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Lacunars Fluch, Teil 3: Wüstensöhne

Lacunars Fluch, Teil 3: Wüstensöhne

Titel: Lacunars Fluch, Teil 3: Wüstensöhne Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jutta Ahrens
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Bier ist ausgezeichnet. Ich weiß gar nicht, was dieser Griesgram Thorgan will.«
    »Thorgan?«, fragte der Wirt und wurde etwas blasser. »Was hat der über mein Bier gesagt?«
    »Dass es im ›Burgverlies‹ besser schmecke«, wich Caelian aus. »Deshalb sind wir auch dort abgestiegen. War vielleicht ein Fehler?«
    »Das kann man wohl sagen«, polterte der Wirt. »Wie kann man sich auf die Empfehlung eines Mabraont verlassen?«
    Erschrocken setzte Caelian seinen Becher hart auf dem Tisch auf. »Er ist ein Mabraont?«
    »Ja. Kennt Ihr die Sippschaft?«
    »Äh – nur dem Namen nach. Was hat es mit denen auf sich?«
    »Ein uraltes Aristokratengeschlecht; wohnt in Faemaran und hat im weiten Umkreis das Sagen, auch in Phedras. Das ›Burgverlies‹ gehört ihnen auch.«
    Caelian unterdrückte einen Fluch. »Aber du scheinst sie nicht zu fürchten?«
    »Was heißt zu fürchten? Ich zahle dafür, dass sie mich in Ruhe lassen.«
    »Und was sagt Fürst Lacunar dazu?«
    Der Wirt zuckte die Achseln. »Der ist weit und kann nicht überall sein. Außerdem kümmert er sich nicht übermäßig um Achlad, obwohl er sich Fürst nennt. Er hat seine Leute um sich geschart und sorgt für sie, genauso wie Radomas für die seinen.«
    »Radomas? Wer ist das?«
    »Der Anführer der Mabraontsippe.«
    Jaryn sah Caelian scharf an. »Weshalb hat sich dann einer von denen bereit erklärt, den Führer für uns zu machen? Und weshalb hat er sich wie ein Diener verhalten?«
    »Was ihm schwer genug gefallen ist«, grinste Caelian. »Frage lieber, weshalb Tamokar ihn geschickt hat.«
    »Die Männer!«, stieß Jaryn hervor. »Tamokar hatte ein Gespräch mit wichtigen Männern, erinnerst du dich? Der Junge hatte sich vor ihnen gefürchtet. Ich wette, es waren Mabraontleute.«
    »Du glaubst, sie haben über uns gesprochen?«
    »Das weiß ich nicht. Wir können für diese Leute nicht wichtig sein, außer …« Er ließ den Schluss offen, denn der Wirt machte lange Ohren.
    »Kannst du uns sagen, wie weit es bis zum Ferothisgebirge ist?«, wechselte Jaryn rasch das Thema.
    »Weit, recht weit, aber ich weiß es nicht genau. Der Weg dorthin muss beschwerlich sein, denn es gibt keine Wasserstellen. Es wurden keine Brunnen angelegt, weil er für die Karawanen nutzlos ist. Und eine halbe Wegstunde von Phedras entfernt beginnt bereits die Sandwüste.«
    »Danke.« Die beiden hatten es plötzlich sehr eilig.
    »Ihr solltet das Burgverlies meiden«, rief der Wirt ihnen noch hinterher. »Ich habe auch gute Zimmer anzubieten.«
    »Danke für das Angebot«, gab Caelian zurück. »Aber wir bleiben ohnehin nur eine Nacht.«
    Auf dem Rückweg unterhielten sie sich über die Neuigkeiten. Jetzt konnte Jaryn auch seine angedeutete Vermutung aussprechen: »Thorgan könnte uns erkannt haben.«
    »Ich weiß nicht«, sagte Caelian. »Die Schwarzen Reiter – ja. Aber die Mabraonts? Woher?«
    »Dann hältst du es für einen Zufall, dass Tamokar uns diesen Thorgan schickte? Und dass dieser uns das ›Burgverlies‹ empfahl?«
    »Wir sollten Phedras so schnell wie möglich verlassen, dann werden wir die Antwort erfahren. Wenn sie nichts unternehmen, war unser Verdacht unbegründet.«
    »Aber Thorgan weiß, wohin wir wollen.«
    »Schon, aber was hätte er davon, uns zu verfolgen? Wenn man sich unserer bemächtigen wollte, dann würde man uns gar nicht erst aus Phedras fortlassen.«
    »Dann also heute Nacht? Wir können unmöglich tagsüber die Strecke bewältigen.«
    »Ja, heute Nacht. Wir nehmen Wasser für sieben Tage mit. In den Dörfern unterhalb der roten Felsen werden wir unseren Vorrat sicher auffrischen können.«

11
    Gaidaron hatte sich zurückgezogen. Er war für niemanden zu sprechen. Grollend saß er in seiner Kammer und brütete über die Ungerechtigkeit der Welt. Lodernder Hass und tiefe Verzweiflung wechselten sich ab. Er schmiedete neue Mordpläne, dann wieder wollte er sich selbst umbringen. Aber Letzteres erwog er nie ernsthaft. Das Spielen mit dem eigenen Tod war nichts als das Wälzen in Selbstmitleid, denn er wusste, seinen Gegnern würde er nur einen Gefallen tun.
    Irgendwann – er hatte die Tage nicht gezählt – suchte Suthranna ihn auf. Dem Oberpriester konnte er das Gespräch nicht verweigern.
    Übernächtigt, bleich und mit wirren Haaren hockte Gaidaron auf seinem Bett und starrte ihn böse an. »Was wollt Ihr noch von mir?«
    Gaidaron bot ihm weder einen Platz an noch eine Erfrischung. Wortlos zog Suthranna sich einen Stuhl heran und setzte

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