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Labyrinth der Puppen: Thriller (German Edition)

Labyrinth der Puppen: Thriller (German Edition)

Titel: Labyrinth der Puppen: Thriller (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: S. L. Grey
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Möglichkeiten. Du kannst so leben wie wir. Im Untergrund. Oder du kannst dich angleichen und dich für eine Stelle bewerben ...«
    »Hä? Eine Stelle als was?«
    Die beiden starren mich an, als hätte ich gerade etwas kolossal Dämliches gesagt.
    »Ihr meint, an diesem Ort arbeiten?«
    »Wo sonst?«, fragt Palesa.
    »Was ist außerhalb dieses Ortes?«
    »Es gibt kein Außerhalb.«
    »Aber irgendwas muss doch außerhalb davon existieren!«
    »Wie denn?« Ben lächelt und zeigt mir wieder seine grässlichen Zahnstümpfe. »Es gibt keine Ausgänge.«
    Diese Unterhaltung verläuft nicht ganz so, wie ich es erhofft hatte. »Du hast gesagt, ich hätte drei Möglichkeiten. Was ist die dritte?«
    Palesa zuckt die Schultern. »Du kannst ein Shopper werden. Wenn du auserwählt wirst.«
    Ich lehne mich zurück und denke an die Textnachrichten. »Und was macht ein Shopper so?«
    Ben kichert leise. »Shoppen.«
    »Ja!«, sagt Palesa. »Bis zum Umfallen!«
    Oh mein Gott. Ich habe langsam genug von diesem pseudokryptischen Schwachsinn. »Wer ist der Chef von diesem Laden?«
    Palesa sieht mir in die Augen. »Na, wer wohl? Gott natürlich.«
    »Sicher.« Sie ist ganz offensichtlich verrückt. Ich wende mich an Ben. »Hör zu. Ihr müsst mir helfen. Da ist noch jemand bei mir.« Sie sehen sich an, aber ich kann ihre Mienen nicht deuten. »Ein ... Freund. Wir sind zusammen hergekommen. Ich muss ihn warnen. Er weiß nicht, dass er in Gefahr ist.«
    »Wenn er sich angleicht, ist er nicht in Gefahr«, erklärt Palesa und lächelt zum ersten Mal. Ihre Zähne sehen nicht ganz so schlimm aus. Möglicherweise ist sie unter ihrer Dreckschicht gerade mal Mitte 20 – nicht viel älter als ich.
    Mein Handy piept und vibriert in meiner Tasche, aber Ben und Palesa scheint das nicht weiter zu stören. Ich hole es heraus und klicke auf die Nachricht. Absender ist ›Ihr Service-Provider‹. Klar doch. Ich lese die SMS: konnichiwa sisi hilf mir, obi-rhoda-kenobi du bist meine einzige hoffnung. Hol dir das drei-für-eins-angebot bei lonly books und zwar asap okay? xxxxx
    Scheiße. Ich gestikuliere mit dem Handy in Bens und Palesas Richtung. »Ich bekomme ständig diese dämlichen Nachrichten. Als wäre das alles eine Art Spiel. Ist das so? Ist es ein Spiel?«
    Palesa zuckt die Achseln. »Oder ein Bewerbungsgespräch.«
    Ist das ein Anflug von schrägem Humor? »Wer macht das?«, frage ich Ben, den ich für den weniger Bekloppten der beiden halte. »Wer verar... nervt uns da? Weißt du es?«
    »Das Management natürlich«, antwortet er.
    Oh, Mann. Vielleicht ist er doch genauso verrückt wie sie. »Und kann ich die Leute irgendwo treffen? Dieses Management?«
    Palesa schüttelt den Kopf.
    »Wenn du bis hierher gekommen bist, hast du dich schon ganz gut geschlagen«, meint Ben. »Aber du wirst bald eine Entscheidung treffen müssen. Arbeiten, shoppen oder verstecken.«
    »Ich werde mich ganz sicher für keinen beschissenen Job in diesem verfickten Irrenhaus bewerben«, schimpfe ich und ignoriere Palesas Zusammenzucken bei jedem Kraftausdruck. »Ich werde von hier verschwinden.«
    Plötzlich wirft Palesa ihren Kopf in den Nacken und lacht laut. »Viel Glück dabei, Sisi.«
    »Wie meinst du das?«
    »Niemand kann von hier weg.«
    »Stimmt das? Ist noch nie jemand von hier verschwunden?«
    »Da gibt es jemanden«, sagt Ben leise.
    »Wen?«
    Palesa seufzt, küsst das Rattenbaby noch einmal und steckt es zurück in ihr Hemd. Ihre schmutzigen Hände sind mit winzigen Schnitten bedeckt. Rattenbisse?
    »Da ist eine Frau – Napumla. Sie ist hinausgekommen«, gibt Ben zu.
    Ich beuge mich auf meinem Stuhl so weit vor, dass ich fast herunterfalle. »Sie ist rausgekommen? Wie?«
    Ben zuckt die Schultern. »Ich weiß es nicht. Aber du kannst sie ja fragen.«
    Palesa lacht wieder ihr unheimliches Lachen. »Du kannst versuchen , sie zu fragen.«
    »Jetzt mal langsam. Ihr meint, diese Frau ... diese Napumla ... ist hier? Im Einkaufszentrum?«
    »Ja.«
    »Wie kann sie hier sein, wenn sie rausgekommen ist?«
    »Sie kam zurück«, sagt Ben.
    »Was zum ... warum hat sie das getan?«
    »Sie kommen immer zurück«, erwidert Palesa. »Immer.«
    »Und ihr sagt, sie arbeitet hier?«
    Ben nickt. »Arbeitet oder shoppt. Man weiß es nicht so genau.«
    »Wo? In welchem Laden?«
    »Das weiß ich nicht«, sagt Ben. Er lügt.
    »Und was ist mit euch? Wie seid ihr hier gelandet? Seid ihr beim Bewerbungsgespräch durchgefallen oder was?«
    Palesa versteift sich. »Wie gesagt: Wir

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