Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Kyria & Reb Bis ans Ende der Welt (German Edition)

Kyria & Reb Bis ans Ende der Welt (German Edition)

Titel: Kyria & Reb Bis ans Ende der Welt (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Andrea Schacht
Vom Netzwerk:
auch.«
    »Es sagt dir also etwas?«
    Ich konnte nur nicken. Reb führte meine Hand mit dem Glas an meine Lippen.
    »Trink. Langsam. Und dann erzähl es uns. Wir haben Zeit.«
    »Eigentlich haben wir die nicht. Aber mir scheint, hier ist etwas Eigenartiges im Gange.«
    Nach einer Weile hatte ich mich gefasst und versuchte so klar und präzise wie vorhin Reb zu berichten, was es mit meinem Vater auf sich hatte, und endete mit der Bemerkung: »Am 28. April, drei Tage bevor ich geboren wurde, ist er gestorben. Ich frage mich jetzt, ob er diesen Anhänger meiner Mutter geschenkt hat.«
    »Davon können wir wohl ausgehen. Du sagst, er starb an dieser Krankheit, die er auch dir vererbt hat.«
    »Ja, Cam.«
    »Was war das für eine Krankheit?«
    »Ich weiß nicht. Dr. Martinez wollte es herausfinden, aber als sie die Patientenakten anfordern wollte, ging der Alarm los. Du weißt schon, Reb, dieser seltsame technische Ausfall.«
    »Von wem anfordern?«
    »Von PDP, die die Obduktion durchgeführt haben.«
    »Moment.«
    Cams Finger flogen nur so über die Tasten.
    »Okay, wir bekommen die Akten.« Er zog eine Schublade auf, holte einen Zettel heraus und hielt ihn mir hin. »Spuck drauf!«
    Reb lachte trocken auf. »Dieses Prinzesschen spuckt nicht. Das findet sie unmanierlich.«
    »Dann leck drüber.«
    »Warum?«
    »Gentest. Mach schon.«
    »Aber es sind schon mehrere Tests gemacht worden.«
    »Dann wird jetzt eben noch einer gemacht. Spucken oder lecken.«
    Ich spuckte drauf. Cam packte die Speichelprobe in eine Tüte, versiegelte sie und rief einen weiteren jungen Mann zu sich.
    »Bring das zum Chef. Es ist eilig.«
    »Ist gut.«
    Kaum war der eine weg, kam der Nerd namens Tom wieder ins Zimmer geschlurft und brachte den Chip zurück.
    »Alvar TerHag, geboren 4. Januar 2080, gelöscht Juni 2115. Mehr is nich.«
    »Danke, Tom.«
    Schlurfender Abgang.
    »Kennst du einen Alvar TerHag, Reb?«
    »Mein Vater.«
    »Ups, du hast einen Vater? Ich dachte, du seist irgendwo aus dem Schlamm gekrochen.«
    »Eine Legende, Cam. Mein Vater war einer der Wagenlenker.«
    »Heiliger Steve Jobs, du verarschst mich, ja?«
    »Nein.«
    Wieder flogen Cams Finger über die Tasten.
    »Komisch, in den Annalen der Wagenlenker ist kein Alvar TerHag zu finden. Aber … wo ist er abgeblieben, Reb?«
    »Ist im Juni 2115 verschwunden. Vielleicht in eines der nordwestlichen Reservate.«
    »Dann haben sie seine Daten gelöscht. Kein Id, kein Ruhm.« Wieder rief er das Bild des Streitwagens auf. »Könnte seiner gewesen sein«, meinte er nachdenklich. »Ich such später mal danach. Celtic Cross oder so ähnlich könnte sein Fahrername gewesen sein.«
    »Ja, Celtic Cross. Das kommt mir bekannt vor«, murmelte Reb.
    »Hey, warum kommst du erst heute mit dem Ding an?«
    »Weil ich es erst seit drei Tagen besitze.«
    »Jetzt red schon! Lass dir nicht alles mit der Zange aus dem Schlund ziehen.«
    »Maie hat es ihm gegeben, als sie ihn aufgesammelt hat«, sagte ich, weil ich Reb inzwischen so gut kannte, dass ich wusste, er würde über die demütigende Szene nicht sprechen.
    »Maie? Maie? Die Amazonen-Ermittlerin?«
    Jetzt war Cam fassungslos.
    »Ja, Maie«, knurrte Reb.
    »Maie hatte das Amulett deines Vaters? Jetzt wird es aber wirklich spannend. Leute, ich hab noch einige dringende Aufgaben zu erledigen, aber heute Abend habe ich ein paar Antworten mehr. Reb, geh in mein Zimmer, und nimm eine heiße Dusche. Und um Himmels willen verarzte dich mit der Heilsalbe, die du im Medizinschrank findest.«
    »Brauch ich nicht.«
    »Dein Stolz nicht, aber dein magerer Kadaver. Es gibt so verdammt viel zu tun, dass ich keinen brauchen kann, der rumlahmt. Also, keine Widerrede.«
    »Mann, wir waren mal Freunde.«
    »Ich könnte ihm ja helfen«, erlaubte ich mir mit einem bösen Lächeln zu sagen.
    »So, wie du ihn ansiehst, wird das seine Schmerzen nicht lindern, Princess. Zieh ab, Reb. Und dich, Princess, bringe ich in eines unserer Gästezimmer.«
    »Gibt’s da auch eine heiße Dusche?«
    »Gibt es.«

HÄUTUNG
    I ch war froh, eine Weile allein sein zu können. Das Zimmerchen wirkte nüchtern und praktisch. Das Wasser in der Dusche war richtig heiß und das Klo erfreulich sauber. Als ich mir die Haare getrocknet hatte, klopfte es, und ein Mädchen brachte mir ein Tablett mit Essen und Tee. Es war lecker, und gesättigt legte ich mich auf das Bett. Es gab einen Bildschirm an der Wand, und ich fand nach einigem Herumprobieren heraus, wie man die üblichen Sendungen

Weitere Kostenlose Bücher