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Lady Almina und das wahre Downton Abbey: Das Vermächtnis von Highclere Castle (German Edition)

Lady Almina und das wahre Downton Abbey: Das Vermächtnis von Highclere Castle (German Edition)

Titel: Lady Almina und das wahre Downton Abbey: Das Vermächtnis von Highclere Castle (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Gräfin von Carnarvon
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nahm ihm das Versprechen ab, sie in der darauffolgenden Woche noch einmal zu besuchen, damit sie ihn verwöhnen und zum Mittagessen ausführen konnte.



KAPITEL 16
Das ersehnte Ende
    1917 glich Highclere Castle einem Geisterhaus. Es hatte buchstäblich seine Pforten geschlossen. Lady Evelyn verbrachte als einziges Familienmitglied noch den größten Teil ihrer Zeit im Schloss. Lord Carnarvon pendelte je nach seinem Gesundheitszustand und der Notwendigkeit, sich um die Belange des Anwesens zu kümmern, zwischen London und Highclere Castle hin und her. Almina ließ Bryanston Square nur äußerst ungern unbeaufsichtigt, da sie sich aber um ihre Tochter sorgte, verbrachte sie gelegentlich ein Wochenende mit ihr im Schloss.
    Eve vermisste Porchy, sie fühlte sich einsam und verunsichert. Die 16-Jährige wartete darauf, dass ihr Leben beginnen würde, und ihr Gefühl der Stagnation wurde durch das endlose Leid im Land verschlimmert. Ohne den Trubel des Krankenhausbetriebs, den Eve genossen hatte, besaß das Haus eine traurige Atmosphäre, und obwohl sie schon aus Veranlagung fleißig für den Unterricht lernte, fiel es ihr schwer, an eine glückliche Zukunft für sich selbst zu glauben. Der traditionelle Weg für ein Mädchen ihrer gesellschaftlichen Stellung – die Debütantinnensaison, die in einer angemessenen Ehe resultieren würde – erschien angesichts des Traumas, das die Nation gerade durchlitt, wie eine Märchenerzählung. Eve sah ihren Ausflügen in die Stadt und den Besuchen ihrer Eltern stets ungeduldig entgegen und verschlang die Briefe ihres Bruders, die sie mit dem Geschehen in der Welt verbanden.
    Wenn ihr Vater in Highclere weilte, nahmen sie die Mahlzeiten im Speisesaal unter dem von van Dyck angefertigten Porträt, das Charles I. zu Pferde zeigte, ein. Das Faszinierende an einem Anwesen wie Highclere Castle ist, dass das historische Ambiente vertraute Geborgenheit bietet, selbst wenn sich in der Außenwelt umwälzende Veränderungen ereignen. Es ist tröstlich, wenn so viele Dinge überdauern. Eve mag sich manchmal einsam gefühlt haben, doch sie kann nie Verlorenheit empfunden haben, wenn sie sich in dem Haus aufhielt, in dem sie ihr ganzes Leben verbracht hatte und das ein Symbol für das Überdauern und den Fortbestand ihrer Familie war.
    Das Verhältnis zwischen Eve und ihrem Vater war von Anfang an innig gewesen, und nun ließen die Gespräche über die Belange des Anwesens, den Krieg und das Krankenhaus die beiden noch näher zusammenrücken. Lord Carnarvon brannte darauf, nach Ägypten zu reisen und sein Lebenswerk fortzusetzen, und Eve, die von der Schönheit der altägyptischen Artefakte ebenso begeistert war wie ihr Vater, hörte ihn gerne von seinen Plänen, die Ausgrabungen fortzusetzen, erzählen. Gelegentlich trafen Nachrichten von Howard Carter ein, der sich in Kairo zum Dienst gemeldet hatte und nun für den Nachrichtendienst des Kriegsministeriums arbeitete. Er hatte Lord Carnarvon in einem Brief mitgeteilt, dass er im Tal der Könige einige Vorarbeiten geleistet habe, ein eigentlicher Fortschritt aber erst nach dem siegreichen Ende des Kriegs möglich sei.
    Ein Thema wird Lord Carnarvon mit der für ihn typischen Zurückhaltung mit Eve vermutlich nicht besprochen haben: sein Bestreben, das Abtreten von zu Highclere Castle gehörendem Land an die Regierung zu umgehen. Seit 1916 wurde mit der Absicht, größere Flächen für den Anbau von Lebensmitteln zu gewinnen, eine Politik der Beschlagnahmung von Ländereien verfolgt, wobei die Eigner eine Ausgleichszahlung erhielten. Lord Carnarvon hielt diese Maßnahme jedoch für absurd. Im Dezember 1916 hatte er an seine Schwester geschrieben: »Die Pläne für eine Agrarreform, die derzeit erörtert werden, sind in meinen Augen zu töricht, um sie ernsthaft zu diskutieren. Als ob man im Handumdrehen auf einem Anger Weizen säen könnte.« Er tat alles, um möglichst viele Männer in Highclere Castle zu beschäftigen, damit der landwirtschaftliche Betrieb aufrechterhalten werden konnte, denn er erachtete diesen Weg als weitaus effizienter, als das Land zu veräußern, das dann von Fremden im Auftrag der Regierung bewirtschaftet werden würde. Carnarvon hatte James Rutherford, seinen langjährigen Verwalter, darum gebeten, die Behörden in einem Schreiben zu ersuchen, Blake, den obersten Gärtner, von seiner Verpflichtung, sich zum Militärdienst zu melden, zu befreien. »Es ist von weitaus größerer Bedeutung, die Versorgung des

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