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Lacunars Fluch, Teil 3: Wüstensöhne

Lacunars Fluch, Teil 3: Wüstensöhne

Titel: Lacunars Fluch, Teil 3: Wüstensöhne Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jutta Ahrens
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Pyramide wurde noch nicht gefunden«, beruhigte Jaryn sie. »Sie ist noch unversehrt. Aber wir waren dort. Wir haben die Gräber von Phemortos und Lacunar dem Ersten gefunden. Wir fanden auch andere Dinge. Einen Teil davon haben wir mitgebracht.«
    Usa verbarg ihr Gesicht in den Händen. »Dem Himmel sei Dank!« Nach einer Weile richtete sie sich wieder auf. »Ihr seid von Anamarna geschickt worden, sagt ihr? Der gute alte Knabe. Er hat wieder einmal die größte Weisheit von uns allen besessen.«
    »In unseren Mänteln befinden sich Schriftrollen aus der Grabkammer. Aber ich denke, bevor wir uns ihnen zuwenden, solltet Ihr mehr erfahren.«
    Usa nickte und lauschte den Berichten der beiden über ihr großes Abenteuer. Sie ließen nichts aus. Sie erwähnten die Fata Morgana und wie sie von Thorgan gerettet wurden, wie sie in einen Sandsturm gerieten und ihm entkamen. Sie erwähnten den Menschenraub in den Dörfern und Kalisha, die dort die Stellung hielt. Auch dass Laila sie auf den richtigen Pfad zur Düne geführt hatte, verschwiegen sie nicht.
    Jaryn legte eine Pause ein, und Caelian begann, von den fünf großen Krügen zu erzählen, die mit wertvollem Geschmeide angefüllt waren. Die verschleierte Gestalt einer Priesterin, die hinter den Büschen vorbeihuschte, nahm niemand von ihnen wahr.
    Usas Wangen waren vor Eifer gerötet. Gespannt hatte sie verfolgt, wie es im Innern der Pyramide und in der Grabkammer aussah. »Wenn man bedenkt, dass seit Jahrhunderten niemand diesen Raum betreten hat.« Sie wollte wissen, wie groß die Gefahr war, dass Thorgan die Pyramide entdeckte. Jaryn sagte wahrheitsgemäß, dass eine Decke eingestürzt sei, durch die man in sie eindringen könne, aber bis der Sand weggeräumt sei, werde es Monate dauern.
    »Auch Monate gehen vorüber. Bis dahin muss eine Lösung gefunden werden.«
    Caelian holte die Bündel hervor. »Vielleicht liegt die Lösung in diesen Schriften. Aber es muss eine Geheimschrift sein, denn wir können sie nicht lesen.«
    Sie breiteten die Rollen vor Usa aus. Sie berührte sie mit zitternden Fingern. »So alt, so heilig«, flüsterte sie. Die Schrift war auch ihr unbekannt. »Es ist eine Priesterschrift aus jener Zeit«, sagte sie. »Sie wird nicht für profane Texte verwendet. Wahrscheinlich ist sie verschlüsselt. Es ist auch möglich, dass die Priester sie eigens für diese Niederschrift entwickelt haben.«
    »Aber für wen sind sie dann bestimmt, wenn keiner sie mehr lesen kann?«, fragte Caelian.
    »Für die Priester, die nach ihnen kamen. Dass die Pyramide völlig von Sand zugedeckt werden und die Schrift somit in Vergessenheit geraten würde, konnten sie nicht wissen.«
    Jaryn und Caelian waren sehr enttäuscht, dass selbst Usa ihnen nicht helfen konnte. »Wir wollen sie Anamarna bringen, vielleicht weiß er Rat.«
    Usa schüttelte den Kopf. »Nein, er kann euch auch nicht helfen. Es gibt nur noch zwei Menschen, denen die Schrift vielleicht etwas sagt. Es sind die Schwestern Tanai und Tanais, die Uralten. Sie hausen in den Ruinen von Nemmarjor.«
    »Das ist bei Margan«, stieß Jaryn eifrig hervor. »Die Ruinen von Nemmarjor, das ist der verfallene Tempel der Alathaia.«
    »Ja, Tanai und Tanais waren ihre Priesterinnen. Ich weiß nicht, ob sie noch leben. Schon damals waren sie knorrig und runzelig wie zwei vertrocknete Äste. Aber sie kennen viele Geheimnisse.«
    »Ich hörte, dass noch alte Frauen da draußen leben sollen«, sagte Caelian. »Harmlose Geschöpfe, die man nicht verjagen wollte, obwohl der Kult der Göttin verboten wurde.«
    »Versucht euer Glück bei ihnen. Sonst sucht weiter. Aber ich kann euch keinen anderen Rat geben.«
    Jaryn senkte den Kopf. »Es ist schwierig. Ich darf nicht nach Jawendor zurück. Dort erwartet mich der Tod.«
    »Bei allen himmlischen Wesen! Warum?«
    Jaryn wollte gerade antworten, als es im Gebüsch knackte, als sei jemand auf einen Ast getreten. Er fuhr herum, auch Caelian hatte es gehört. »Jemand hat uns belauscht!«, stieß er hervor und sprang auf.
    »Niemand ist hier«, beruhigte Usa ihn. »Weder Priester noch Tempeldiener würden es wagen, uns hier zu stören.«
    »Ich dachte auch nicht an Eure Leute«, knurrte Caelian und ging hinüber zu dem Busch, aus dessen Richtung das Geräusch gekommen war. Es waren dornige Büsche, und es dauerte eine Weile, bis er sich hindurchgezwängt hatte. Es war niemand da. Aber an einem Zweig hing der weiße Schleier einer Priesterin. Caelian nahm ihn an sich und zeigte ihn

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