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Lachen mit Tränen in den Augen (German Edition)

Lachen mit Tränen in den Augen (German Edition)

Titel: Lachen mit Tränen in den Augen (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Lara Myles , Barbara Goldstein
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genossen sie mit dem Löffel auch das zarte Fruchtfleisch.
    Schade, dass jeder seine eigene Kokosnuss hatte, was das Herumalbern ein bisschen schwierig machte. Aber nicht unmöglich. Jedenfalls nicht, wenn man einen Strohhalm hatte und versuchte, aus der Frucht auf der anderen Seite des Tisches zu schlürfen. Hey, eine echte Herausforderung!
    O ja, sie hatten ihren Spaß.
    Und die Flasche französischer Rotwein, die Shainee später aus einem Supermarché am Boulevard Pomare holte, sorgte für ein bisschen romantische Candle-Light-Dinner-Atmosphäre unter einem funkelnden Sternenhimmel. Die schwüle Hitze, die exotischen Düfte, die Lichter auf dem schwarzen Wasser, ihre Berührungen. Er neigte eigentlich nicht dazu, in solchen Augenblicken sentimental zu werden. Aber was für eine Nacht!
    Sie schien ganz ähnlich zu empfinden. 
    Dieser Blick! Dieses Strahlen in ihren Augen, das Tim schon den ganzen Abend lang faszinierte! Mit dem BlackBerry schoss er spontan ein Foto von ihr. Als ihr glückliches Lächeln schließlich auf dem Display auftauchte, zeigte er ihr das Foto. Sie nahm ihm das Handy aus der Hand.
    Eine Geste, die uns verbindet, dachte er. Eine Berührung, die uns erregt. Ein Moment, der nicht vergeht.
    Das nächste Foto zeigte sie wieder ganz anders. Mit hochgezogenen Schultern und geneigtem Kopf, mit lächelnden Lippen und mit einem Blick, der offen war, aber auch verletzlich. Das Bild berührte Tim im Herzen, wie ein sanfter Stich.
    Okay, noch eines: Aber dieses war noch ernster. Es wirkte irgendwie ... verzweifelt. Aber da war noch etwas in ihrem Blick. Sehnsucht? Verlangen?
    Dann war der Moment vorüber, und sie wandte verlegen den Blick ab. Ohne ein weiteres Foto steckte Tim das BlackBerry ein, und ihr Lächeln kehrte zurück, zögernd und scheu.
    »Tut mir leid«, sagte er leise, und sie schob ihre Hand über den Tisch, um ihn sanft am Arm zu berühren.
    »Schon gut.« Sie sah ihm in die Augen, und ihre Frage war überraschend direkt: »Wie lange bleiben Sie auf Tahiti?«
    Die flüchtige Berührung auf seiner Haut konnte Tim noch spüren, nachdem sie ihre Hand weggezogen hatte. »Ein paar Tage.«
    Sie wirkte enttäuscht. »Und dann?«
    »Dann fliege ich zurück nach Sydney.« Er zögerte kurz. »Und Sie?«
    »Ich fahre übermorgen nach Moorea und Bora Bora.«
    Nur noch ein Tag!, dachte er bei sich. Schade!
    »Island Hopping?«
    Sie nickte. »Segeln, schwimmen, nach Perlen tauchen und ein bisschen am Strand spazieren gehen.«
    »Ganz allein?«
    Ein kurzes, ernüchtertes, verzweifeltes Schweigen.
    Shainee teilte den Rest des Rotweins auf die beiden Pappbecher auf. Irgendwie hatte die Geste etwas Endgültiges.
    »Ihre Familie freut sich bestimmt auf Sie.« Ihr Blick huschte zu dem Ring an seinem Finger, dann trafen sich ihre Blicke wieder. Die Frage, die er in ihren Augen las, lautete: Und warum sind Sie allein in Urlaub gefahren?
    Na los, Tim! Jetzt oder nie!
    »Mein Sohn freut sich ganz sicher«, sagte er leise. »Meine Frau wohl eher nicht.«
    Shainee legte den Kopf schief, fragte aber nicht nach.
    Tim kippte den Beaujolais im Pappbecher hinunter, als müsste er sich Mut antrinken, um sich den Tatsachen zu stellen. Hey, sie war eine Fremde! Er wusste doch nichts von ihr! »Sie hat mich rausgeworfen«, sagte er, als täte es überhaupt nicht mehr weh.
    Aber sie durchschaute ihn, feinfühlig wie sie war. Sie nickte langsam. »Tut mir leid«, sagte sie sanft. Kein Trost, keine Ermunterung, nur Mitgefühl – das rechnete er ihr hoch an. Sie legte ihre Hand auf seine, damit er sie ansah. Die sexuelle Anspannung zwischen ihnen war verflogen – was zurückblieb, war Nähe. Vertrautheit. Geborgenheit.
    Okay, vielleicht sollte er ihr nicht sein Herz ausschütten, wo sie doch selbst ein bisschen durch den Wind war. Aber, hey, es tat ihm gut, mit ihr darüber zu reden. Und sie hörte ihm aufmerksam zu, als er ihr erzählte, dass er in Sydney am Royal Prince Alfred Hospital als Herzchirurg arbeitete. Dr Tim Winslow? Chefarzt einer der renommiertesten Herzkliniken Australiens? Sie war ehrlich beeindruckt! Aber das war leicht. Was jetzt kam, war richtig schwer. Aber Tim war trotzdem froh, dass sie ihn reden ließ. Trotz allem. Er freute sich, dass sie für ihn da war. Sie war keine Fremde mehr, die er heute Morgen zum ersten Mal gesehen hatte, sie war eine Freundin, der er sich anvertrauen konnte. Mehr als seinem besten Kumpel Laird, den er seit Jahren kannte. Seltsam, nicht?
    Egal. Mit stockenden Worten

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