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Lacunars Fluch, Teil 3: Wüstensöhne

Lacunars Fluch, Teil 3: Wüstensöhne

Titel: Lacunars Fluch, Teil 3: Wüstensöhne Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jutta Ahrens
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Lösung anbieten konnten. Außerdem war es sicherer, wenn sie das Geheimnis erst einmal für sich behielten, auch wenn sie Kalisha für eine herzensgute Frau hielten.
    »Die Männer haben schon etliche Ruinen freigelegt«, sagte Jaryn. »Aber nur Wohnhäuser.«
    »Die Pyramide!«, stieß Kalisha hervor. Beide zuckten zusammen. »Sie soll einstmals Zarador überragt und ihre leuchtende Spitze den Himmel berührt haben. Die Überlieferungen sagen, dass in ihr sowohl die Vergangenheit als auch die Zukunft Achlads verborgen ist. Sie muss gefunden werden. Aber das darf nur durch die wahren Gerechten geschehen.« Sie sah die beiden eindringlich an. »Ich weiß, dass ihr es seid. Ich kann mich nicht irren. Oh, wenn ihr sie doch nur gefunden hättet!«
    Caelian räusperte sich, aber Jaryn blieb hart. »Das war uns leider nicht vergönnt. Aber wir werden alles unternehmen, um dem Geheimnis auf die Spur zu kommen. Wir brauchen Hilfe, und die werden wir uns holen.«
    »Dann beeilt euch!«, flehte Kalisha. »Denn die Wühlmäuse haben schon längst begonnen, ihre Gänge zu graben.«
    »Es wird noch Monate dauern, bis sie sich …« Caelian verstummte erschrocken.
    »… bis sie die nächsten Wohnhäuser freigelegt haben«, beendete Jaryn den Satz. »Und diese Zeit reicht aus, Hilfe zu holen. Eine Pyramide hätten wir kaum übersehen.«
    Er schämte sich, Kalisha so anzulügen. Er hätte ihre Hoffnungen, die sie in sie setzte, bekräftigen können, aber er hielt es nach wie vor für besser zu schweigen. An Caelians Gesichtsausdruck erkannte er, dass dieser anders dachte, aber das mussten sie später miteinander ausmachen.
    Beruhigend legte er Kalisha seine Hand aufs Knie. »Wir wissen jetzt, dass Zarador entdeckt wurde und wer die Übeltäter sind, das ist ein großer Schritt vorwärts. Wir wissen auch, wohin die Leute verschleppt wurden. Wir werden dafür sorgen, dass sie befreit werden und ihre Peiniger verurteilt.«
    »Ihr müsst euch an die richtigen Leute wenden«, flüsterte sie. »Weder an die Mabraonts noch an die Zarnaonts.«
    Caelian erschrak förmlich, als er diesen Namen hörte: Zarnaont! Es war sein Eigener. Caelian von Zarnaont. Aber er hatte ihn lange nicht gehört. Es war der Familienname seines Geschlechts, aber sein Vater, der eigentlich Yarian hieß, hatte wie alle Fürsten den Herrschernamen Lacunar angenommen, und der Name Zarnaont war in Vergessenheit geraten. Jedenfalls bei Caelian.
    »Du meinst, an die beiden Fürstengeschlechter Achlads sollten wir uns nicht wenden?«
    »Was Fürstengeschlechter!« Kalisha spuckte aus. »Raubgesindel allesamt. Nein, ihr dürft euch nur an euresgleichen wenden, an die Priester. Aber nicht an alle. Auch unter ihnen gibt es viele, die schlechten Göttern dienen. Wenn ihr euch an die Tempel der Alathaia haltet, werdet ihr nicht fehlgehen.«
    Caelian war bei der Bezeichnung ›Raubgesindel‹ errötet, aber was sollte er erwidern? Kalisha hatte recht.
    »Die Priester haben aber keine Gewalt, die Schurken von Zarador zu vertreiben«, wandte Jaryn ein.
    Kalisha kicherte. »Nicht mit Waffengewalt. Aber wenn sie sich zusammentun, können sie mächtige Geister heraufbeschwören. Gute Geister, die im Dienste der großen Mutter stehen.«
    »Weshalb ist das noch nicht geschehen?«
    »Die Zeit war nicht reif, das muss euch doch klar sein. Die Entdeckung Zaradors wird neue Kräfte im Lande erwecken.«
    Die Gespräche gingen noch eine Weile so weiter, aber Jaryn und Caelian hatten bereits ihre eigenen Pläne und hielten nicht viel von guten Geistern. Lieber wollten sie sich auf ihre eigene Erleuchtung verlassen. Am nächsten Tag verließen sie Kalisha mit ihren besten Wünschen und Gebeten und machten sich auf den langen Weg nach Faemaran.

22
    Saric fand sich wie gewohnt bei Rastafan ein. Dieser hatte seine Übungen bei Tasman schon hinter sich und war wieder einmal in den Bericht über Caschu vertieft. Als Saric eintrat, fiel Rastafan sofort auf, dass diesem ganz gegen seine Gewohnheit ein amüsiertes Lächeln um die Lippen spielte.
    »Was hat dich so erheitert, Saric?«, fragte er und legte das Pergament für einen Augenblick zur Seite.
    Sarics Lächeln vertiefte sich zu einem Grinsen. »Ich gestehe, dass ich etwas respektlos bin, aber der Anblick war doch zu spaßig.«
    »Lass mich teilhaben an deinem fröhlichen Erlebnis. Ich habe sonst wenig Grund zum Lachen.«
    »Ach Herr, auch Ihr würdet Euch eines Schmunzelns nicht erwehren können. An der Hauptstraße, die vom Königsplatz

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