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Lady Almina und das wahre Downton Abbey: Das Vermächtnis von Highclere Castle (German Edition)

Lady Almina und das wahre Downton Abbey: Das Vermächtnis von Highclere Castle (German Edition)

Titel: Lady Almina und das wahre Downton Abbey: Das Vermächtnis von Highclere Castle (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Gräfin von Carnarvon
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ägyptischen Bevölkerung eine neue Vision von Nationalismus und Unabhängigkeit aufgekeimt.
    Die Carnarvons reisten nach Kairo und von dort mit dem Zug nach Luxor, wo sie von Howard Carter empfangen wurden. Carter und Carnarvon brannten darauf, ihre Arbeit im Tal der Könige wieder aufzunehmen. Es waren fünf lange, ernüchternde Jahre gewesen, seitdem sie kurz vor dem Ausbruch des Krieges die Genehmigung zu Ausgrabungen in dem Tal erhalten hatten. Sie waren sich nicht sicher, ob in dem Gebiet tatsächlich, wie ihnen mehrfach versichert wurde, keine Funde mehr zu erwarten waren, doch wollten sie ihren lang gehegten Traum, dort wenigstens eine Ausgrabung durchzuführen, nicht aufgeben.
    Almina und Eve logierten im Winter Palace Hotel, das während der Kriegsjahre nahezu gänzlich den Betrieb eingestellt hatte, sich nun aber so schnell wie möglich auf die wieder eintreffenden Gäste einstellte. Lord Carnarvon wohnte mit Carter in dessen Haus, da es viel näher an der Ausgrabungsstelle lag. »Castle Carter« war vor neun Jahren aus Ziegeln erbaut worden, die Lord Carnarvon per Schiff aus England geschickt hatte. Es orientierte sich an der traditionellen ägyptischen Bauweise, mit einer Kuppel im zentralen Hof, die für Kühle sorgte, bot aber jeden modernen Komfort.
    Die beiden Männer waren über ihr Wiedersehen und die Wiederaufnahme ihrer gemeinsamen Arbeit völlig begeistert. Sie waren zuversichtlich, dass im Tal der Könige weitere Schätze auf Entdeckung warteten. Die Stelle, die sie sich ausgesucht hatten, um ihre Vorahnung zu verifizieren, befand sich vor dem Grab von Thutmosis I. Jeden Tag brachen sie in der Morgendämmerung auf ihren Eseln auf, um den Fortschritt der Ausgrabungsarbeiten zu überwachen. Meist stießen auch Almina und Eve hinzu.
    Almina war diese Abwechslung höchst willkommen, auch wenn es sich dabei nicht um ihr eigenes Projekt handelte. Sie war Müßiggang nicht mehr gewöhnt, und obwohl sie den vertrauten Luxus des Winter Palace Hotel als erholsam empfand, begegnete sie, anders als ihr Mann und ihre Tochter, der Rückkehr in die alten Lebensgewohnheiten mit gemischten Gefühlen. Almina hatte sich die letzten fünf Jahre einer anstrengenden, aber erfüllenden und wichtigen Aufgabe gewidmet. Nun, da diese Arbeit abgeschlossen war, vermisste Almina das Gefühl, etwas Sinnvolles und Gutes zu tun. Insgeheim hegte sie bereits Pläne für ihr nächstes Krankenhaus. Da nun erwiesen war, dass sie eine Gabe für die Betreuung von Kranken und die Leitung eines Hospitals besaß, und stets Bedarf an guter, hingebungsvoller Pflege bestand, wollte sie ihre Tätigkeit in irgendeiner Form fortsetzen. Außerdem würde sie damit das wohltätige Engagement ihres Vaters fortführen. Vorerst jedoch schöpfte sie Kraft und verfolgte die Ausgrabungsarbeiten mit großem Interesse. Tatsächlich sollte sich Alminas Leben durch das, was den Carnarvons in Ägypten widerfuhr, grundlegend verändern, sodass bis zur Realisierung ihrer Pläne acht Jahre verstreichen würden.
    Am 26. Februar legten sie am Eingang zum Grab des Königs Merenptah, eines Sohns von Ramses II., eine Cachette mit 13 Alabastergefäßen frei. Lady Carnarvon kniete sich in den Sand, um sie mit eigenen Händen herauszuholen. Der Fund war ermutigend, aber nicht der Durchbruch, den sich die beiden Männer erhofft hatten. Auf diesen würden sie noch zwei Jahre warten müssen.
    Die politische Situation in Ägypten wurde immer instabiler, und Lord Carnarvon sorgte sich um die Sicherheit seiner Frau und seiner Tochter. Am 9. März 1919 kam es zu einem Aufstand, der von dem ägyptischen Nationalisten Saad Zaghlul angeführt wurde. Zaghlul hatte jahrelang einen Ministerposten bekleidet und zwischen den Positionen der extremen Nationalisten und den britischen Herrschern stets einen moderaten Kurs verfolgt. Doch das vom US-Präsidenten Wilson am 18. Januar 1918 vorgestellte 14-Punkte-Programm markierte einen Wendepunkt. Großbritannien hatte Ägypten im Ersten Weltkrieg zum Protektorat erklärt und dem im Lande aufkeimenden Nationalismus wenig Beachtung geschenkt. Die Ägypter jedoch wurden inspiriert durch die Erklärung Wilsons, dass die Welt »für jede friedliebende Nation, gleich der unsern, sicher gemacht werden [muss], die ihr eigenes Leben zu leben, ihre eigenen Einrichtungen zu bestimmen wünscht«. Das Ende der feindlichen Auseinandersetzungen und die Friedensverhandlungen in Frankreich boten ihnen für die Durchsetzung ihrer Interessen die beste

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