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Lady meines Herzens

Lady meines Herzens

Titel: Lady meines Herzens Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Rodale Maya
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Mann.
    Er und sein Ehrbegriff standen ihrem Glück im Weg. Wäre es nicht viel ehrenvoller, wenn er sie von ihrer Verpflichtung ihm gegenüber erlöste?
    Seine zukünftigen Schwiegereltern waren schreckliche Langweiler.
    Und das Wichtigste war die unumstößliche Tatsache, dass er sich in Miss Sophie Harlow verliebt hatte.
    Er war zudem ein ungewöhnlich reicher, mächtiger und doppelter Duke, was bedeutete, dass er heiraten konnte, wen er wollte. Er konnte sich die Kosten für ein Dutzend Vertragsbrüche leisten und seine rechtmäßige Ehefrau trotzdem mit Juwelen überschütten.
    Außerdem war er ein Gentleman, und deshalb wusste er genau, wann der richtige Moment war, kein Gentleman mehr zu sein. Jetzt, zum Beispiel.
    Brandon stand auf und entschuldigte sich. Es gebe eine dringende Angelegenheit, um die er sich kümmern müsse. Er entfernte sich rasch von der Tafel und beschleunigte seine Schritte, als er den Korridor durchquerte. Rasch durchmaß er die Eingangshalle. Als seine Stiefel das Kopfsteinpflaster der Straße berührten, fing er an zu laufen.

Kapitel 43
    In der Nacht vor der Hochzeit …
    Brandon hörte nur das Hämmern seiner Stiefel auf dem Pflaster und das Pochen seines Herzens in der Brust. Er raste die Straße entlang und hielt nur kurz an, um an einer Kreuzung eine Kutsche passieren zu lassen. Er rannte an einer Schlägerei vor dem Queen’s Head vorbei und schenkte den Rangeleien, die in den dunklen Ecken vonstattengingen, keine Beachtung. Was in den Gassen passierte, interessierte ihn nicht. Seine Lungen brannten. Die Muskeln schmerzten, und er glaubte, keinen Schritt weiter laufen zu können.
    Brandon beschleunigte sein Tempo.
    Endlich erreichte er Sophies Haus. Sein Körper war von einem dünnen Schweißfilm bedeckt, und das Hemd klebte ihm an der Brust. Irgendwann hatte er unterwegs seine Krawatte gelockert und einfach weggeworfen. Er schnappte nach Luft. Dann hämmerte er mit beiden Fäusten gegen die Tür.
    Bessy öffnete.
    »Hallo, Bessy. Ich muss Miss Sophie sprechen, bitte.«
    »Sind Sie etwa hergerannt, Euer Gnaden?«, fragte sie.
    »Das bin ich«, keuchte er. »Weil ich dringend mit deiner Herrin sprechen muss.«
    »Ich werde mal sehen, ob sie Besucher empfängt«, erklärte Bessy ihm. Er starrte sie hochmütig an.
    »Bessy, wer ist da?« Das war Sophies Stimme.
    »Ihr doppelter Duke«, sagte die vorlaute Dienerin.
    »Lass ihn herein.«
    Bessy ließ ihn ein, und er sah Sophie in der kleinen Halle stehen. Er wollte keine Sekunde verlieren.
    »Ich liebe dich«, stieß er außer Atem hervor. Sein Herz hämmerte in der Brust, und das lag nicht an dem vorangegangenen Sprint.
    »Ich liebe dich auch«, sagte sie einfach, als sei es völlig natürlich, einander so zu begrüßen. Guten Abend, ich liebe dich.
    » Komm mit mir, Sophie«, sagte Brandon atemlos, aber mit fester Stimme. »Noch heute Nacht.«
    »Aber morgen …«
    »Du und ich. Gretna Green, noch heute Nacht. Ich will mit dir zusammen sein, Sophie, als Mann und Frau.«
    Es war Brandon ernst damit. Doch Sophie zögerte.
    Er verstand nicht, warum. Und es war absolut nicht hinzunehmen.
    »Sophie, ich liebe dich.« Er sagte es erneut, weil er es gar nicht oft genug sagen konnte. »Ich will mit dir zusammen sein. Ich will mit dir eine Familie gründen und an deiner Seite leben.«
    »Ich liebe dich auch, und das, was du da sagst, will ich ebenfalls«, antwortete sie. Doch dann fügte sie hinzu: »Trotzdem musst du morgen in der Kirche sein.«
    Dieser Wunsch klang für ihn irrational und unlogisch. Es kostete solche Mühe, diese Bitte zu begreifen, dass er lieber aufhörte, überhaupt nachzudenken. Das Beste war, wenn er einfach handelte.
    Er küsste sie.
    Ihr letzter Kuss war hitzig und drängend gewesen, und dieser ebenso. Er wollte ihr deutlich machen, dass er auf keinen Fall morgen in der Kirche sein musste, dass sie sich stattdessen in einer Kutsche auf dem Weg nach Gretna Green küssen und lieben sollten. Schließlich hasste sie Hochzeiten, weshalb es perfekt zu ihnen passte, wenn sie einfach durchbrannten.
    Aber diese Gedanken kamen nicht gegen die Gefühle an, die Sophies Kuss in ihm weckte. Ihre kleinen Hände krallten sich in sein Hemd, als klammerte sie sich verzweifelt an ihn. Er zog sie näher an sich und schloss sie fester in die Arme. Er wollte sie niemals wieder loslassen.
    Ganz vage war er sich des Klapperns von Kutschenrädern auf den Pflastersteinen bewusst, dem eine gespenstische Stille folgte. Sophie hatte es auch

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