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Lacunars Fluch, Teil 3: Wüstensöhne

Lacunars Fluch, Teil 3: Wüstensöhne

Titel: Lacunars Fluch, Teil 3: Wüstensöhne Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jutta Ahrens
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Lass uns nachdenken. Wir befinden uns hier in einem Zentrum, das als Schatzkammer und wahrscheinlich auch als Grabkammer verwendet wurde. Um dieses Zentrum herum befindet sich Zarador. Wir wissen aber nicht, wie weit es sich unterhalb des Sandes erstreckt.«
    »Ich weiß, was du sagen willst. Wir beide haben zwar Zarador entdeckt, aber wir können hier nichts bewirken. Wir brauchen Hilfe.«
    »Ja«, meinte Jaryn nachdenklich. »Aber Hilfe zu welchem Zweck? Sollten Zaradors Geheimnisse nicht lieber unter dem Sand begraben bleiben? Wer weiß, welchen Schaden sie anrichten können.«
    »Ja, aber denke daran, dass eine Prophezeiung existiert. Wir sollten wenigstens alles daran setzen, diese Räume hier zu untersuchen, so weit es uns möglich ist. Wie wir mit den Erkenntnissen umgehen, können wir uns danach überlegen.«
    Damit war Jaryn einverstanden. Sie schritten den Raum ab und leuchteten die Wand mit den Fackeln aus, entdeckten aber nichts von Bedeutung, bis sie auf eine Öffnung stießen, von der ein Gang in die Tiefe des Felsgesteins führte. Klopfenden Herzens drangen sie in ihn ein. Er war hoch genug, um aufrecht, aber nicht so breit, um nebeneinander gehen zu können.
    Es dauerte nicht lange, da verzweigten sich die Gänge. »Wir bleiben bei einer Richtung«, entschied Jaryn, »also immer rechts herum, dann können wir uns nicht verlaufen.«
    Caelian nickte. »Wir müssten eine Spur legen, am besten mit Sand, aber jetzt, wo wir ihn brauchen könnten, haben wir keinen.«
    »Wir sind für diese große Entdeckung hier unten ohnehin nicht gerüstet. Schauen wir, wie weit wir kommen.«
    Bald erkannten sie, dass sich hier unten ein wahres Labyrinth verbarg. Häufig gab es neben einem rechts abbiegenden Gang noch zwei, drei andere, die geradeaus, schräg links und schräg rechts verliefen. Aber sie hielten sich streng an ihre Vorgabe und ließen sich nicht von ihrer Neugier verleiten, vom Weg abzuweichen. Doch ihr Ausflug dauerte nicht lange. Irgendwann musste wohl die Decke eingebrochen sein, Sand war eingedrungen und füllte den gesamten Gang aus.
    »Und ich glaubte schon, wir würden auf dem Marktplatz von Zarador herauskommen«, witzelte Caelian.
    »Zurück und noch einmal von vorn«, entschied Jaryn. »Diesmal untersuchen wir die anderen Gänge, aber vorher füllen wir unsere Taschen mit Sand, denn jetzt haben wir reichlich davon.«
    Mithilfe ihrer Sandspur schritten sie weitere vier Gänge ab. Sie endeten jedoch alle bei dem Einsturz, der gewaltig gewesen sein musste. Sandmassen versperrten ihnen den weiteren Weg. Es führte kein Pfad nach Zarador, wie die beiden gehofft hatten. »Der Einbruch spricht mehr für einen großen Saal, dessen Decke eingestürzt ist«, meinte Caelian. »Ich glaube nicht, dass es überhaupt einen Ausgang nach draußen gegeben hat.«
    Ein weiteres Mal versuchten sie ihr Glück. Diese Gänge mussten doch noch irgendein Geheimnis bergen. Diesmal bogen sie scharf links ab. Schon nach wenigen Minuten gelangten sie in einen niedrigen Raum, der nicht viel größer war als eine Bauernhütte. Rechts und links vom Eingang standen zwei steinerne Wächter mit Flügeln und gefletschten Reißzähnen. Sie boten einen furchterregenden Anblick, aber natürlich rührten sie sich nicht, als Jaryn und Caelian zwischen ihnen hindurchgingen und den Raum betraten. Sie erkannten sofort, dass sie sich in einer Grabkammer befanden, denn links und rechts an den Wänden standen zwei mächtige Sarkophage. Sie trennte ein hüfthohes Gitter, deren Stäbe scharfen Speerspitzen glichen.
    Jaryn und Caelian traten näher. Die Sarkophage selbst waren völlig schmucklos, nur an ihren Stirnwänden befanden sich jeweils ein Symbol und ein Schriftzug. Die Symbole waren den beiden wohlbekannt: Es handelte sich um die Sonnen- und die Mondscheibe, Achay und Zarad.
    Jaryn wunderte sich, in Zarador auf Achay zu stoßen. »Hat man ihn denn auch in Achlad verehrt?«
    »Die Verehrung muss damals grenzübergreifend gewesen sein«, meinte Caelian.
    »Kalisha meinte, Alathaia habe von Anfang an zwei Söhne gehabt«, erwiderte Jaryn, während er sich bückte, um die Schrift zu entziffern. »Wie dem auch sei. Hier wurden Achay und Zarad gemeinsam verehrt. Und sieh doch, hier steht auch ein Name: Phemortos. Hieß nicht der erste Herrscher Jawendors so?«
    Caelian trat näher. »Nicht der Erste. Nur der Erste, von dem unsere Schriften erzählen. Vergiss nicht, dass sie nur sechshundert Jahre zurückreichen.«
    »Aber weshalb liegt ein

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