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Lady meines Herzens

Lady meines Herzens

Titel: Lady meines Herzens Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Rodale Maya
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fröstelte.
    »Was tun wir bloß?«, fragte Sophie.
    »Wir geraten in Schwierigkeiten«, antwortete Brandon. Er lächelte.
    »Sie mögen es wohl, in Schwierigkeiten zu geraten«, antwortete Sophie.
    »Oh ja.«
    Wenn sie hörte, wie Brandon diese ganz besonderen Worte in einer Kirche zu ihr sagte, fragte sich Sophie insgeheim, wie weit sie wohl gehen würden, um dieses zauberhafte, magische Etwas zwischen ihnen zu behalten? Würde dieser Ehrenmann sein Wort brechen und sie heiraten?
    Lady Clarissa fragte sich derweil, warum Miss Harlow aus der Kirche gestürmt war. Sie fragte sich allerdings nicht, warum ihr eigener Verlobter ihr gefolgt war. Er war immer noch Clarissas Verlobter und nicht Miss Harlows. Obwohl sie manchmal nicht sicher war, ob es so blieb. Diesen müßigen Gedanken schob sie rasch beiseite, denn es gab etwas, das sie viel mehr interessierte.
    Zum Beispiel, wer um alles in der Welt der Gentleman war, der sie so unverschämt anstarrte?
    Der Fremde saß auf der anderen Seite des Gangs. Er beobachtete sie alles andere als diskret. Schon viele Männer hatten sie mit begehrlichen Augen betrachtet, und es hatte sie immer gelangweilt. Dieses Mal erregte es sie.
    Clarissa hatte das Gefühl, er starrte sie nicht nur an, sondern könnte bis auf den Grund ihres Herzens oder in ihren Kopf oder ihre Seele schauen. Das klang verrückt, aber es änderte nichts daran, dass sie es so empfand.
    Clarissa setzte sich aufrecht hin und riskierte erneut einen Blick in seine Richtung. Wann ist es hier drin eigentlich so warm geworden? , fragte sie sich.
    Der Mann trug sein dunkelbraunes Lockenhaar, das im Nacken mit einem schwarzen Band zusammengefasst war, überraschend lang. Er hatte hohe Wangenknochen und scharf gezeichnete Gesichtszüge. Sein Mund verzog sich zu einem amüsierten Grinsen. Seine Augen waren blau, ein helles Blau, das von langen schwarzen Wimpern umrahmt war. Und diese blauen Augen waren auf sie gerichtet.
    Clarissa spürte ein merkwürdiges Gefühl in der Magengrube. Sie konnte nicht genau sagen, ob es die Aufregung oder die von ihm ausgehende Gefahr war. Aber eines wusste sie: Der Fremde war an diesem flauen Gefühl schuld.
    »Clarissa, pass auf«, zischte ihre Mutter.
    Gehorsam richtete sie den Blick nach vorne. Aber dann setzte die Musik ein. In zwei Wochen werde ich dort stehen, dachte Clarissa, als sie sich umdrehte und so tat, als würde sie zur Braut schauen.
    Aber sie hatte nur Augen für den Fremden, der sie beobachtete. Etwas Silbernes blitzte kurz zwischen ihnen auf. Die Braut, die gemessenen Schritts an ihnen vorbeiglitt.
    Sie wollte fragen, wer er war. Aber jetzt war nicht der richtige Zeitpunkt.
    »Lord Brandon ist nicht zurückgekommen. Wo steckt er bloß?«, flüsterte ihre Mutter mit finsterer Miene.
    »Ich habe keine Ahnung, Mutter«, behauptete Clarissa. Eine Lüge. Er war mit Sophie zusammen. Aber es überraschte sie nicht und war ihr auch egal. Zumindest solange dieser unglaublich gut aussehende Fremde direkt neben ihr auf der anderen Seite des Gangs saß und ihre Blicke sich trafen.
    Wer ist er?
    Sie spürte zum ersten Mal in ihrem Leben ein freudiges Beben. Zum ersten Mal spürte sie Schmetterlinge in ihrem Bauch.
    Clarissa schaute erneut zu ihm hinüber. Es war ihr schlicht unmöglich, den Blick abzuwenden. Er blinzelte ihr zu. Blinzelte! Sie wurde knallrot, und zum ersten Mal seit ihrer Verlobung breitete sich ein von Herzen kommendes Lächeln auf ihrem Gesicht aus.

Kapitel 18
    Noch zwölf Tage bis zur Hochzeit …
    In den Büros der London Weekly
Fleet Street 53, London
    Dank Juliannas Notizen hatte Sophie genug Material, um ihre Kolumne zu füllen. Sophie musste über all die Hochzeiten, an denen sie im Laufe der Woche teilgenommen hatte – auch über die Winchester-Selby-Hochzeit –, berichten und außerdem eine weitere Folge ihrer Reportage über die »Hochzeit des Jahres« schreiben.
    Sie hatte zudem einen kühlen Brief von der Duchess of Richmond erhalten, in dem sie ausführlich über die Auswahl des Hochzeitskuchens und andere Pläne berichtete, die während verschiedener Treffen geschmiedet worden waren, zu denen man Sophie nicht eingeladen hatte. Was ihr im Grunde ganz recht war, denn Sophie fand kein besonderes Vergnügen daran, Stunden mit der Hochzeit der Frau zu verplempern, die den Mann heiraten würde, den sie selbst begehrte.
    Sie dachte an die zusammengekniffenen Augen und die geschürzten Lippen der Duchess, mit denen sie die intensiven Blicke zwischen Sophie

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