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Labyrinth der Puppen: Thriller (German Edition)

Labyrinth der Puppen: Thriller (German Edition)

Titel: Labyrinth der Puppen: Thriller (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: S. L. Grey
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fragen, was mit Ihrem Hals ist?«
    »Mein ...? Oh!« Colt lächelt. »Ihr Braune seid so lustig. Als wärt ihr im Versand geboren.« Sie geht weiter, dann merkt sie, dass ich auf eine Antwort warte. »Das ist mein Loch, natürlich. Wir haben jeden zweiten Geldtag Penetration, deshalb hat es nie genug Zeit, um zu verheilen. Aber bei Last Call versorgt uns das Management mit sterilen Lappen, da tut es nicht so weh. Natürlich gab es viele Verluste an KDBs auf der Station, bevor Last Call sich veranlasst fühlte, die Vorgehensweise zu ändern.
    Ich muss jetzt gehen«, sagt sie, als ich ihr in den Laden folge. »Kommen Sie nach der Völlereischicht wieder, dann helfe ich Ihnen bei der Vorbereitung auf das Bewerbungsgespräch.« Ihr Kollege hinter der Ladentheke wünscht mir einen guten Tag, aber ich ignoriere ihn. Colt ist bereits am Tresen und rollt ihre Kette aus, um die Manschette um ihr Fußgelenk zu legen. »Oh«, meint sie und zupft ein Stück Gel von ihrem Handy ab. »Hier sind ein paar Wertmarken für Gewandung. Bei Ihrem Bewerbungsgespräch sollten Sie kataloghaft aussehen.«
    »Oh, danke.« Ich nehme das Gel entgegen und habe keine Ahnung, was ich damit soll. »Wie benutze ich das?«
    Colt lacht. »Jetzt benehmen Sie sich wieder wie ein Brauner. Sie machen das wirklich gut. Ich weiß nie, wann Sie mich nur foppen und wann nicht.« Dann wiederholt sie langsam und überdeutlich, wie zu einem zurückgebliebenen Kind: »Es sind Gewandungs-Wertmarken. Sie sind ... für ... Gewandung.« Wieder dieses Lächeln, dann bückt sie sich und klickt die Manschette fest.
    »Vielen Dank für Ihren Besuch, Sir. Bitte beehren Sie uns bald wieder«, sagt sie zu mir.
    Sie verarscht mich, ganz bestimmt.

Kapitel 17: RHODA
    Ach, du heilige Scheiße!
    Das war eine wirklich, wirklich dämliche Idee.
    Ich folge dem Dreadlock-Typen durch eine Art stinkenden Kriechgang, der nicht einmal hoch genug ist, um aufrecht darin zu stehen. Wir müssen hindurchkrabbeln, und die Lampe, mit der er unseren Weg beleuchtet, durchdringt nur mühsam die Dunkelheit. Mein Rücken ist schweißnass, kleine Rinnsale tropfen von meiner Kopfhaut und brennen mir in den Augen. Und, mein Gott – dieser Gestank! Die Luft in dem engen Betonschacht stinkt penetrant nach Schweiß, Dieselöl und Exkrementen, und obwohl ich mir alle Mühe gebe, durch den Mund zu atmen, bringt er mich trotzdem zum Würgen.
    Ich wäre schon längst umgekehrt, gäbe es da nicht die Erinnerung an dieses Biest mit dem riesigen Kopf, das im Kino auf mich lauert. Ich bin nur um Haaresbreite von einem ausgewachsenen klaustrophobischen Anfall entfernt – und machen wir uns nichts vor: Absolut niemand weiß, dass ich hier bin! Dieser Typ könnte genauso gut ein perverser durchgeknallter Vergewaltiger sein, und es ist gut möglich, dass ich hier unten verschwinde und niemand je etwas davon erfährt.
    Als er abrupt anhält, stoße ich fast mit seinem Hintern zusammen. Er fummelt an der Wand vor sich herum, aber ich kann nicht genau sehen, was er da treibt.
    »Wo sind wir?«, frage ich und bemühe mich, die Panik in meiner Stimme zu unterdrücken.
    Seit wir aufgebrochen sind, hat er noch kein Wort gesagt. Er kriecht ein Stück rückwärts, und ich muss schnell zurückweichen, um nicht seine Stiefel ins Gesicht zu bekommen. Ich kann erkennen, dass er einen Metallrost zur Seite hebt, der ein quadratisches Loch in der Wand vor ihm verdeckt hat. Kraftloses Licht fällt aus der Öffnung und ein phänomenal überwältigender Gestank trifft mich wie ein Faustschlag. Großer Gott, das ist wirklich abscheulich. Eine Mischung aus Scheiße, dem Ammoniakaroma von Pisse und noch etwas anderem – einem Tiergestank, der mir den Magen umdreht.
    Ohne sich zu vergewissern, ob ich ihm folge, klettert er mit dem Kopf voran durch das Loch, bis seine Füße schließlich in dem Raum darunter verschwinden.
    Alles in mir sträubt sich dagegen, dort hinabzusteigen.
    Aber wenn er mich angreifen wollte, hätte er es längst getan, oder? Egal. Jetzt bin ich so weit gekommen, da kann ich auch den ganzen Weg gehen.
    Mühsam schlucke ich den Klumpen Galle, der in meinem Rachen aufsteigt, herunter und verrenke meinen Körper in dem engen Schacht. Auf gar keinen Fall werde ich mit dem Kopf voran hinunterklettern und riskieren, dass sich noch eine Gehirnerschütterung zu der langen Liste von Katastrophen hinzugesellt, aus der mein Leben mittlerweile besteht. Auf dem Bauch robbe ich rückwärts und quetsche mich mit den Füßen

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