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Labyrinth der Puppen: Thriller (German Edition)

Labyrinth der Puppen: Thriller (German Edition)

Titel: Labyrinth der Puppen: Thriller (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: S. L. Grey
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haben uns entschieden. Genau, wie du dich entscheiden musst.«
    Grundgütiger. Jetzt reicht’s. Zeit, zu gehen.
    »Gibt es einen anderen Weg ins Einkaufszentrum von hier aus?«
    Ben schüttelt den Kopf. »Nein.«
    Mist. Ich will nicht wieder in das Kino.
    »Kommst du mit mir?«, frage ich Ben. »Um meinen Freund zu suchen?«
    »Aber warum willst du denn gehen?«, meint Palesa leise. »Du kannst doch bei uns bleiben.«
    Ich kann mir das angewiderte Schnauben nicht verkneifen und werde mit einer Nase voll Scheißegestank dafür bestraft. »Nein, vielen Dank auch.«
    Ich schaue Ben in die Augen. »Wirst du mir helfen?«
    Er senkt den Blick, antwortet aber nicht.
    »Rhoda«, sagt Palesa. »Kann ich dir mal was zeigen?«
    Sie steht beängstigend schnell auf, und diesmal kippe ich vor Schreck tatsächlich mit dem Stuhl um. Ich stoße mir den Ellbogen am abgetrennten Bein einer Schaufensterpuppe, springe aber sofort wieder auf die Füße.
    »Hast du dir wehgetan?«, erkundigt sich Ben ohne große Anteilnahme.
    »Nein. Hört mal, ich glaube, ich sollte jetzt ...«
    »Warte«, bittet Palesa. »Ich möchte dir etwas zeigen. Etwas Wunderschönes!«
    Sie beugt sich näher zu mir heran und unter der Dreckschicht kann ich um ihren Mund herum mehrere große runde Wunden erkennen, die schlecht verheilt sind. Und da ist etwas in ihren Augen – etwas Glänzendes und Gefährliches –, das mir gar nicht gefällt. Ich ziehe das Messer aus der Tasche und halte es dicht an mein Bein, wo sie es nicht sehen kann.
    »Okay«, sage ich. Es ist besser, sie nicht zu verärgern. Immerhin sind sie zu zweit.
    Sie geht zur großen Obstkiste und winkt mich zu sich. Ben bleibt auf der Matratze sitzen, aber sobald er sich bewegt, werde ich die Flucht ergreifen. Mir den Weg freikämpfen, wenn es sein muss.
    »Komm«, winkt Palesa. »Komm und schau es dir an.«
    »Was ist das?«
    »Mein Kunstwerk.«
    »Unser Hobby«, ergänzt Ben stolz.
    Ich nähere mich der Kiste. Jetzt bin ich doch neugierig. Palesa lächelt mich an und zieht langsam die Blümchendecke herunter.
    Was auch immer in der Kiste ist – es stinkt noch erbärmlicher als der Toiletteneimer. Mich trifft eine Woge dieses wilden Tiergeruchs und ich muss mir die Hand vor den Mund halten, um nicht zu würgen. Ich schaue in die Kiste. Zuerst kann ich nicht genau erkennen, was es ist; eine wimmelnde Masse von Fell, etwa so groß wie ein Hundewelpe. Es wimmert und quiekt, und allmählich erkenne ich Einzelheiten – mehrere kleine glänzende Augen und einen Knoten aus haarlosen zusammengewachsenen Schwänzen.
    Großer Gott.
    »Ich fange an, wenn sie Babys sind«, erklärt Palesa. »Mit ihren Schwänzen. Auf diese Weise werden sie eins. Ein Organismus. In Seiner Familie. Verstehst du?«
    Ach, du heilige Scheiße. Plötzlich wird mir klar, was ich da sehe. Bevor ich es verhindern kann, kommt mir alles hoch, und ich beuge mich vor und erbreche das unverdaute Popcorn.
    Das Ding in der Kiste ist eine zusammengeknotete Masse von Rattenkörpern.
    Ich wische mir über den Mund, muss erneut würgen und weiche langsam vor ihr zurück. Ich lasse das Messer aufschnappen und halte es vor meinen Körper.
    »Du bist krank. Komplett übergeschnappt!«
    »Wo willst du hin, Rhoda?«, fragt Ben.
    »Bleibt weg von mir!«
    Ich gehe langsam rückwärts zur Öffnung, die in den Kriechgang führt.
    Ben bleibt auf der Matratze sitzen, aber Palesa macht einen Schritt auf mich zu.
    »Bleib weg! Ich warne dich!«
    »Wir werden dir nichts tun, Rhoda«, sagt Palesa mit ihrer verstörend sanften Stimme.
    Erneut muss ich würgen, aber es kommt nichts mehr heraus.
    »Wir wollen dir helfen. Es leichter für dich machen«, ergänzt Ben.
    »Was leichter machen?«
    »Die Entscheidung, unserem Weg zu folgen, natürlich«, antwortet Palesa.
    Ich bin jetzt fast an der Öffnung angekommen, aber ich muss ihnen den Rücken zuwenden, um mich in den Schacht hochzuziehen.
    »Bleibt verdammt noch mal weg von mir!«, zische ich mit bebender Stimme.
    »Du wirst zurückkommen«, sagt Palesa. »Wir werden uns bald wiedersehen.«
    »Nur in deinen beschissenen Träumen, du Dreckstück!« Mit einem kurzen Anlauf springe ich hoch zur Öffnung, schleudere mein Messer in die Dunkelheit und schlage mit den Beinen aus, als ich mich in den Schacht hochziehe, nur für den Fall, dass Palesa versuchen sollte, mich festzuhalten.
    »Viel Glück, Rhoda!«, ruft Ben. »Komm uns bald mal wieder besuchen!«
    »Wir lieben dich!«, hallt Palesas Stimme hinter mir

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