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Lady meines Herzens

Lady meines Herzens

Titel: Lady meines Herzens Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Rodale Maya
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nicht so ein riesengroßer Schuft gewesen wäre, könnte sie jetzt das Leben einer kleinen Hausfrau auf dem Land führen, und ihre einzige Sorge wären der Haushalt und die Erziehung ihrer Kinder.
    »Sie müssen Miss Harlow sein. Ich bin Lady Hamilton«, sagte eine der Frauen. Sie erhob sich von dem mit moosgrünem Samt bezogenen Sofa, um sie zu begrüßen. Ihr dunkelbraunes Haar wurde von zarten silbrigen Strähnen durchzogen und war zu einer hübschen Frisur aufgesteckt. Sie trug ein pflaumenfarbenes Kleid, das ihrer großen Gestalt schmeichelte und die strahlend grünen Augen betonte.
    Während die Hausherrin sie den beiden anderen Damen vorstellte, versuchte Sophie sich zu erinnern, was Julianna ihr über die drei Frauen erzählt hatte.
    Jeder verehrte Lady Hamilton. Sie war bekannt für ihre freundliche, selbstlose Art, und jeder mochte ihre Gesellschaft. Sie hatte bereits zwei ihrer Töchter erfolgreich verheiratet, und ein drittes Mädchen drückte noch die Schulbank. Ihr Sohn ließ sich mit dem zweiten Teil des Titels ansprechen, Lord Brandon, um eine Verwechslung mit seinem Vater zu vermeiden, der vor einigen Jahren überraschend gestorben war.
    Lady Richmond und ihrer Tochter sah man an, dass sie Mutter und Tochter waren. Beide hatten dieselbe hochgewachsene, biegsame Gestalt, helles Haar und weit auseinanderstehende blaue Augen sowie eine milchweiße Haut. Die Jüngere der beiden besaß ein engelsgleiches Antlitz; die Ältere machte auf Sophie eher einen sauertöpfischen und verkniffenen Eindruck.
    Von der Duchess of Richmond hieß es, sie sei erträglich. Ihre Stellung sicherte ihr in der Gesellschaft einen herausragenden Platz und Einladungen zu jeder Veranstaltung, auch wenn ihre Manieren und ihr Temperament manchmal etwas ermüdend waren. Ihr Interesse galt zuvorderst dem Ziel, dafür zu sorgen, dass ihre Tochter eine außergewöhnlich gute Partie machte.
    Schon nach den ersten fünf Minuten am Abend ihres Debüts war allen klar, dass Lady Clarissa ein Diamant erster Güte war. Sie hatte in ihrer ersten Saison nicht weniger als zehn Heiratsanträge ausgeschlagen.
    Kurz nach Beginn ihrer zweiten Saison gelang es ihr, die Aufmerksamkeit der besten Partie des Jahres zu erregen. Der Duke of Hamilton and Brandon war ein hochgestellter, attraktiver und äußerst wohlhabender Mann. Außerdem war er bekannt für seine Güte und Ehrlichkeit, aber das hielt man gemeinhin nicht für seine wichtigsten Eigenschaften.
    »Mein Sohn hat uns gerade darüber in Kenntnis setzen lassen, dass er sich ein wenig verspätet. Wir sollen schon einmal ohne ihn anfangen«, sagte Lady Hamilton, während sie Sophie eine Tasse Tee einschenkte. Die nächsten zehn Minuten vergingen mit einer Unterhaltung über das Wetter – »schon angenehm sommerlich, auch wenn man abends noch die Kühle spürte«, darin waren sie sich einig.
    Und dann trat Seine Gnaden ein.
    Sophies Herz setzte einen Schlag aus, eine Sekunde lang glaubte sie, es sei stehen geblieben, ehe es widerstrebend weiterschlug.
    Der doppelte Duke of Hamilton and Brandon war ihr Mr Brandon!
    Es konnte kein Zweifel bestehen, er war es wirklich. Obwohl sie sich jetzt, da sie ihn in seiner herzoglichen Würde sah, insgeheim fragte, wie sie ihn je für einen einfachen Mann hatte halten können. Der Duke of Hamilton and Brandon stand groß und stolz vor ihnen, wie es einem Duke anstand. Er hatte breite Schultern, einen geraden Rücken und hielt den Kopf hoch. Jedem Beobachter musste klar sein, dass er einen Mann vor sich hatte, der wusste, wer er war und wo er seinen Platz in dieser Welt hatte.
    Sophie schaute ihn an und versuchte, diesen Mann mit dem in Einklang zu bringen, den sie auf der Straße getroffen hatte.
    Sein Haar war dunkel und kurz geschnitten. Es war nicht diese verspielte, vom Wind zerzauste Art von Frisur, die bei den meisten jungen Männern derzeit so beliebt war. Sie erinnerte sich, wie sehr sie gewünscht hatte, sein Haar zu zerwühlen. Seine Krawatte war aus makellos weißem Leinen und perfekt gebunden. Seine Weste war hellgrau und passte wunderbar zu der maßgeschneiderten, dunkleren Hose, die in polierten schwarzen Stiefeln stecke. Er trug zudem einen laubgrünen Gehrock, der seine strahlend grünen Augen höchst schmeichelhaft betonte. Erst jetzt fiel ihr auf, dass seine Augen von außergewöhnlich dunklen Wimpern umrahmt wurden.
    Sophie hatte nicht erwartet, ihn auf diese Weise wiederzusehen. Hatte sich nicht erträumt, dass der Mann, mit dem sie geflirtet

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