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Kuss mich kuss mich nicht

Kuss mich kuss mich nicht

Titel: Kuss mich kuss mich nicht Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Bird Jessica
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Bevor ich auch nur aufstehen konnte, hatte Jack sich schon die Jacke vom Leib gerissen und sich ebenfalls in die Fluten gestürzt. Wie kalt war das Wasser, Jack?«
    »Knapp über null Grad. Es hatte noch nicht angefangen zu frieren, war aber kurz davor«, antwortete Jack und hob sein Glas an seinen Mund.
    »Wie dem auch sei, Jack zerrte Nate zurück ans Ufer, und genau in dem Moment, als die beiden neben der Brücke zusammenbrachen, erschien die von den Zuschauern gerufene Polizei und nahm die beiden fest. Es war wirklich aufregend.«
    »Wenigstens haben sie uns in trockene Decken eingehüllt.«
    Gray bedachte seinen Freund mit einem nachdenklichen Blick. »Weder vorher noch nachher habe ich je erlebt, dass jemand so schnell gewesen ist wie du, als du in den Fluss gesprungen bist.«
    »Schließlich war es mein Bruder, der da am Ertrinken war.«
    Die beiden versanken in nachdenkliches Schweigen, und auch Callie versuchte, sich vorzustellen, wie die Sache hätte ausgehen können, bevor sie erklärte: »Da habt ihr aber gerade noch mal Glück gehabt. Aber was wurde aus Ihnen, Gray?«
    »Nichts.« Er sah sie mit einem breiten Grinsen an. »Ich bin schließlich nicht dumm. Sobald ich sah, dass Nate in Ordnung war, habe ich mich in meinem Boot unter der Brücke versteckt, bis die Polizei wieder verschwunden war. Dann habe ich das Ding heimlich wieder ins Bootshaus zurückgebracht. Ich wurde nie erwischt.«
    »Typisch politischer Berater«, stellte Jack mit einem Lächeln fest.
    »He, immerhin habe ich eure Kaution gestellt.«
    »Das stimmt. Das hätte mein Vater nie getan. Er hat mir später erzählt, dass es ihm lieber gewesen wäre, wir hätten die Woche im Knast verbracht.« Er sah Callie an. »Zum Glück wurden die Anklagen wegen Erregung öffentlichen Ärgernisses und Missbrauchs von privatem Eigentum später fallen gelassen, aber nur, weil der zuständige Richter der Vater eines meiner Mannschaftskameraden war. Die Uni hat uns verwarnt …«
    »… aber dafür waren wir im letzten Semester die Helden des Campus«, fügte Gray lachend hinzu.
    Nachdem sie aufgegessen hatten, wurden ihre leeren Teller fortgeräumt, und Gray erzählte ihr, dass seine Familie in den Adirondacks ein Ferienhaus besaß.
    »Es ist schon seit Generationen in unserem Besitz. Jack war schon öfter dort, aber Blair hat es noch nie gesehen, oder?« Wieder lehnte er sich auf seinem Stuhl zurück, als der Ober mit einer Tasse Cappuccino für ihn kam. »Diesen Sommer müsst ihr beiden unbedingt richtig Urlaub dort oben machen. Nehmt euch am besten gleich eine ganze Woche dafür Zeit.«
    Callie blickte eilig fort, als Jack eine unverbindliche Antwort gab, so leicht gab Gray allerdings nicht auf. »Weißt du, ich bin mir sicher, dass es ihr dort wirklich gut gefallen wird. Sie erscheint mir wie der Typ, der sich in Wanderschuhen genauso wohl fühlt wie in einem eleganten Abendkleid.«
    Obwohl Callie Jacks Worte nicht verstand, klang es, als stimme er Gray zu.
    »Callie, haben Sie Jacks Verlobte schon kennengelernt?«, wandte sich Gray wieder an sie.
    Ihr Herzschlag setzte aus, doch obwohl sie das Gefühl hatte, als bohre Jack seinen Blick in sie hinein, zwang sie sich lächelnd aufzusehen. »Bisher hatte ich noch nicht das Vergnügen, nein.«
    »Sie werden von ihr begeistert sein. Sie ist eine wahrhaft bemerkenswerte Frau. Und angesichts dessen, was er im Schilde führt, genau die Richtige für Jack.«
    Als Gray ihn fragend ansah, räusperte sich Jack. »Bisher habe ich noch nichts davon erwähnt, aber ihr kannst du es ruhig erzählen.«
    Dabei wäre es ihr am liebsten gewesen, wenn die beiden Männer überhaupt nichts mehr gesagt hätten.
    »Aller Wahrscheinlichkeit nach wird unser Freund hier nächstes Jahr«, erklärte Gray und legte eine kurze, dramatische Pause ein, »für den Posten des Gouverneurs unseres schönen Gemeinwesens kandidieren.«
    Callie blickte über den Tisch auf Jack.
    Dann hegte er also politische Ambitionen. Was angesichts seiner Familiengeschichte durchaus passend war.
    Sie versuchte, ihn sich in der Rolle des Landesvaters vorzustellen, und konnte ihn darin deutlich vor sich sehen. Er war charismatisch, smart, bezwingend. Und wahrscheinlich würde er es nicht beim Amt des Gouverneurs bewenden lassen. So, wie sie ihn kannte, strebte er langfristig bestimmt die Präsidentschaft an.
    Jack nickte in Richtung seines Freundes und erklärte ihr: »Ich stelle gerade mein Wahlkampfteam zusammen. Gray wird sich dort unverzichtbar machen,

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