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Lady Almina und das wahre Downton Abbey: Das Vermächtnis von Highclere Castle (German Edition)

Lady Almina und das wahre Downton Abbey: Das Vermächtnis von Highclere Castle (German Edition)

Titel: Lady Almina und das wahre Downton Abbey: Das Vermächtnis von Highclere Castle (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Gräfin von Carnarvon
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Ägypten vorbereitete. Er hatte gedanklich mit dem Thema Presse abgeschlossen, egal, welch groteske Schlagzeilen sie verbreitete. Er verabschiedete sich von der »armen Almina«, die, wie er Carter schrieb, »verschiedenste Aufgaben und alle davon sehr gut« erledigt hatte, jedoch immer noch zu unpässlich war, um auf Reisen zu gehen. Er riet ihr, sich in Paris behandeln zu lassen, wo sie für die Öffentlichkeit weniger greifbar wäre, und sich ihm und Carter anzuschließen, wann immer es ihr möglich war. Dann verabschiedete er sich von seinem Sohn und seiner Schwiegertochter. Er war erleichtert, sie vor ihrem Aufbruch nach Indien und zu Porchys Regiment noch anzutreffen. Die beiden überließen ihm Susie, einen kleinen dreibeinigen Terrier, der Porchy gehört hatte, als er ein Junge war, dann aber von Lord Carnarvon adoptiert worden war. Der Hund schlief im Bett des Earls, wenn dieser in Highclere weilte.
    Susie blieb im Schloss zurück, als Lord Carnarvon und Eve aufbrachen, diesmal mit noch größeren Hoffnungen und Erwartungen als bei ihrer letzten Ägyptenreise vor nur wenigen Wochen. Die Aufmerksamkeit des Earls lag ganz auf seinem Reiseziel und nicht bei dem Moment des Abschieds. Er schenkte dem letzten Blick auf das Haus keine große Beachtung, während er mit seiner Tochter zu dem Zug, der in Southampton auf sie wartete, durch den Park gefahren wurde. Warum sollte er auch? Er ging davon aus, dass er bald mit zahlreichen neuen Artefakten für sein »Antiquitätenzimmer« zurückkehren würde. Tatsächlich aber würde er sein Zuhause nie wiedersehen.



KAPITEL 20
Der Vorhang fällt
    Als Lord Carnarvon und Lady Evelyn am 25. Januar 1923 den roten Teppich betraten, der ihnen zu Ehren an dem kleinen Bahnhof in Luxor ausgelegt worden war, wurden sie von einem Begrüßungskomitee enthusiastisch empfangen. In seiner Aufregung hatte der stets zerstreute Earl seine zwei falschen Zähne im Zugabteil vergessen – diese wurden ihm auf einem scharlachroten Kissen ausgehändigt. Eve bekam einen Blumenstrauß überreicht, und ein Blitzlichtgewitter tobte, als sie sich zusammen mit ihrem Vater und Carter einen Weg durch die Menge bahnte. Carter begab sich sofort zur Ausgrabungsstätte. Eve kümmerte sich darum, dass ihr Vater im Winter Palace Hotel gut untergebracht wurde, und ging mit dem Küchenchef die Speisepläne für verschiedene Mittag- und Abendessen durch, bei deren Ausrichtung sie Lord Carnarvon unterstützte. Es würden viele Geselligkeiten stattfinden und Eve übernahm für ihren Vater nur allzu gern die Rolle der Gastgeberin. Die Times hatte Arthur Merton beauftragt, rund um die Uhr von dem Geschehen zu berichten. Er schrieb, es wäre »unmöglich, von der äußerst freundlichen, wenn nicht sogar liebevollen Haltung, mit der die Ägypter Lord Carnarvon entgegentraten, nicht beeindruckt zu sein. Er mag sie, und er mag Ägypten.«
    Eine solch positive Interaktion ließ sich im Umgang seitens der übrigen Presse nicht diagnostizieren. Das Tal der Könige war voller Menschen – Journalisten wie Urlauber lagen auf der Lauer, um einen Blick auf das nächste kostbare Artefakt zu erhaschen, wenn dieses in das Laboratorium der Ausgrabungsstätte transportiert wurde. Wurden ihre Hoffnungen enttäuscht, wie es unweigerlich der Fall war, erhitzten sich die Gemüter. Die Kritik in der Presse wurde immer schärfer und drohte, die Beziehungen zur ägyptischen Altertümerverwaltung zu gefährden. Carnarvon beschloss, Carter und das Team ihrer Arbeit nachgehen zu lassen, während er nach Kairo fuhr, um die Angelegenheit diplomatisch zu regeln, und gleichzeitig die Vorbereitungen für die feierliche Öffnung der Grabkammer traf.
    Der Durchbruch zur zweiten Kammer fand am Freitag, den 16. Februar, statt. Die Vorkammern waren bis zu jenem Tag vollständig freigeräumt worden, und nur die beiden vergoldeten Wächterstatuen starrten einander vor dem versiegelten Eingang zu Tutanchamuns Grabkammer an. Ungefähr 20 Personen waren vor der Mauer versammelt: Lord Carnarvon, Lady Evelyn, der Ehrenwerte Mervyn Herbert (Carnarvons Halbbruder), der Ehrenwerte Richard Bethel (Carnarvons Privatsekretär, der vor Kurzem eingestellt worden war, um die inzwischen äußerst umfangreiche Korrespondenz zu bewältigen), Howard Carter, Arthur Mace, Arthur Callender, Professor Breasted, Harry Burton mit seiner Kamera, Dr. Allan Gardiner, Mr Lithgoe und Mr Winlock vom Metropolitan Museum, Sir William Garstin, Sir Charles Cust, der persönliche

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