Kuss mich kuss mich nicht
fünfWorte erübrigen. Er. Soll. Zur. Hölle. Fahren.«
Callie zuckte zusammen, als er das Telefon krachend auf seinen Schreibtisch warf. »Gottver dammt. « Er raufte sich das Haar, wirbelte herum, um etwas vom Schreibtisch zu nehmen …
… erblickte sie und räusperte sich leicht. »Callie.«
»Ich komme vielleicht besser später noch einmal vorbei.«
»Nein.« Er ließ den Zettel, den er in der Hand hielt, fallen und verfolgte, wie er auf dem Schreibtisch landete. »Nein.«
Entschlossen stemmte er die Hände in die Hüften, atmete ein paarmal langsam ein und aus, und als er sie wieder ansah, hatte sich ein Großteil seiner Aggressivität gelegt.
»Also los.«
Er ging an ihr vorbei, und sie trat eilig einen Schritt zurück, damit er ja genügend Platz bekam.
Auf dem Weg über den Hof unterdrückte Jack auch weiter mühsam seinen Zorn. Dank seiner Finanzkraft versuchte kaum jemals jemand, sich mit ihm anzulegen, nur war es leider so, dass Verzweiflung oder Gier viele Menschen zu Narren werden ließ. Und wenn er weiter ganz oben mitspielen wollte, durfte er diese Tatsache niemals vergessen und nicht überrascht sein, wenn jemand versuchte, ihn über den Tisch zu ziehen.
Aber, verdammt, er hatte bezüglich dieses Deals seine Hausaufgaben gemacht, Zeit und Ressourcen investiert, reiflich darüber nachgedacht. Weshalb er die Entdeckung kurz vor Toresschluss, dass er belogen worden war, als persönliche Beleidigung empfand. So etwas war ihm auch vorher schon passiert, und es würde auch in Zukunft ab und zu passieren, aber das hieß nicht, dass es ihm gefallen musste, wenn man ihn betrog. Und falls seine Reaktion barscher als gewöhnlich ausgefallen war, dann, weil es ihn frustrierte, dass ihm und seinen Leuten dieses Problem nicht schon früher aufgefallen war.
Er blickte auf Callie, die sich fasziniert auf dem Grundstück umzusehen schien. Ihr Blick wanderte überallhin, außer auf ihn, und er kam sich fast wie ein Verbrecher vor.
»Tut mir leid, dass Sie das eben mitbekommen haben.«
Sie belohnte ihn mit einem kurzen Blick. »Ich weiß, dass Sie ein knallharter Geschäftsmann sind, und kann mir deshalb nicht vorstellen, dass es irgendetwas gibt, was Sie derart aus der Fassung bringen kann.«
»Sind Sie jemals Gefahr gelaufen, hundertfünfundzwanzig Millionen Dollar zu verlieren?«
Sie riss die Augen auf. »Ah, nein.«
»Tja, Sie können mir glauben, das macht einem Menschen Feuer unter dem Arsch.«
Sie erreichten die Garage, und er öffnete die Tür.
»Womit genau verdienen Sie Ihr Geld?«, wollte sie von ihm wissen.
Er bemühte sich um eine Antwort, während er verfolgte, wie sich ihre Hüfte hin und her bewegte, als sie die Treppe in den oberen Stock erklomm.
»Ich investiere in private Unternehmen und bekomme im Gegenzug Anteile daran. Den Profit mache ich dann, wenn ein solches Unternehmen an die Börse geht.«
»Und wie groß ist der Walker Fund? Ich möchte Ihnen nicht zu nahetreten, aber Finanzen sind nicht gerade meine Stärke.«
»Einschließlich des Fremdkapitals, das ich kurzfristig aufnehmen kann, verfüge ich über circa zehn Milliarden Dollar, die ich nach Gutdünken investieren kann.«
»Oh.« Am Kopf der Treppe blieb sie stehen und sah aus, als ob sie versuchen würde, sich vorzustellen, wie viele Nullen diese Zahl enthielt. Dann blickte sie plötzlich auf und rief: »Das ist ja wunderbar!«
Der Rest seines Zorns verflog, als sie ihre Werkzeugkiste auf den Boden stellte und den großen, offenen Raum betrat. Auf allen Seiten gab es Fenster, und die spitz zusammenlaufende Decke war mehrere Meter hoch. Er hatte einen langen Holztisch aufstellen lassen und mehrere verschiedene Stühle organisiert, unter denen sie den auswählen sollte, der für sie am bequemsten war. Außerdem gab es noch eine von zwei Beistelltischen flankierte breite Couch.
Ihre Schritte hinterließen auf dem schimmernden Boden ein klickendes Geräusch, und er sah ihr, erfüllt von einem geradezu beängstigenden Verlangen, hinterher.
»Der Raum ist durch und durch perfekt«, erklärte sie, während sie aus einem der Fenster sah. »Hier habe ich jede Menge Licht.«
»Freut mich, dass er Ihnen gefällt. Als ich den Raum im letzten Winter isolieren ließ, haben die Handwerker auch noch ein Bad mit einer Dusche und eine in die Wände eingelassene Stereoanlage installiert.«
»Das ist alles furchtbar überraschend«, meinte sie und strich mit ihrer Hand geistesabwesend über den Tisch.
»Was?«
Sie fuhr herum,
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