Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Lady Sunshine und Mister Moon

Lady Sunshine und Mister Moon

Titel: Lady Sunshine und Mister Moon Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: S Andersen
Vom Netzwerk:
ich werden uns selbst verkabeln.“
    „Das müssen Profis machen“, entgegnete Wolf kühl. Aber die Glut in seinen Augen sprach wenig für seine Professionalität.
    „Dann sollten Sie besser hoffen, dass wir den Job gut erledigen. Denn wir machen es entweder so … oder gar nicht.“
    „Wie Sie wollen.“ Wolf hob ergeben die Hände und trat einen Schritt zurück. „Ich hole die Ausrüstung.“
    Treena, die den Männern den Rücken zuwandte, fächelte sich mit der Hand Luft zu und sagte leise: „Meine Güte. Ich glaube, ich verbrenne – und dabei hat er mich nicht mal gemeint. Seine kühle Fassade ist ziemlich irreführend. Offenbar ist dieser Mann ein unglaublicher Flammenwerfer, wenn er in Stimmung ist.“
    „Sag bloß“, meinte Carly gereizt. „Das ist so unfair!“
    „Ich vermute, es fällt dir ganz schön schwer, immer noch wütend auf ihn zu sein, oder?“
    „Sagen wir mal so: Ich spüre seine Hitze definitiv.“ Überall. „Aber ich halte Abstand. Er kann einen nämlich auch innerhalb weniger Minuten schockgefrieren.“ Aber das war jetzt ihre letzte Sorge. Sie wollte sich lieber auf ihre Aufgabe konzentrieren als darauf, welche Auswirkungen es gehabt hätte, wenn Wolf sie eigenhändig verkabelt hätte. Dabei war es nicht besonders hilfreich, dass er sie nicht nur mit seiner sexuellen Anziehungskraft in seinen Bann zog, sondern sie auch noch damit beeindruckte, wie er seinen Job machte. Carly hatte ihn bisher immer für einen sturen Quadratschädel gehalten. Aber scheinbar war er durchaus in der Lage, über den Tellerrand hinauszudenken.
    Und sie konnte tatsächlich nicht anders, als ihn dafür aufrichtig zu bewundern.
    „Was, meinst du, sollen wir tun?“, riss Treena sie aus ihren Gedanken.
    „Entlarven“, grinste Carly. „Und dabei den Empfänger im Ohr der Frau abschalten.“
    „Und zwar so, dass die Frau und ihr Komplize es für einen Unfall halten.“
    „Das bringt mich auf eine Idee … Weißt du noch, was Jax angestellt hat, um dich kennenzulernen?“
    „Ein Tablett halb leerer Drinks, die über einem ausgekippt werden, weil er der Kellnerin ein Bein gestellt hat, kann man nicht so leicht vergessen“, entgegnete Treena trocken.
    „Eine Variation davon könnte auch in unserem Fall die einfachste und direkteste Methode sein.“
    Treena nickte, und ihre Mundwinkel gingen nach oben. „Außer dass unsere Gläser halb voll sein werden.“
    „Oder ganz voll.“
    Wolf kam mit zwei winzigen Mikrofonen zurück. Er erklärte, wie man sie befestigte, und brachte sie zu den Waschräumen im Flur. Nachdem sie ein bisschen damit herumprobiert hatten, entdeckten sie schließlich einen Weg, die Apparate stabil und unsichtbar an sich zu befestigen. Zehn Minuten später waren sie auf dem Weg ins Kasino, Wolfs Instruktionen immer noch im Ohr.
    „Sollen wir so tun, als ob wir ein bisschen zu viel getrunken hätten? Was meinst du?“, fragte Carly Treena, als sie sich wenig später ins Getümmel stürzten.
    „Das wäre am glaubwürdigsten.“
    „Wolfgang, falls Sie uns gerade zuhören,“, sagte Carly leise. „Sie sollten das besser mit den Chefs klären. Nicht dass wir morgen früh herbeizitiert werden, weil wir Ihnen geholfen haben.“
    Auf dem Weg zum Blackjack-Tisch stoppten sie an der Bar. „Hallo, Tim“, begrüßte sie den Barkeeper. „Ich hätte gern eine Piña Colada.“
    Er wandte seinen Blick von den Limonen ab, die er gerade viertelte, und hob den Kopf. „Na, das ist ja mal eine ordentliche Abweichung von deinem üblichen Cosmopolitan, Jacobsen.“
    „Ich weiß. Aber ich bin gerade in der Stimmung für was schön Klebriges.“
    „Mach am besten gleich zwei davon“, sagte Treena zu ihm. Sie grinste Carly an. „Da fällt mir ein, dass wir ja gar nicht wissen, in welchem Ohr sie dieses Dings drin hat. Oder hat sie vielleicht in jedem Ohr eins?“
    „Vielleicht sollten wir vorsichtshalber von zwei Seiten angreifen?“
    „Wenn schon, denn schon! Wenn wir mit ihr fertig sind, ist sie nur noch eine durchnässte kleine Betrügerin.“
    „Treena Sarkilahti McCall, du teuflisches Weib.“ Der Barkeeper kehrte mit ihren Drinks zurück, und Carly stieß mit ihrer Freundin an. „Auf dich! Ich habe deine dunkle Seite schon immer bewundert.“
    Während sie an ihren Riesengläsern nippten, schlenderten sie auf den Blackjack-Tisch zu. Hinter der braunhaarigen Frau blieben sie stehen. Nachdem sie zugesehen hatten, wie sie dreimal hintereinander gewann, beugte sich Carly zu Treena hinüber.

Weitere Kostenlose Bücher