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Lady Sunshine und Mister Moon

Lady Sunshine und Mister Moon

Titel: Lady Sunshine und Mister Moon Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: S Andersen
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hatte sie lautstark mit ihrer rothaarigen Freundin gestritten, an deren Namen er sich nicht erinnerte. Nicht dass er wichtig gewesen wäre; die Freundin war unbedeutend und ausgesprochen unwichtig. Carly war die Einzige, die zählte. Sie war mutig und unerschrocken und loyal – Eigenschaften, mit denen sie seine Zuneigung wieder zurückgewonnen hatte. Sie war seiner würdig.
    Er zweifelte um nichts in der Welt daran, dass sie höchst erfreut sein würde, zu erfahren, dass sie die absolut perfekte Frau für ihn war.

14. KAPITEL
    E s war Rufus’ großer Tag, sein Debüt als offizieller Tiertherapeut. Das Ereignis war ein Meilenstein in seiner Erziehung – vor allem, weil Carly gedacht hatte, dass sie ewig daran würde arbeiten müssen. Sie hatte sich wirklich darauf gefreut. Aber nun war der Tag gekommen, und ihre Konzentration war beim Teufel. Sie war mit ihren Gedanken überall außer bei der einzigen Sache, an die sie denken sollte.
    Carly musste sich gewaltig anstrengen, um sich auf dem Weg nach West Charleston auf den Verkehr zu konzentrieren. Sie musste Tripods und Rags’ übliches Gemaunze ignorieren, das zweistimmig vom Rücksitz ertönte. Die beiden hassten es, Auto zu fahren. Mit den Hunden war das schon einfacher. Sie streckten aus purem Vergnügen die Köpfe auf der Beifahrerseite aus dem Fenster. Rufus’ im Wind flatternde Ohren und Zunge raubten Buster fast die Sicht.
    Eigentlich war alles wie immer. Außer dass Carly sich andauernd fragte, was um alles in der Welt sie dazu veranlasst hatte, eine Einladung zum Abendessen bei den Jones anzunehmen.
    Na gut – sie wusste, weshalb. Nik hätte sie wirklich gern ins Krankenhaus begleitet, um Rufus zuzusehen. Aber das hatte zeitlich einfach nicht hingehauen. Denn heute wurde Iago Hernandez entlassen, und die Mutter des Jungen wollte ihn von der Kinderkrebsstation abholen, bevor die Schule zu Ende war. Und da Carly dem kleinen Jungen schon vor Jahren versprochen hatte, ihn am Tag seiner Entlassung mit all ihren Tieren zu verabschieden … Nik war enttäuscht gewesen, Carly hatte sich schlecht gefühlt, und so hatte sie die Einladung angenommen.
    Großer Fehler. Das hatte sie schon gespürt, als sie dem Jungen versichert hatte, dass sie kommen würde. Niklaus’ Wohnung war auch Wolfgangs Wohnung. Und sie war noch lange nicht bereit dazu, einen weiteren Abend in seiner Gegenwart zu verbringen.
    Sie hatte sich kaum von der gestrigen Grillparty erholt.
    Nicht dass sie nicht gewusst hatte, dass Wolfgang daran teilnehmen würde – Niklaus hatte gefragt, ob es okay wäre, seinen Onkel mitzubringen. Doch sie hatte den gelackten Wolfgang erwartet und nicht diesen verwuschelten Sexgott, der stattdessen aufgetaucht war.
    Sie geriet schon ins Schwitzen, wenn sie nur daran dachte. Ein Meter neunzig lange schlanke Glieder, Muskeln und nackte Haut, die von dem fadenscheinigsten Stückchen Jeans bedeckt wurde, das sie je gesehen hatte. Lieber Himmel, sie hätte geschworen, dass er nicht mal eine Jeans besaß.
    Welch fataler Irrtum. Er besaß nicht nur die coolste Jeans, die je auf der Welt produziert worden war; sondern ein Blick auf ihn hatte bereits genügt, um sie in eine verzweifelte Barbie zu verwandeln, die sich nach ihrem Ken verzehrte. Die warme Oktobersonne hatte ihn ins allerbeste Licht getaucht: sein dichtes helles Haar, seine breiten Schultern, seine goldbraune Haut … Bei diesem Anblick war Carlys Mund ausgetrocknet wie die Wüste Gobi. Etwas weiter im Süden war es dagegen sehr, sehr feucht geworden.
    Das war auch der Grund für ihren dummen Kommentar gewesen – dass er Treena noch zwanzig Mücken schuldete. Immerhin hatte sie sich schnell genug erholt und ihren Ton wieder etwas sanfter klingen lassen, sodass ihre Aufforderung sich doch noch irgendwie wie eine Bitte angehört hatte. Aber heilige Muttergottes – was hatte er nur an sich, dass er sie in eine Verrückte mit wild gewordenen Hormonen verwandelte? Natürlich hatte er einen Wahnsinnskörper, aber … na und? Sie war bei der Arbeit jeden Tag umgeben von durchtrainierten, gut aussehenden Männern. Jedoch hatte noch keiner von ihnen sie so durcheinandergebracht wie Wolfgang.
    Als alle nach oben in Treenas Wohnung gegangen waren, war Wolfgang in sein Apartment zurückgekehrt, um sich ein marineblaues T-Shirt anzuziehen. Das hatte ein wenig geholfen. Wenigstens ersparte die Textilie es ihr, andauernd auf seine Muskeln starren zu müssen.
    Es hatte sich jedoch größtenteils als ein typischer Fall

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