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Lady in Rot (German Edition)

Lady in Rot (German Edition)

Titel: Lady in Rot (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Tessa Radley
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Giannis’ Stimme troff nur so vor Ironie.
    „Nein. Irgendwann werden wir vergessen, dass wir jemals miteinander geschlafen haben“, murmelte sie möglichst beiläufig. „Und einfach Freunde sein.“
    Energisch schüttelte Giannis den Kopf und hob die Hand, den Daumen wie ein römischer Herrscher nach unten gerichtet. „Ich halte mich also entweder an mein Ehegelübde oder überlasse dir das Sorgerecht für die Kinder?“
    „Das klingt sehr brutal.“
    „Wie würdest du es denn ausdrücken, glikia mou ?“
    „Ich will nur, dass du die Ehe mit mir ernst nimmst“, gestand sie.
    „Eine ernsthafte Ehe?“ Giannis atmete tief durch. „Wenn ich dem zustimme, wirst du dann das Bett mit mir teilen? Vergiss es. Griechenland bringt keine Hampelmänner hervor, die sich von ihren Frauen diktieren lassen, was sie zu tun oder zu lassen haben.“
    „Wo steht geschrieben, dass ein griechischer Milliardär eine Geliebte haben muss?“, schleuderte Maddie ihm entgegen. „Bin ich dir nicht gut genug? Wie würdest du dich fühlen, wenn ich neben dir noch einen anderen Mann hätte?“
    Wutentbrannt trat Giannis auf sie zu. „Denk gar nicht erst daran! Ich würde nicht einmal einen Flirt akzeptieren. Nicht eine Sekunde!“
    Maddie schenkte ihm ein süßes Lächeln. „Kein Kommentar.“
    „ Theos mou … hältst du mich für einen ungerechten Heuchler?“
    „Das macht wahrscheinlich auch keinen Unterschied. Bestimmt heiraten wir jetzt ohnehin nicht mehr. Denn es sieht nicht so aus, als würde einer von uns den Ehevertrag unterzeichnen.“ Maddies Stimme zitterte unmerklich. Sie hatte sich gar keine Gedanken darüber gemacht, wie das Gespräch ausgehen mochte. Und nun versetzte ihr der Verlauf der Auseinandersetzung einen tiefen Stich ins Herz. Weshalb hatte sie sich nicht klargemacht, dass sie mit einem Mann diskutierte, für den seine Dominanz eine Frage der Ehre darstellte?
    Nur Giannis’ Atem war zu hören. Doch sein Blick sprach Bände. Er würde nicht nachgeben. Er gab nie nach.
    Ohne ein weiteres Wort drehte er sich um und verließ den Raum. Auf der Treppe nahm er immer zwei Stufen auf einmal und rief noch im Hinuntereilen nach seiner Limousine. Während er auf den Wagen wartete, schenkte er sich ein Glas Brandy ein. Als die Limousine dann kam, wusste er gar nicht mehr so recht, ob er wirklich wegfahren sollte. Schließlich war er hergekommen, um die Nacht hier zu verbringen, und das würde er auch tun. Wegzulaufen entsprach eher Maddies Charakter. Giannis runzelte die Stirn. Aber hatte sie denn eigentlich eine andere Chance gehabt? Musste sie nicht auch noch den Rest an Vertrauen in ihn verlieren, nachdem er sie derart unter Druck gesetzt hatte?
    Düster brütete Giannis vor sich hin. Er goss sich einen zweiten Brandy ein. Im Grunde hatte er den Ehevertrag nur aufsetzen lassen, um seinen Besitz zu schützen. Nun fragte er sich allerdings, wie er auf einen solchen Gedanken gekommen war. Maddie verhielt sich kein bisschen gierig oder berechnend. Sie war die einzige Frau, der er je begegnet war, die nicht das geringste Interesse an seinem Reichtum zeigte. Die Einzige, die nur den Menschen in ihm sah … und den Mann. Das hatte so manche Komplikation mit sich gebracht, und doch entsprach sie nicht der Goldgräberin, für die man einen Vertrag aufsetzen musste. Außerdem würde sie ihren Kindern niemals schaden, so viel stand fest.
    Er fragte sich, ob sie die unglückliche Geschichte der Petrakos-Ehen kannte. Nur eine Ausnahme gab es, die Ehe seiner Urgroßeltern. Rodas Petrakos hatte seine Kindheitsliebe Dorkas geheiratet, aller Gegenwehr der Familie zum Trotz. Es gab keinen Ehevertrag, und obwohl sie keine leichte Ehe führten, blieben die beiden ein Leben lang zusammen. Vielleicht sollte man Themen wie Treue und Kinder nicht über Dritte regeln. Er hätte gar nicht erst damit anfangen dürfen, rechtliche Schritte zu unternehmen. Tatsächlich fühlte sich Maddie durch das ganze Gerede über all die unheilvollen Dinge, die passieren könnten, bedroht, verunsichert und ungeliebt.
    Als es an der Tür klopfte, richtete sich Maddie mühsam in den Kissen auf. „Ja?“
    Giannis trat ein. Anzug und Krawatte hatte er gegen ein blaues Hemd und eine legere Hose eingetauscht.
    Überrascht blinzelte Maddie, denn sie hatte die Limousine vor- und abfahren hören. „Du bist noch hier?“
    Giannis legte den Kopf schief. „Ich muss morgen einen frühen Flug nehmen. Da macht es keinen Sinn, jetzt abzureisen. Selbst ich muss einmal

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