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Kuss im Morgenrot: Roman

Kuss im Morgenrot: Roman

Titel: Kuss im Morgenrot: Roman Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Lisa Kleypas
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weiter, bis Catherine herausplatzte: »Ich habe dich in den letzten Jahren nie wirklich kennengelernt. So vieles, was ich über dich dachte, hat sich als völlig falsch erwiesen. Das ist sehr verwirrend.«
    »Heißt das, dass du immer geneigter bist, mich zu heiraten?«
    »Keineswegs«, antwortete sie mit einem Grinsen.
    »Aber sicher bald«, sagte er. »Du wirst meinem Charme nicht bis in alle Ewigkeit widerstehen können.« Er führte sie aus dem Park in eine florierende Geschäftsstraße.
    »Besuchen wir eine Kurzwarenhandlung?«, erkundigte sich Catherine mit Blick auf die Schaufenster und Schilder. »Ein Blumengeschäft? Einen Buchladen?«
    »Da wären wir«, sagte Leo und blieb vor einem der Fenster stehen. »Was sagst du dazu?«
    Sie schielte zu dem Schild, das im Schaufenster aufgehängt war. »Teleskope?«, fragte sie verwundert. »Willst du, dass ich mich mit Astronomie befasse?«
    Leo drehte sie noch einmal zum Fenster hin. »Lies weiter.«
    »Händler für Ferngläser, Jockey-Brillen, Operngläser und Guckkästen«, las sie laut, »durch königliches Patent. Augenärztliche Untersuchung durch Dr. Henry Schaeffer unter Anwendung moderner Instrumente zur exakten Korrektur der Sehschärfe.«
    »Dr. Schaeffer ist der beste Augenoptiker in London«, erklärte Leo. »Manche behaupten, er sei der beste der Welt. Er war Professor für Astronomie am Trinity College, als er durch seine Arbeit mit Linsen ein Interesse für das menschliche Auge entwickelte. Als habilitierter Ophthalmologe hat er beachtliche Fortschritte auf dem Gebiet erzielt. Ich habe für dich einen Termin mit ihm vereinbart.«
    »Aber ich muss doch nicht zum besten Optiker Londons gehen«, protestierte sie, verblüfft, dass Leo ihretwegen so einen Aufwand betrieb.
    Das Ladeninnere war faszinierend. Die Wände waren bis unter die Decke mit Regalen bedeckt, in denen Teleskope, Vergrößerungsgläser, Ferngläser, Stereoskope und alle Arten von Augengläsern ausgestellt waren. Ein freundlicher Angestellter begrüßte sie und ging nach hinten in den Laden, um Dr. Schaeffer über ihre Ankunft zu informieren. Der Doktor kam unverzüglich nach vorn. Wie es schien, besaß er ein herzliches und heiteres Gemüt. Ein ansehnlich gewachsener Backenbart umrahmte seine rosafarbenen Wangen, und ein dichter schneeweißer Schnurrbart wölbte sich nach oben, wenn er lächelte.
    Schaeffer führte sie durch den Laden und blieb kurz stehen, um ihnen ein Stereoskop vorzuführen und zu erklären, wie die Tiefenillusion erzeugt wurde. »Das Instrument dient einem doppelten Zweck«, sagte der Doktor, und seine Augen funkelten hinter den Brillengläsern. »Erstens können die Stereogramme von Nutzen sein, um Fokussierungsstörungen bei manchen Patienten zu behandeln. Zweitens sind sie dafür geeignet, allzu lebhafte Kinder zu beschäftigen.«
    Catherine war zurückhaltend, ließ sich aber bereitwillig in die hinteren Ladenräume führen. Wann immer sie in der Vergangenheit eine Brille kaufen war, hatte der Optiker ein Tablett mit Gläsern vor sie hingestellt und ihr eins nach dem anderen gereicht, damit sie sie sich vor die Augen halten konnte. Sobald sie das Gefühl hatte, ausreichend scharf zu sehen, hatte er ihr eine Brille gemacht.
    Dr. Schaeffer aber bestand darauf, ihre Augen mit einem Glas zu untersuchen, das er Hornhautlupe nannte, nachdem er ihr ein paar Tropfen einer Flüssigkeit in die Augen geträufelt hatte, um die Pupillen zu weiten. Nachdem er verkündet hatte, dass es keine Anzeichen für eine Krankheit oder Degeneration gebe, forderte er sie auf, Buchstaben und Zahlen von drei verschiedenen Tafeln an der Wand abzulesen. Sie musste die Tafeln mehrere Male mit unterschiedlich starken Linsen lesen, bis sie schließlich eine erstaunliche Schärfe erreichten.
    Als es dazu kam, die Rahmen für die Gläser auszuwählen, überraschte Leo sowohl Catherine als auch Dr. Schaeffer mit seiner aktiven Beteiligung. »Die Brille, die Miss Marks im Augenblick trägt«, sagte Leo, »hinterlässt eine Druckstelle auf dem Nasenrücken.«
    »Die Form des Stegs müsste angepasst werden«, erklärte der Doktor.
    »Zweifellos.« Leo zog einen Zettel aus der Manteltasche und legte ihn auf den Tisch. »Aber wie dem auch sei, ich hätte noch ein paar Vorschläge. Wie wäre es, den Steg so zu bauen, dass die Brille etwas weiter vom Gesicht entfernt ist?«
    »Ein Modell, ähnlich den Klammern eines Kneifers?«, erkundigte sich Schaeffer nachdenklich.
    »Ja, sie wäre bequemer und

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