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Lacunars Fluch, Teil 3: Wüstensöhne

Lacunars Fluch, Teil 3: Wüstensöhne

Titel: Lacunars Fluch, Teil 3: Wüstensöhne Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jutta Ahrens
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Es ist doch kein Zufall, dass du uns gefunden hast. Weshalb verfolgst du uns?«
    »Ihr sucht Zarador. Nun, wir wollen es auch finden.«
    »Erwählt sich der Adler den Maulwurf zum Führer? Wir wissen von Zarador weniger als du, also halte uns nicht für dumm.«
    »Du bist noch zu jung, um solche Reden zu führen. Schon in Phedras hat dein Befehlston mich verdrossen. Ich rate dir, dich zu mäßigen. Nur, weil ihr Fremde seid und nicht wisst, wen ihr vor euch habt, will ich darüber hinwegsehen.«
    »Wenn du wie ein Prinz behandelt werden wolltest, weshalb hast du dich als Diener ausgegeben?«
    »Tamokar hat mir dazu geraten.«
    »Du glaubst, wir wissen, wo sich Zarador befindet? Hätten wir uns dann in der Wüste verirrt? Glaube mir, wir sind von keinerlei Nutzen für dich. Du kannst uns ausrauben, uns die letzten Silberringe stehlen, mehr nicht. Aber ein stolzer Mabraont wird doch kein Dieb sein?«
    Thorgan beugte sich leicht zu Jaryn hinab. »Ein Vorschlag zur Güte. Wir alle machen uns gemeinsam auf den Weg zu den Blutfelsen. Dort wird sich erweisen, welchen Nutzen ihr beide für uns haben werdet.«
    Jaryn und Caelian hatten keine Wahl, also stimmten sie zu. Wenn sie auch nicht wussten, was die Männer vorhatten, so war doch offensichtlich, dass man sie nicht umbringen wollte, jedenfalls nicht gleich. Sie trabten also mit Laila hinter den zehn Männern her, und es hinderte sie auch niemand daran, sich zu unterhalten, was sie leise taten.
    »Was glaubst du, was sie mit uns vorhaben?«, fragte Caelian.
    »Ich habe nicht die geringste Ahnung, aber bestimmt nichts Gutes. Die nächste Gelegenheit sollten wir zur Flucht nutzen.«
    Caelian warf einen spöttischen Blick auf Laila. »Indem wir uns auf diesen Rennesel schwingen, um ihren Dromedaren zu entkommen?«
    »Sei du nur still. Du wolltest sie umbringen.«
    »Was findest du bloß Besonderes an diesem Esel? Ist er nicht wie alle anderen?«
    »Nein. Ich habe die Verantwortung für Laila übernommen, ich sorge für sie. Deshalb ist sie ein besonderer Esel.«
    »Verstehe. Ein Sonnenpriesteresel.«
    »Unsinn! Sie ist Jaryns Esel. Ich hatte noch nie jemanden, für den ich sorgen durfte. Es ist ein gutes Gefühl.«
    Caelian legte ihm den Arm um die Schultern. »Sorge doch auch mal ein bisschen für mich. Aber mit Ohrenkraulen gebe ich mich nicht zufrieden.«
    Jaryn lachte. »Du bist ein schlimmer, verdorbener Bursche.«
    »Hehe, woher weißt du das? Du schenkst doch den Gerüchten über mich keinen Glauben?«
    »Gerüchten nicht, aber wer sich mit einem Gaidaron einlässt …«
    »Nur kein Neid. Der sieht besser aus, als dein – also irgendein anderer Mann eben.«
    »Lächerlich. Von Weitem vielleicht. Gegen diesen anderen Mann – ich meine, da verblasst Gaidaron wie ein Gänseblümchen neben einer Orchidee.«
    »So, so.«
    »Rein äußerlich, meine ich, was ja nicht entscheidend ist.«
    »Da hast du natürlich recht«, gab Caelian todernst zur Antwort. »Das Aussehen ist völlig unbedeutend und oberflächlich.«
    »Was ja auch auf die beiden Männer zutrifft, von denen wir sprechen«, gab Jaryn ungerührt zurück.
    Plötzlich mussten sie beide lachen, obwohl ihre Situation dazu keinen Anlass bot. »Was meinst du?«, wechselte Jaryn das Thema. »Sind wir auf dem Weg nach Zarador?«
    »Du meinst, die Mabraonts haben es bereits entdeckt? Aber was wollen sie dann von uns?«
    »Uns ihren blutdürstigen Dämonen opfern, was weiß ich. Jedenfalls bewegen wir uns weiterhin nach Westen.« Jaryn wies auf einen violetten Schatten, der den gesamten Horizont begrenzte. »Da! Das muss das Ferothisgebirge sein.«
    »Ja. Heute Abend könnten wir es erreichen. Vielleicht gibt es dort eine Möglichkeit zur Flucht. Die Dorfbewohner könnten uns verstecken.«
    »Träumst du? Eher verkaufen sie uns als Sklaven.«
    Plötzlich wurde die Gruppe vor ihnen unruhig. Die Tiere warfen ihre Hälse zurück, die Reiter wandten sich erschrocken um, stießen abgehackte Befehle aus und beeilten sich, von ihren Tieren zu steigen. Gleichzeitig war ein merkwürdiges Summen in der Luft, als hätten sich Millionen von Fliegen versammelt. Der Wind frischte auf, Sandfontänen wurden emporgewirbelt, das Summen schwoll zu einem Brausen an.
    Als Jaryn und Caelian sich umdrehten, sahen sie, was die Reiter so aufgeregt hatte: Am Horizont schob sich eine schwarze Wand heran, sie kam erschreckend schnell näher und bedeckte bereits den halben Himmel. Unterhalb dieser Wand wälzte sich ein graubraunes Ungeheuer über

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