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Lady Lavinias Liebestraum

Lady Lavinias Liebestraum

Titel: Lady Lavinias Liebestraum Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Mary Nichols
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Lavinia, aber ich respektiere Ihre Entscheidung”, erklärte er mit einer Verbeugung und geleitete sie zur Tür. “Ich freue mich, Sie am Freitag in Hampstead begrüßen zu dürfen.”
    “Auf Wiedersehen, Mylord”, sagte sie und ging ins Haus. Während sie die Treppen zu ihrem Schlafzimmer hinaufstieg, um sich für den sehr willkommenen Nachmittagstee umzuziehen, nahm sie sich vor, den Gentleman für den Rest des Tages aus ihren Gedanken zu verbannen.
    Am nächsten Morgen kamen endlich die sehnlichst erwarteten Kinder in Begleitung von Miss Hastings in London an und wirbelten, kaum dass sie geküsst und geherzt worden waren, durch die Räumlichkeiten von Stanmore House. Jack, der Adoptivsohn des Bruders des Dukes, hatte es mit seinen sieben Jahren schon faustdick hinter den Ohren, doch war er ein sehr liebenswerter Junge und erzählte Lavinia und ihrer Stiefmutter aufgeregt, was sich während ihrer Abwesenheit in Loscoe Court alles ereignet hatte. Freddie, Lavinias kleiner Halbbruder, versuchte unterdessen Jack alles nachzuplappern, war er mit seinen knapp zwei Jahren doch genau in dem Alter, in dem ein Kind lebhaft zu sprechen beginnt. James’ Schwester Augusta und ihre beiden Kinder hatten Stanmore House fast zur selben Zeit erreicht. Beth und Andrew waren ungefähr in Jacks Alter und hegten wie Freddie und Jack eine besonders innige Zuneigung zu ihrem Onkel James. Und so verwunderte es kaum, dass dieser geradezu stürmisch begrüßt wurde, als er in den Blauen Salon kam, wo sich bereits die ganze Familie versammelt hatte. Er hatte sich sogar seiner Stiefel entledigt und sich auf den Boden gehockt, damit die Nichte und die Neffen auf ihn klettern und allerlei Schabernack mit ihm treiben konnten.
    “Er geht so liebevoll mit den Kindern um”, sagte Frances zu Augusta. “Es wird höchste Zeit, dass er eigene in die Welt setzt.”
    “Nun, zunächst braucht er eine Gemahlin”, erwiderte Augusta seufzend. “Leider konnte ich bislang keine der Frauen, die für ihn geschwärmt haben, als eine geeignete Gattin für James erachten. Und ich fürchte, er gibt sich keine große Mühe, eine zu finden.”
    “James hat mir versprochen, sich in dieser Ballsaison darum zu kümmern, doch die Zeit vergeht, ohne dass er etwas unternimmt. Andererseits habe ich so eine Ahnung …”
    “Hast du etwa eine bestimmte Frau für James vor Augen?”, fragte Augusta, während sie Tee einschenkte.
    “Selbst wenn dies der Fall wäre, würde ich es um keinen Preis wagen, mich einzumischen. Die Dinge werden sich schon von ganz allein fügen.”
    “Ich kann mir überhaupt nicht vorstellen, dass James sich jemals verliebt”, bemerkte Lavinia leicht verletzt ob Frances’ Andeutung. “In Gesellschaft gibt er sich immer so distanziert und teilweise auch gelangweilt, was man gar nicht glauben mag, wenn man ihn so hinreißend mit den Kindern spielen sieht wie in diesem Augenblick.”
    “Oh, sein Auftreten in der Öffentlichkeit spiegelt keineswegs seine innersten Gefühle wider. Er ist alles andere als unfähig, tiefste Empfindungen zu entwickeln. Dein Eindruck von ihm mag indes daher rühren, dass er nicht imstande ist, seine Gefühle in Worte zu fassen”, versicherte die Stiefmutter.
    “Ich weiß, dass er nicht oberflächlich ist, Mama, doch frage ich mich, ob er unter dieser Voraussetzung eine Frau finden wird.”
    “Nun, wollen wir das Beste für ihn hoffen”, erklärte die Duchess und schaute besorgt zu James hinüber. Er war gerade im Begriff, sich zu erheben, um sich zu den Damen zu gesellen.
    Er strahlte vor Glück, und die Erschöpfung, die ihn atemlos gemacht hatte, schien ihn gleichermaßen selig zu stimmen. Bei seinem Anblick hob sich Lavinia das Herz, was sie jedoch nicht daran hinderte, ihn schelmisch anzugrinsen.
    “James, du stehst den Kindern in dem Vergnügen zu spielen und zu toben in nichts nach. Wenn deine Freunde dich jetzt sehen könnten, mit zerzaustem Haar und ohne Schuhe, würden sie sich fragen, was aus dem kultivierten Städter mit den tadellosen Umgangsformen geworden ist.”
    “Meine Freunde sehen nichts dergleichen in mir, zumindest hoffe ich das”, gab der Earl of Corringham gut gelaunt zurück.
    “Nicht einmal all jene jungen Frauen, die gerade gesellschaftsfähig geworden sind? Für sie bist du doch ohne Zweifel einer der begehrtesten Junggesellen in London”, neckte sie.
    “Das ist er bestimmt”, sagte Augusta. “Jede der Damen wäre entzückt und dankbar, von ihm zum Traualtar geführt zu

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