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Land aus Feuer und Wasser

Land aus Feuer und Wasser

Titel: Land aus Feuer und Wasser Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Hans Dominik
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forschen, den Untergang der ganzen Expedition zur Folge haben können.
    Zunächst einmal mußte man sich mit der Annahme trösten, daß die drei Zurückgebliebenen auf dem südlichen Teil der Insel wohl eine Zufluchtsstätte finden würden. In der Absicht, sie zu holen, sobald das Schlimmste vorüber wäre, hatte Kapitän Johnson geraume Zeit in der Nähe der Insel gekreuzt. Dann aber war im Anschluß an das große Seebeben ein Unwetter aufgekommen, das ihn zwang, einen Nothafen aufzusuchen, und auf dem Wege dorthin hatte die City of Baltimore nicht nur einen Maschinenschaden gehabt, sondern war zu allem Überfluß auch noch leck geschlagen worden.
    Mehr ein Wrack als ein Schiff, konnte sie zwar schließlich in Sicherheit gebracht werden, aber Wochen vergingen, bevor sie wieder einigermaßen fahrbereit war, und eine Grundreparatur in einem Hafen des amerikanischen Festlandes war danach eine unvermeidliche Notwendigkeit. So war es geschehen, daß Smith und O’Brien Woche um Woche und schließlich Monate vergeblich auf ihre Befreiung hofften.
    Vergessen aber waren sie nicht. Während die City of Baltimore in Frisco noch im Dock lag, fuhr aus demselben Hafen ein anderes Schiff aus, das zu seinen übrigen Aufgaben auch noch den Auftrag übernahm, die von der City of Baltimore Zurückgelassenen von ihrer Insel abzuholen.
    Auf den poetischen Namen Berenice war dieses Schiff getauft. Ein stattliches Motorschiff war die Berenice , mit der Captain Dryden eine Forschungsreise antrat, die, auf mehrere Jahre berechnet, ihn in die entferntesten Winkel der Welt führen sollte.
    Wären die Stratosphärenschiffe Professor Eggerths nicht zufällig ein wenig früher gekommen, so wären Mr. Smith und O’Brien sicherlich von Captain Dryden befreit worden, so indes erschien er mit der Berenice zu spät, um noch etwas für seine Landsleute tun zu können, aber er kam noch zeitig genug, um Zeuge der Vorgänge zu werden, deren Schauplatz die Insel und ihre nähere Umgebung in den nächsten Tagen bilden sollten.
    Zur verabredeten Zeit lösten die Werkleute von ›St 21‹ die Schlauchverbindungen, die von dem Flugschiff zu der Eisbombe führten.
    Alle Luken wurden hermetisch verschraubt, die Motoren der Hubschrauben brüllten auf. ›St 21‹ hob sich vom Boden ab und stieg empor.
    »Die andern starten ja schon«, sagte Hein Eggerth im Kommandoraum von ›St 25‹ zu Berkoff, als der Motorendonner von ›St 21‹ an sein Ohr drang.
    »Der Vogel geht los«, bestätigte Berkoff die Bemerkung seines Freundes, »aber sein Ei hat er vergessen, das liegt da drüben einsam und verlassen auf dem Rasen. Hast du eine Ahnung, Hein, was dein alter Herr vorhat?«
    Hein Eggerth zuckte die Schultern. »Bis jetzt noch nicht, Georg. Der Herr Professor geruht wieder einmal den »Geheimnisvollen« zu markieren. Bis jetzt habe ich nur herausbekommen, daß er mit dem langen Schmidt irgendein Projekt besprochen hat, konnte aber nicht dahinter kommen, um was es sich eigentlich dreht.«
    »Kann ich mir denken, Hein. Aber ewig können sie ja mit ihrem Geheimnis nicht hinter dem Berge halten. Schließlich sind wir doch die Piloten von ›St 25‹, und wenn sie mit dem Schiff manövrieren wollen, werden sie uns wohl oder übel etwas über das ›Wie und Warum‹ verraten müssen.«
    »Soll sofort geschehen, Herrschaften.« Die Worte kamen von Professor Eggerth, der unbemerkt in den Kommandoraum getreten war. »Ich will mit ›St 25‹ den Eisbrocken dort drüben aufnehmen und später im Fluge abwerfen.«
    »Alle Wetter, Herr Professor, das Ding hat aber einiges Gewicht«, meinte Berkoff, während er einen prüfenden Blick durch das Fenster warf.
    »Genau 100 Tonnen, Herr Berkoff. Wir können das Stück mit unsern großen Montagegreifern sicher aufnehmen. Wollen Sie bitte die Bedienung der Greifer übernehmen, während ich zusammen mit Hein die Steuerung von ›St 25‹ besorge.«
    Georg Berkoff verzog den Mund, denn der Auftrag des Professors war nicht nach seinem Geschmack.
    Als ob der Professor Eggerth seine Gedanken erraten hätte, sprach er weiter. »Sie übernehmen eine wichtige und verantwortungsvolle Aufgabe, Herr Berkoff. Es kommt bei dem Versuch, den ich vorhabe, darauf an, daß die Eisbombe auf den Bruchteil einer Sekunde genau abgeworfen wird. Sie müssen mit den Telefonhörern am Kopf arbeiten und die Auslösung der Greifer in dem Moment betätigen, in dem mein Kommando kommt. Als Ankündigungskommando werde ich ›Achtung‹ rufen, als

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