waren überfüllt und die Fahrer schwirrten in beängstigendem Tempo an uns vorbei, doch das schien Mr. Kadam unbeeindruckt zu lassen.
    Später wandte er sich zu mir und sagte: »Ich habe Sie traurig gestimmt, Miss Kelsey. Entschuldigen Sie. Ich wollte Sie nicht verärgern.«
    »Ich bin nur traurig, weil Sie so viel Blutvergießen in Ihrem Leben ertragen mussten.«
    Lächelnd blickte mich Mr. Kadam an. »Seien Sie nicht traurig. Denken Sie

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