Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Kuss mich kuss mich nicht

Kuss mich kuss mich nicht

Titel: Kuss mich kuss mich nicht Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Bird Jessica
Vom Netzwerk:
erreichen kann. Dass nicht jedes Hilfsprogramm, jedes Gesundheitszentrum, jedes Obdachlosenheim zu finanzieren ist. Aber ich kann auf jeden Fall versuchen, einige von diesen Einrichtungen aktiv zu unterstützen. Und es wäre mir sehr wichtig, das zu tun.« Er blickte auf ihre Hand, die in seiner lag. »Ich würde gerne kandidieren, denn das ist der einzige Weg, um dorthin zu gelangen, wo ich gerne wäre. Weil ich dort etwas bewegen kann.«
    »Das freut mich für dich«, erklärte sie, obwohl sie todunglücklich aussah. »Wirklich.«
    »Und ich habe mit Gray über deine Situation gesprochen.«
    »Du hast ihm alles erzählt?«, fragte sie entsetzt.
    »Ich musste einfach wissen, wie er die Sache sieht.«
    »Aber, was ich dir erzählt habe, geht keinen Menschen etwas an. Das war nur für dich bestimmt.« Ungeduldig strich sie sich die Haare aus der Stirn, und er fand, sie wirke fürchterlich nervös.
    »Er wird mit niemandem darüber reden.«
    »Darum geht es nicht. Ich hätte nie gedacht, dass du ihm oder irgendeinem anderen Menschen etwas davon erzählst.«
    Er runzelte die Stirn.
    »Wen versuchst du zu beschützen?«
    Als sie keine Antwort gab, drückte er ihr aufmunternd die Hand. »Wen? Sag es mir.«
    »Die einzige Familie, die ich noch habe«, stieß sie aus. »Und es ist mir alles andere als angenehm, wenn du unsere Privatgespräche in die ganze Welt hinausposaunst.«
    »Gray ist ein guter Freund.«
    »Vielleicht für dich, aber für mich ganz sicher nicht.«
    Er atmete tief durch, und in dem Bemühen, ihre innere Barriere zu durchbrechen, wählte er die nächsten Worte mit Bedacht. »Außerdem habe ich ihm erklärt, dass ich vielleicht nicht kandidieren werde.«
    Sie riss schockiert die Augen auf. »Wirklich?«
    Er nickte langsam mit dem Kopf. »Obwohl ich diesen Staat gern regieren würde, könnte ich mir vorstellen, darauf zu verzichten. Wenn ich dich nur auf diese Weise halten kann.«
    Callie zögerte, als könne sie einfach nicht glauben, dass er wirklich meinte, was er sagte, dann aber schlang sie ihm die Arme um den Hals. »Oh, Jack …«
    Er schob sie ein Stückchen von sich fort.
    »Ich würde alles für dich aufgeben, sogar die Kandidatur für dieses Amt. Aber das werde ich erst tun, wenn ich die ganze Wahrheit weiß. Ich werde nicht auf etwas verzichten, auf das ich mich jahrelang vorbereitet habe, ohne dass du mir gegenüber völlig ehrlich bist. Eine Beziehung mit nur einem Teil von dir wäre mir dieses Opfer nämlich nicht wert.«
    Sie ließ die Hände sinken und schlug die Augen nieder. »Das verstehe ich. Das verstehe ich vollkommen. Ich brauche nur ein bisschen Zeit, nur noch ein bisschen Zeit. Weil ich vorher noch … mit jemandem sprechen muss.«
    »Das Sondierungskomitee trifft sich an diesem Wochenende in meinem Büro. Spätestens am Samstagnachmittag möchte ich den Leuten sagen können, ob ich kandidiere oder nicht.« Alles andere als ermutigt von der Tatsache, dass es ihr nicht gelang, ihm ins Gesicht zu sehen, stand er wieder auf. »Sprich mit wem auch immer du sprechen willst, und dann gib mir Bescheid, wie du dich entschieden hast. Aber eins muss ich dir sagen. Wenn du mir nicht vertrauen kannst, kann ich nicht mit dir zusammen sein. Egal, wie sehr ich dich liebe.«
    Sie nickte, sah ihn aber noch immer nicht an.
    Er blieb stehen. »Ich soll dir von Nate ausrichten, dass das Essen fertig ist. Willst du mit runterkommen?«
    »Sag ihnen, ich hätte schon geschlafen.«
    Als er die Tür hinter sich schloss, fühlte er sich leer und völlig ausgelaugt, und da er es nicht ertragen hätte, sich mit anderen zu unterhalten, stieg er in seine Joggingshorts, entschuldigte sich bei den Leuten in der Küche und ging hinunter in den Fitnessraum.

21
    A m nächsten Tag brachte es Callie einzig deshalb über sich, in ihr Atelier zu gehen, weil Gerard Beauvais versprochen hatte, im Laufe des Vormittags vorbeizukommen und sich das von ihr verhunzte Kunstwerk anzuschauen. Während sie das Bild noch einmal untersuchte, um zu sehen, wie groß der Schaden war, stieß sie einen abgrundtiefen Seufzer aus. Nichts in ihrem Leben würde jemals wieder gut.
    Und auch auf das Gespräch mit Grace freute sie sich nicht.
    Doch sie hatte das Gefühl, als hätte sie ganz einfach keine andere Wahl. Denn Grace hatte einen Anspruch darauf zu erfahren, was sich zwischen Jack und ihr entwickelt hatte und um welche Auskunft sie von ihm gebeten worden war.
    Am liebsten hätte Callie das Gespräch so schnell wie möglich hinter

Weitere Kostenlose Bücher