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Lacunars Fluch, Teil 3: Wüstensöhne

Lacunars Fluch, Teil 3: Wüstensöhne

Titel: Lacunars Fluch, Teil 3: Wüstensöhne Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jutta Ahrens
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Herrscher aus Jawendor in der Pyramide von Zarador?«
    Caelian zuckte die Achseln und las die Inschrift auf dem anderen Sarkophag. »Ich habe es geahnt«, murmelte er. »Hier liegt niemand anderes als Lacunar. Natürlich nicht mein Vater«, fügte er verlegen lächelnd hinzu. »Es handelt sich um den Kontrahenten von Phemortos vor sechshundert Jahren.«
    »Bemerkenswert. Die beiden sollen sich bis aufs Blut bekämpft haben, Lacunar hat Phemortos und seine Nachkommen verflucht, und nun liegen sie hier einträchtig nebeneinander?«
    »Einträchtig würde ich das nicht nennen.« Caelian wies auf das Gitter.
    »Aber doch immerhin in derselben Grabkammer. Lacunar war Fürst von Achlad, aber wie kommt Phemortos hierher?«
    »Das ist mir auch unverständlich.« Caelian betrachtete nachdenklich die beiden Sarkophage. »Meinst du, sie bergen nur die Gebeine der beiden Könige?«
    »An was für Geheimnisse denkst du? Ich würde nicht gern Grabschändung betreiben, außerdem könnten wir die Deckplatten nicht bewegen.«
    »Denke doch einmal an unsere Grüfte«, wandte Caelian lebhaft ein. »Da gibt es versteckte Hebel, Knöpfe und andere Mechanismen, um Verschlossenes ohne große Kraftanstrengung zu öffnen. Das dürfte hier nicht anders sein.«
    »Aber man sollte die Toten ruhen lassen.«
    »Ach was! Wir sind doch mit einem Auftrag hier. Wenn wir nicht überall nachschauen, werden wir nie etwas über die Prophezeiung erfahren.«
    »Und du meinst, wir finden etwas über sie in den Sarkophagen?«, spottete Jaryn.
    »Wer weiß.« Caelian begann an den Kanten, an den Figuren und am Deckel von Lacunars Sarkophag herumzufingern. Kurz darauf stieß er einen überraschten Laut aus. Ein quadratisches Stück aus dem Deckel senkte sich unter dem Druck seiner Handfläche zwei Fingerbreit nach unten. Auch Jaryn war neugierig herbeigeeilt.
    Caelian starrte auf den Stein. »Na los doch, beweg dich!«, rief er, doch nichts rührte sich. »Da muss etwas sein«, beharrte Caelian. Er lief zu Phemortos und versucht dort dasselbe. Auch hier senkte sich ein kleines Stück der Steinplatte nach unten, aber die große Enthüllung aller Geheimnisse blieb aus.
    Jaryn versuchte es ebenfalls, aber er war genauso erfolglos. »Dass die Steine beweglich sind, hat etwas zu bedeuten«, gab er zu. »Offensichtlich fehlt noch etwas, um den Mechanismus auszulösen.«
    Sie probierten nun alles Mögliche aus und tasteten auch die Wächterfiguren am Eingang ab. Aber als es geschah, wussten sie in ihrer ersten Überraschung nicht, was dafür verantwortlich gewesen war. Jedenfalls begann es überall zu knirschen. Dinge begannen sich zu bewegen. Entgeistert wichen sie zum Eingang zurück und starrten benommen auf das, was sich vor ihren Augen abspielte: Zuerst verschwand das Gitter rasselnd im Boden. Dann setzten sich die schweren Sarkophage in Bewegung. Sie glitten aufeinander zu, bis sie sich in der Mitte trafen.
    Ein Geräusch an der Wand ließ ihre Köpfe herumschnellen. Dort hatten sich zwei Fächer geöffnet, die sie vorher nicht bemerkt hatten.
    »Keine schlechte Arbeit«, bemerkte Jaryn. »Aber was haben wir dazu getan? Welcher Handgriff war der richtige?«
    »Ist das nicht gleichgültig?«, meinte Caelian und bekam leuchtende Augen, denn er hatte sofort die Schriftrollen in den Fächern entdeckt.
    Schon lief er auf sie zu, als Jaryn ihm zurief: »Halt! Nicht weiter! Sieh doch!« Er wies nach oben. In der Decke hatten sich jeweils zwei faustgroße Löcher aufgetan, aus denen jetzt unablässig Sand rieselte.
    »Wir müssen sie wieder schließen!«, schrie Jaryn, »sonst wird hier alles vom Sand begraben.«
    Verzagt blickte Caelian auf die Öffnungen. »Aber wie?« Dann begann er mit fliegender Hast, die Schriftrollen aus den Fächern zu reißen. »Zuerst holen wir uns die hier, dann verschwinden wir. Hilf mir!«
    Sie räumten die Fächer aus, trugen die Schriftrollen aus dem Raum heraus und legten sie im Gang ab. »Probieren wir einfach noch einmal alles aus«, sagte Jaryn, nachdem sie alle Pergamente in Sicherheit gebracht hatten. »Aber diesmal achten wir genau auf das, was wir tun.«
    Wieder tasteten sie alle Möglichkeiten ab, und sie bewegten auch die quadratischen Steine. Zuerst tat sich wieder nichts. Doch dann begann erneut das unheimliche Knirschen. Als die Sarkophage sich wieder auseinander bewegten, sprangen sie erschrocken zur Seite. Sie rückten wieder an die Wand, das Gitter stieg aus dem Boden, und die Löcher in der Decke schlossen sich. Nur die

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