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Lady Almina und das wahre Downton Abbey: Das Vermächtnis von Highclere Castle (German Edition)

Lady Almina und das wahre Downton Abbey: Das Vermächtnis von Highclere Castle (German Edition)

Titel: Lady Almina und das wahre Downton Abbey: Das Vermächtnis von Highclere Castle (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Gräfin von Carnarvon
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erste Frau eine Grabkammer betreten zu haben. »Ich kann Ihnen nicht genug dafür danken, mir den Zutritt zu der Stätte gestattet zu haben, es war der schönste Moment meines Lebens.«
    Almina sandte ihm herzliche Grüße und Segenswünsche und gratulierte ihm vor allem zu seinem nach den Jahren duldsamen Ausharrens errungenen Erfolg. Sie hatte mit ihrem Mann über den Umgang mit der Presse gesprochen und hatte, wie für sie typisch, viele praktische Ideen zu diesem Thema. Sie teilte Carter außerdem mit, dass es ihr immer noch nicht gut genug gehe, um sich ihnen in Ägypten anzuschließen. Wahrscheinlich würde sie sich einer Kieferoperation unterziehen müssen.
    Nach Weihnachten nahm Carter die Arbeit wieder auf. Er war damit beschäftigt gewesen, die zahlreichen Angebote, Unterstützung zu leisten, zu sondieren und zu entschieden, welche angenommen werden würden. Mr Lithgoe vom Metropolitan Museum in New York sandte ihm telegrafisch Glückwünsche. Von seinem Hilfsangebot wurde sofort Gebrauch gemacht. Vier weitere amerikanische Ägyptologen kamen hinzu, darunter der renommierte Professor James Breasted der Chicago University. Harry Burton schloss sich als offizieller Fotograf an, und auch Mr Lucas, ein Chemiker, der für die ägyptische Regierung arbeitete, stieß hinzu. Das Team machte sich nach Kairo auf, um Watte, Seile, Verpackungsmaterial und ein Stahltor, das vor dem Eingang des Grabs montiert wurde, zu besorgen.
    Carter war von jeher aufbrausend, und die ständigen Störungen durch die Presse waren ihm verhasst. Alles, was er wollte, war, die anspruchsvolle Aufgabe, die vor ihm lag, voranzutreiben. Am 27. Dezember hatte das Team damit begonnen, die ersten Fundstücke in das Grab von Sethos II. zu verlegen, damit bis zu ihrem Abtransport nach Kairo weitere Arbeiten vorgenommen werden konnten. Carter war voll und ganz darauf konzentriert, die Vorkammer systematisch auszuräumen, und es machte ihn rasend, sich mit dem endlosen Strom an Journalisten und angeblichen prominenten Besuchern auseinandersetzen zu müssen, die ausnahmslos im Besitz einer »Sonderberechtigung« waren.
    Die Arbeit war hart und anstrengend genug: In der engen Kammer war es heiß, und die Artefakte waren äußerst fragil. Jedes Einzelne barg eine Herausforderung – es nicht zum Zerfallen bringen zu lassen, Perlen mussten richtig wieder aufgezogen werden, und Holz durfte sich nicht zusammenziehen, wenn es der trockenen Luft ausgesetzt wurde. Für Carter besaß die Bewältigung dieser Schwierigkeiten weitaus größere Bedeutung als die Gespräche mit der Presse oder mit Urlaubern.
    Um diese Belange kümmerte sich in der Zwischenzeit Lord Carnarvon in London. Er hatte sich mit dem Unternehmen Pathé über Filmrechte unterhalten und mit den Direktoren des British Museum und des Metropolitan Museum in New York gesprochen sowie – ausführlich – mit der Times . Er hatte herausgefunden, dass die Zeitung gerade erst für 15 exklusive Telegramme von der Expedition auf den Mount Everest 5000 Pfund bezahlt hatte. Nach langen Diskussionen mit Howard Carter (er hatte ihm die Zusammenfassung der Vertragsbedingungen in Geheimschrift geschickt) entschloss sich Lord Carnarvon, eine Vereinbarung zu unterzeichnen, die der Zeitung das alleinige Recht auf Interviews und Schwarz-Weiß-Fotografien sicherte. Er erhielt dafür 5000 Pfund und die Rechte an jedem Buch, Vortrag oder Film. Carnarvon machte zur Auflage, dass die Times ihre Artikel der ägyptischen Presse und der Newbury Weekly News kostenlos zur Verfügung stellen musste, von anderen Zeitungen jedoch eine Gebühr verlangen durfte.
    Diese Maßnahme diente natürlich der Beschaffung von Geldern, die angesichts der Kosten des Unterfangens dringend benötigt wurden, sie zielte aber auch darauf ab, die Arbeitsbedingungen an der Ausgrabungsstätte zu erleichtern. Sie basierte auf der Annahme, dass man sich nunmehr nur noch mit einem festen Stamm an Journalisten auseinanderzusetzen hatte. Der Plan schlug gründlich fehl, da die restliche Presse aus Zorn, von einer der bedeutendsten Berichterstattungen in der Geschichte ausgeschlossen worden zu sein, ihre Nachstellungen verstärkte und alle möglichen skurrilen Behauptungen über Carnarvons und Carters Pläne zu verbreiten begann. Die beiden Männer wurden als arrogante Abenteurer dargestellt, die beabsichtigten, das Tal der Könige für Besucher zu schließen.
    Carnarvon wappnete sich mit Entschlossenheit, als er sich auf seine Reise nach

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