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Lady Helenes skandaloeser Plan

Lady Helenes skandaloeser Plan

Titel: Lady Helenes skandaloeser Plan Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Eloisa James
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sich Sorgen machen, immerhin wohnt sie ja noch im Haus! Helene ist in diesem Fall die Besucherin – und
das in ihrem eigenen Haus!
«
    Esme nickte. »Hast du schon Gelegenheit gehabt, ihr eine Abfindung anzubieten, Helene?«
    »Nein«, antwortete sie zögernd. »Und ich weiß auch nicht, ob ich es angebracht fände. Denn sie ist auf merkwürdige Weise eine Dame.«
    »Pah!«, machte Esme. »Das ist sie ganz bestimmt nicht!«
    Helene schwieg. Die unbequeme Wahrheit war die, dass sie eben erst anfing, auf ihre Rivalin eifersüchtig zu werden. Es hatte gar nichts damit zu tun, dass Lina im Zimmer neben Rees schlief. Es hatte mit Linas Stimme zu tun. Lina
besaß
Musik.
    »Ich habe Sebastian erzählt, dass Rees seine Geliebte trotz deiner Anwesenheit weiterhin in deinem Zimmer wohnen lässt«, berichtete Esme, »und er hat gesagt, wenn du willst, dass er Rees die Nase blutig schlägt, würde er es mit Freuden tun.«
    Gina nickte eifrig. »Cam weiß es noch nicht, er kann sich ja nicht so gut beherrschen. Er würde nämlich schnurstracks zu Rees gehen und ihn verprügeln. Aber lass mich wissen, wann du Cam einsetzen möchtest.«
    »Nein, nein!«, rief Helene alarmiert. »Rees wird doch der Vater meines Kindes sein. Außerdem dürfen wir keinerlei Aufsehen erregen. Auf gar keinen Fall darf herauskommen, wo ich mich aufhalte. Harries hat allen gesagt, ich sei zur Kur in Bath.« Sie errötete leicht. »Offenbar hat der Earl von Mayne sieben Mal im Haus meiner Mutter vorgesprochen.«
    »Hast du denn das Briefchen nicht erhalten, das ich dir auf sein Geheiß schicken sollte?«, fragte Gina mit spitzbübischem Grinsen.
    »Ja, und ich habe es hier.« Helene zog das Schreiben aus ihrer Handtasche. »
Soviel ich gehört habe, sollen Sie sich für mindestens sechs Wochen von der Welt zurückgezogen haben. Sicherlich lechzen Sie nach Abwechslung? Ich stehe Ihnen voll und ganz zur Verfügung

    »Wie schade, dass du dich nicht mit Mayne verabreden kannst«, seufzte Gina. »Es muss ja schrecklich öde sein, sich ständig mit dieser Opernsängerin in einem Zimmer aufhalten zu müssen. Mayne war lediglich ein paar Minuten bei mir im Garten, als er sich nach deiner Adresse erkundigte, doch ich fand seine Komplimente allerliebst.«
    »Der Mann besitzt auf allen Gebieten Raffinesse, nicht nur im Schlafzimmer«, warf Esme ein. »Wie ist es, Helene: Hat sich bei deinem Mann in dieser Hinsicht etwas verändert?«
    Helene war bestürzt. Sie hatte sich nie daran gewöhnen können, dass Esme unbeschwert Themen erörterte, über die zu sprechen sich nicht ziemte. »Wie du mir geraten hattest, habe ich Rees gesagt, dass wir es jeden Tag tun müssen, und er scheint es nicht unerträglich zu finden.« Ihr kam eine Erinnerung. »Seine Geliebte meinte im Scherz, dass er mich nur sieben Minuten in Anspruch nehmen würde.«
    »Ihr macht miteinander Witze über ihn?«, fragte Esme fassungslos.
    Helene war das furchtbar peinlich. »Ich war an dem Abend ein wenig betrunken.«
    Gina tätschelte ihr ermunternd das Knie. »Wenn ich du wäre, würde ich danach trachten, den ganzen Monat betrunken zu sein. Und wenn Rees’ Geliebte über seine traurige Vorstellung im Bett Witze macht, dürfen wir wohl annehmen, dass sich seine Fähigkeiten in den kommenden Wochen auch nicht bessern werden. Es ist wirklich zu schade, dass du nicht mit Mayne flirten kannst. Er würde dich wenigstens auf andere Gedanken bringen.«
    »Ich wüsste nicht, was dagegen spräche, dass ich ihn treffe«, wandte Helene ein.
    »Das Risiko ist es nicht wert«, urteilte Esme. »Wenn die Wahrheit herauskäme, wäre das mehr als nur dein Ruin. Was das für einen Skandal gäbe, vermag nicht einmal ich zu ermessen.«
    »Ich werde darüber nachdenken«, versprach Helene, die keineswegs überzeugt war. Sie war gar nicht an einer Liebelei mit Mayne interessiert, doch jedes Mal, wenn ihr Linas Stimme in den Sinn kam, war sie irritiert. Vielleicht würden ein paar Komplimente von Mayne ihr neues Selbstvertrauen geben. »Seid ihr beide heute Abend abkömmlich, um mich nach Vauxhall zu begleiten?«
    »Ich leider nicht«, sagte Gina mit echtem Bedauern. »Cam und ich dinieren mit einer Delegation aus Oxford. Es wird bestimmt unerträglich öde, aber Thomas Bradfellow vom Christ-Church-College ernennt meinen Bruder zum Professor, und deshalb können wir wohl kaum absagen.«
    »Ich komme mit!«, rief Esme. »Ich möchte um nichts auf der Welt einen Blick auf Rees’ Mätresse verpassen. Denn bislang weiß

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