Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Lady in Rot (German Edition)

Lady in Rot (German Edition)

Titel: Lady in Rot (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Tessa Radley
Vom Netzwerk:
dem Essen ins Kinderzimmer zurückkehrte.
    Da gab es Spielzeug im Überfluss, Bilderbücher, farbenprächtige Mobiles, hübsche Drucke an den Wänden – alles, was das Herz eines Kindes begehren konnte.
    Es musste doch auch irgendwo einen Kinderwagen geben? Vielleicht unten?
    „So, mein Engel. Zuerst gibt es etwas zu essen, aber dann machen wir einen Spaziergang.“
    Der Brei schien ihr zu schmecken, denn sie aß den ganzen Teller leer. Christinas Lächeln brachte Arianes Herz zum Schmelzen.
    „Frische Luft“, erklärte sie Santos später, „und ein Umgebungswechsel sind wichtig für die Entwicklung eines Kindes.“
    „Wir haben einen Kinderwagen im Lagerraum neben der Garage. Ich hole ihn und begleite Sie.“
    Fassungslos sah sie ihn an. „Sie scherzen, nicht wahr? Ich habe nicht vor, das Gelände zu verlassen.“
    „Die Bewegung wird mir guttun.“
    Er war anscheinend nicht gewillt, nachzugeben. „Ist das nicht ein wenig paranoid?“
    „Bis jetzt haben die Medien noch keine Fotos von Christina bekommen. Manolo möchte, dass es so bleibt.“
    „Für wie lange?“
    „Bis etwas Stabilität in ihr Leben eingekehrt ist.“
    „Und bis dahin soll Christina isoliert werden und keinen Kontakt mit anderen Kindern haben?“ Die Worte rutschten ihr ohne nachzudenken heraus. „Was er braucht, ist eine Ehefrau.“
    Santos konterte sofort: „Ich nehme an, der Gedanke ist ihm auch schon gekommen.“
    Vermutlich gab es schon lange Schlangen von Interessentinnen, und Manolo del Guardo musste sich nur für eine entscheiden. Aber das ging sie nichts an. Warum nur zog sich ihr Magen bei diesem Gedanken zusammen?
    „Gut, dann lassen Sie uns den Kinderwagen holen – und dann können Sie Bodyguard spielen.“
    Der Garten war wunderschön, die Luft frisch und sauber, und ein dünnes Moskitonetz, das am Wagen befestigt war, schützte Christina vor Insekten und vor Teleobjektiven.
    „Sie sind schon lange bei Ihrem Arbeitgeber.“ Ariane formulierte es als Feststellung und spürte sofort Santos’ Wachsamkeit.
    „Ja.“
    „Auf dem Fundament einer Freundschaft, die schon in Manolos New Yorker Jahren begann.“
    „Ja.“
    „Einsilbige Antworten treiben eine Unterhaltung nicht voran. Ich bin doch nicht als Journalistin hier. Die Dokumentation über Ihren Boss ist außerdem längst im Kasten.“ Ariane begann ärgerlich zu werden. „Sie fürchten, ich könnte irgendwelche zusätzlichen Informationen einfügen?“
    Er sah ihr direkt in die Augen. „Die Möglichkeit besteht.“
    „Nein, diese Möglichkeit besteht nicht.“
    Schweigend gingen sie weiter, bis Santos nach ein paar Minuten sagte: „Warum erzählen Sie mir nicht etwas von sich?“
    „Jede Einzelheit ist in einer Akte enthalten, die Manolo vermutlich von Ihnen selbst zusammenstellen ließ.“
    „Das ist eine reine Vorsichtsmaßnahme“, erwiderte Santos.
    „Gegen alte Feinde, die etwas nachtragend sind?“ Davon musste es eine ganze Menge geben.
    „Gegen Entführung und Lösegeldforderungen. Um seine eigene Sicherheit macht Manolo sich keine großen Sorgen. Bei seiner Tochter ist das etwas anderes.“
    Ein Handy klingelte, und Santos zog das Gerät aus der Tasche.
    War das Manolo? Ariane wendete den Kinderwagen und machte sich auf den Rückweg. Santos folgte ihr in kurzem Abstand.
    „Ihr Auto wird in einer halben Stunde hergebracht, wie Manolo es angeordnet hat.“
    Wie war es möglich, zur gleichen Zeit Dankbarkeit und Groll zu empfinden? Sei freundlich, mahnte eine kleine Stimme in ihrem Kopf. „Vielen Dank.“
    Christina amüsierte sich großartig beim Baden, dann wurde sie gefüttert und zu Bett gebracht.
    Danach nahm Ariane ihr einsames Abendessen im Esszimmer ein und sah dann noch etwas fern, bevor sie in ihr Zimmer zurückging.
    Auf ihrem Handy hatten sich im Laufe des Tages schon wieder sieben Nachrichten angesammelt, darunter wieder fünf von Roger. Auch wenn ihr klar war, dass seine Worte einem kranken Hirn entsprangen, hatten diese doch die Macht, sie zu verletzen. Sie brauchte ein paar Minuten, um sich zu beruhigen.
    Es war sinnlos, ihre Eltern anzurufen, denn die würden sich nur unnötig aufregen. Sie hatte einige enge Freunde, die sie jederzeit anrufen konnte. Die würden aber auch sofort bemerken, dass mit ihr etwas nicht stimmte, und vorschlagen, sich mit ihr zu treffen – was jetzt aber nicht möglich war.
    Vielleicht sollte sie in die Küche gehen und sich eine Tasse Tee machen. Da kam plötzlich Santos herein. Ihr Lächeln erstarb, als

Weitere Kostenlose Bücher