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Kuss mit lustig

Kuss mit lustig

Titel: Kuss mit lustig Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Janet Evanovich
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dann davon.
    »Wohl ein bisschen menschenscheu«, sagte Lula. »Wahrscheinlich kriechen jetzt noch so einige aus ihren Löchern hervor, um sich die Beute aus dem Überfall zu sichern.«
    »Morty sagte, Allen hätte eine Skizze gehabt, wo das Geld versteckt ist«, sagte Brenda. »Danach hat Morty gesucht.«
    Ich sah hinüber zum Haus. »Wir sollten uns der Schnitzeljagd anschließen. Das heißt, wenigstens so lange hier warten, bis jemand die Skizze gefunden hat.«
    Ein Stunde später kamen die drei nach draußen. Sie hatten das Haus von oben bis unten durchsucht, und das Ergebnis war gleich null.
    »Für diese lahme Episode werde ich mir wohl keinen Emmy einhandeln«, stellte Brenda fest. »Da schlafen einem ja die Füße ein.«
    »Sie würden den Emmy kriegen, wenn wir die Skizze finden«, sagte ich. »Überlegen wir mal kurz. Angenommen, Allen Gratelli hatte eine Skizze, wie man an das Geld herankommt. Dann auf einmal liegt er tot in Morellis Keller. Wenn also die Skizze nicht bei seiner Leiche gefunden wurde, und in seinem Haus ist sie auch nicht – wo könnte sie dann sein?«
    »In seinem Auto«, sagte Lula.
    »An ein Auto kann ich mich gar nicht erinnern. Ich habe keins gesehen. Vor Morellis Haus parkte jedenfalls keins.«
    »Wenn ich in das Haus eines Bullen einsteigen würde, würde ich auch nicht direkt davor parken«, sagte Lula. »Wenn wir irgendwo einbrechen, stellen wir unseren Wagen auch immer ein paar Straßen weiter ab.«

12
    Eine halbe Stunde später rollten wir wieder in Morellis Viertel ein. Nach Connies Recherchen hatte Gratelli einen silbernen Camry gefahren. Lula kurvte einmal um den Häuserblock, und tatsächlich, in der nächsten Querstraße stand das Auto. Lula stellte sich direkt dahinter, und wir stiegen aus und spähten in den Camry. Auf dem Rücksitz lag ein Aktenkoffer. Der Kameramann schwenkte einmal über das Auto und machte dann eine Nahaufnahme.
    »Da ist er«, flüsterte Brenda ins Mikrofon. »Da ist der Koffer mit der Skizze, wo die Millionen gestohlener Dollar versteckt sind.«
    Wir probierten die Türen zu öffnen. Natürlich waren sie abgeschlossen.
    »Null Problemo«, sagte Lula. Sie machte ihren Kofferraum auf, holte ein schlankes Werkzeug aus Metall heraus und stemmte es mit aller Wucht in den Türspalt. Sofort knackte das Schloss. »Ihr müsst nicht denken, ich würde Autos klauen oder so«, verteidigte sie sich. »Aber als Frau muss man auf alles vorbereitet sein. Als Frau muss man sich zu helfen wissen, versteht ihr.«
    Ich nahm den Aktenkoffer vom Rücksitz und legte ihn auf die Motorhaube. Es war ein Hartschalen-Diplomatenkoffer von Samsonite. Auf solchen Koffern können Gorillas herumspringen, ohne dass die Dinger eine Beule bekommen. Ich schob die Riegel der beiden Schnappschlösser zur Seite, und Lula, Brenda und das ganze Filmteam stellten sich um mich herum, gespannt, ob der Koffer die Skizze enthielt oder nicht. Ich klappte den Deckel auf und … Peng!
    Ein Knallbonbon mit blauem Färbemittel explodierte in dem Koffer.
    Keiner rührte sich. Keiner sagte ein Wort. Keiner blinzelte. Wir standen nur da und trieften von der blauen Soße.
    »Was ist passiert?«, wollte Brenda wissen. »War das eine Bombe? Ist noch alles an mir dran?«
    Ich betrachtete meine Hände und mein T-Shirt. »Gratelli hat den Koffer mit einer Farbbombe präpariert.«
    »Der Kerl kann von Glück sagen, dass er nicht mehr unter uns ist«, meinte Lula. »Meine Klamotten sind aus Leder. Wer bezahlt mir jetzt die Reinigung?«
    Der Kameramann inspizierte die Linse an seiner Kamera. Alles blau. »Ich habe die Schnauze voll für heute.«
    Ich klappte den Diplomatenkoffer wieder zu. »Den nehme ich mit. Ich übergebe ihn Morelli, soll der ihn untersuchen.«
    »Ist das Zeug auch in meinen Haaren?«, fragte Brenda. »Ich komme mir so flippig vor.« Sie sah an sich herab. »Guckt mal. Ich habe blaue Titten.«
    Lula setzte sich vorsichtig hinter das Lenkrad ihres Firebirds und gab Gas. Brenda und das Kamerateam bestiegen ihren Van und fuhren los, und ich ging zu Fuß zu Morelli.
    Mooner machte mir die Tür auf. »Abgefahren«, lautete sein Kommentar. »Gigageil.«
    Keine Ahnung, was daran gigageil sein sollte, es war mir auch egal. Ich war blau. Ich ging ins Wohnzimmer, und Zook schaute zur Begrüßung nicht mal von seinem Bildschirm auf. Ich kam in die Küche, wo Morelli gerade Spaghettisoße kochte, und knallte den Diplomatenkoffer auf den Tisch.
    Morelli stand mit dem Rührlöffel in der Hand da und

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