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Lagrosiea - Der Lichtkelch (German Edition)

Lagrosiea - Der Lichtkelch (German Edition)

Titel: Lagrosiea - Der Lichtkelch (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Sascha Zurawczak
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Abkürzung nehmen“ , schlug Kopriep vor.
    „Was für eine Abkürzung“ , erkundigte sich Lagon.
    „Hier auf der K arte“ , erklärte Kopriep und hielt Lagon die Karte vor die Nase.
    „Ich will auch sehen!“ , kräch z te Bundun und landete auf Lagons Schulter. Jetzt sahen beide in die Karte und erkannten, was Kopriep meinte. Sein schmutziger Fingernagel zeigte auf den Fluss , auf dem sie sich gerade befanden. Lagon erkannte: An einer Stelle gab es einen Seitenfluss, über den man auch aus den Bergen herauskam und zwar an eine Straße, die sie sowieso nehmen wollten , um nach Korroniea zu kommen. Alles in Allem sah der Weg ungefährlich aus.
    „Also gut“, stimmte Lagon zu , „wir nehmen die Abkürzung.“
    „Gute Entscheidung!“ , lobte Kopriep und wollte schon die Karte zusammenrollen, da fragte Bundun: „Was ist denn das für eine Linie? Da wo die Berge aufhören, seht ihr?“
    Jetzt sah auch Lagon die blaue Linie. „Sie bedeutet, dass ein Gebiet – in diesem Fall wohl der Eisenkranz – aufhört und ein neues beginnt. Das ist die Gebirgsgrenze, Bundun. Das weiß t du doch!“
    Bundun verdrehte die Knopfaugen . „Nicht das! Ich meine warum ist die Linie so dick?“
    „Keine Ahnung“ , gestand Lagon.
    „V ielleicht hat der Kartenschreiber da mit der Feder zu fest aufgedrückt“, schlug Kopriep vor.
    „Kann sein“ , meinte Lagon, denn ihm fiel nichts Besseres ein. Nach einer Weile erreichten die Flussfahrer den Nebenfluss. Lagon fiel es hier besonders schwer, das Floss unter Kont rolle zu halten, da er von einer Strö m ung in die nächsten manövrieren musste. Mit einiger Mühe funktionierte es. Jetzt , im neuen Strom , musste sich Lagon kaum noch anstrengen. Die Strecke verlief größtenteils geradeaus.
     
    „Na so was“ , jauchzte Bundun , „sieht so aus, als hätten wir endlich mal Glück!“ Erst wollte Lagon ihm zustimmen, aber dann kam der Schreck über den Anblick, der sich ihm nun bot. Eine Mauer aus Fels baute sich vor dem Floss auf.
     
    „Was ist denn das?“ , fragte Bundun schockiert. „Jetzt schieb mal keine Panik“, forderte Kopriep sie auf , „offenbar verläuft ein Teil des Flusses durch einen Berg. Ist doch nicht weiter schlimm. Wir werden dann eben ein wenig durch die Dunkelheit fahren müssen. Aber Lagon kann ja Licht machen.“
    „Na gut“, sagte Lagon, auch wenn er am liebsten umgedreht wäre, aber er konnte den Lauf eines Flusses nicht aufhalten und so fuhren sie durch die Spalte im Berg, durch die das Floss – dem Flussgott sei Dank – gerade so hindurch passte. Jetzt waren sie in völliger Dunkelheit.
    „Los Lagon“, befahl Kopriep , „mach das Licht an!“ Sofort konzentrierte dieser sich und schuf eine Lichtkugel. Doch bevor Lagon sich umsehen konnte, griffen ihn Duzende kleiner Schatten an. Kopriep schrie. Bundun fiepte und Lagon hielt sich die Arme vor sein Gesicht.
    „Hilfe! Gespenster!“ , schrie Bundun.
    „So ein Quatsch, das waren Fledermäuse“ , klärte Lagon ihn auf. „I rgendwie klar, oder? Die Treiben sich doch immer in solchen Höhlen rum. Aber warum treiben die sich in einer Höhle mit so einem niedrigen Eingang rum? Di e hausen doch sonst in Höhlen mit höhergelegenem Eingang? “
    Die Antwort bekam Lagon mit einer solchen Wucht, dass er beinahe ins Wasser gefallen wäre. Aber vielleicht lag es auch daran, dass das Floss so gewaltig an Fahrt aufgenommen hatte oder weil ihm eingefallen war, was dieser dickere Strich an der Grenze zu bedeuten hatte. Und als er das Licht am Ende des Tunnels sah, im wahrsten Sinne des Wortes, war ihm klar wo der Fluss endete.
    „Ein Wasserfall!“ , schrie Lagon.
    „Na toll“, sagte Bundun in einem Tonfall, als würde er gleich in Tränen ausbrechen , „das überleben wir doch nie!“
    „Keine Sorge“, tröstete Kopriep , „noch sind wir nicht verloren“.
    „Ach ja!“ , fuhr ihn Lagon an, „s ag bloß du hast unter deinen Klamotten ein Luftschiff versteckt?“ „Meine Güte, Lagon!“ , schrie der Kobold zurück , denn unter dem Donnern des Wasserfalls ko nnte man kaum etwas verstehen , „e ntziehe dem Wasser doch einfach die Wärme und lass es gefrieren!“
     
    Lagon wusste erst gar nicht was Kopriep meinte. Erst als Bundun ihn mit seinem scharfen Schnabel ins Bein zwickte, wachte er aus seiner Trance auf.
    „Mach schon, Lagon!“ , schrie ihn Kopriep an. Allmählich schien auch er die Nerven zu verlieren. Dafür schien Lagon umso ruhiger , als er sich erneut konzentrierte und im

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