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Lacunars Fluch 02 - Die Prinzen

Lacunars Fluch 02 - Die Prinzen

Titel: Lacunars Fluch 02 - Die Prinzen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jutta Ahrens
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einverstanden sind. Solange Taymar in unserem Sinne handelt und wir zufrieden mit ihm sind, wird er Statthalter bleiben, mag er auch halb Caschu ausrotten. Haben wir uns verstanden?«
    Jaryn verbarg sein Entsetzen hinter einer steinernen Miene. »Ja, Vater.«
    »Gut. Dann ist unsere Unterhaltung beendet.«

20
    Durch die Halle des Sonnentempels stürmte ein zorniger Prinz und rief einem Mitbruder im Vorübereilen zu, er solle Saric auf seine Gemächer schicken. Die Priester, die Jaryn seit dem Fest nicht mehr zu Gesicht bekommen hatten, sahen ihm verwundert nach. Saric traf kurze Zeit später ein. Seinem Gesicht sah man die helle Freude über diesen Besucher an. Sie erlosch, als er Jaryn mit blassem Gesicht und fahrigen Bewegungen unruhig auf und ab gehen sah. Saric blieb an der Tür stehen. »Ihr habt mich rufen lassen, Herr?«
    Jaryn wandte sich ihm mit einer so offenen und erleichterten Geste zu, als sei Saric sein bester Freund. »Ach Saric, sei doch nicht so förmlich. Komm, wir wollen uns setzen und ein wenig plaudern, so wie früher.«
    Saric konnte sich nicht erinnern, dass sie früher zwanglos miteinander geplaudert hätten, aber natürlich gehorchte er. »Herr? Es ist schön, dass Ihr den Tempel wieder einmal besucht. Aber …« Er zögerte. »Ergeht es Euch auch wohl?«
    »Saric! Lass doch diese gestelzten Reden! Nein, es geht mir überhaupt nicht ›wohl‹. Ich denke, das sieht man mir an.«
    Saric hatte damit gerechnet, aber Jaryns direktes Eingeständnis bestürzte ihn. Die Luft im Palast konnte recht giftig sein, sie bekam nicht jedermann. Aber so eine schnelle Ernüchterung machte ihn stutzig. »Kann ich Euch helfen?«, fragte er sofort.
    »Ich muss Sagischvar sprechen. Kannst du das einrichten?«
    »Aber Herr, Euch ist es doch jederzeit möglich, ihn zu besuchen. Ihr seid der Prinz.«
    »Ich bin nichts, gar nichts!«, stieß Jaryn bitter hervor. »Ich bin eine Strohpuppe, die in seidenen Betten schlafen darf, aber das konnte ich bereits hier. ›Prinz‹ ist im Palast nur ein Wort, über das sogar die Kammerdiener lachen.«
    Saric nickte bekümmert. Was sollte er dazu sagen? Durch seinen Onkel hatte er immer schon Einblicke in das Leben dort gehabt, daher ahnte er, was Jaryn bedrückte. »Wollt Ihr mir erzählen, was geschehen ist? Manchmal erleichtert das die Seele.«
    »Ich habe einen Titel, aber nicht den geringsten Einfluss. Wenn ich mich den ganzen Tag über mit dem Ballspiel vergnügte, käme es auf dasselbe heraus. Doron besitzt die alleinige Macht. Freilich, er ist der König. Aber ein König, der …« Jaryn verstummte.
    Saric schwieg und wartete.
    »Er ist wahrhaft böse, besessen von Razoreth. Alles, was man von ihm denkt und sagt, ist wahr. Er schwebt wie ein dunkler Schatten über dem Reich. Einige beschützt dieser Schatten, den anderen beschert er ein finsteres Los.«
    »Solange die Mächtigen zusammenhalten, kann sich nichts ändern«, sagte Saric. »Und die Mächtigen, das sind auch wir, die Sonnenpriester. Auch wir stützen seine Macht.«
    »Ich weiß. Wir haben uns schuldig gemacht und tun es noch. Aber vieles geschieht aus Unwissenheit und Trägheit. Damit kann ich mich nun nicht mehr herausreden. Ich weiß um die Dinge, und ich darf nicht untätig sein. Ich muss handeln, dazu bin ich verpflichtet – oder verdammt. Nenne es, wie du magst.«
    »Weil Ihr sein Sohn seid?«
    »Nein, weil ich die Hoffnung Jawendors bin. Mir wurde die Last aufgebürdet. Ich muss Razoreth entgegentreten, ich wurde auserwählt, der erste gerechte König in diesem Land zu werden. Deshalb kann ich nicht einfach schweigen und nichts tun.«
    »Doch was vermögt Ihr? Wo sind Eure Verbündeten? Ich bin zu schwach, um Euch zu helfen; ich bin niemand.«
    »Deshalb will ich mit Sagischvar sprechen. Er, Suthranna und Anamarna haben mich den Wölfen vorgeworfen. Sie müssen mir helfen – niemand sonst kann es.«
    »Ich will mich gleich aufmachen und ihm sagen, dass Ihr hier seid, mein Prinz.«
    »Saric, mein Getreuer, mein Freund. Nenne mich Jaryn, ich bitte dich.«
    Saric erschrak. »Aber Herr! Nein, das kann ich nicht tun.«
    Jaryn lächelte. »Du widersprichst deinem Prinzen?«
    Saric errötete. Dann lächelte er ebenfalls. »Das darf ich nicht. Also – Jaryn – ich gehe jetzt zu Sagischvar. Hoffentlich kann ich zu ihm vordringen.«
    Es dauerte nicht lange, da öffnete sich die Tür, und Sagischvar trat ein. Er war persönlich gekommen; das war eine große Ehre und noch nie da gewesen. Sofort eilte Jaryn auf

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