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Land der Mythen 02 - Die Flamme der Sylfen

Land der Mythen 02 - Die Flamme der Sylfen

Titel: Land der Mythen 02 - Die Flamme der Sylfen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Michael Peinkofer
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aufhielt.
    »Wie sollen wir Erwyn finden?«, fragte er schnaubend. »Hast du eine Ahnung?«
    »Nein«, gestand Yvolar. »Der Weg wird es weisen.«
    »Das wird er allerdings«, knurrte Alphart grimmig, als sich der Erl vom Tisch erhob, der Erwyns Sachen gewonnen hatte. Knurrend lachend raffte er sie zusammen und schickte sich an, das Wachlokal zu verlassen. An seinem schwankenden Gang war zu erkennen, dass er berauscht war von zu viel Alkohol oder Blut, vielleicht auch von beidem.
    »Was hast du vor?«, flüsterte Yvolar.
    »Was wohl? Nach dem Weg fragen.«
    »Du meinst…?«
    Der Druide kam nicht dazu, Einwände vorzubringen. Denn in diesem Moment trat der betrunkene Erl aus dem Durchgang, und noch ehe er auch nur begriff, wie ihm geschah, hatte Alphart ihn von hinten gepackt und presste ihm seine Jagdklinge an die Kehle.
    »Kein Wort«, zischte er in der Hoffnung, dass allein der Klang der Worte klarmachte, was er meinte, auch wenn der Unhold ihn nicht verstand.
    Der Erl gab ein überraschtes Keuchen von sich, und Alphart schleppte ihn rücklings in einen Nebenstollen, in den weitere Stollen und Höhlen mündeten. Yvolar raffte Erwyns Mantel, das Kurzschwert und die Pfeife zusammen, die der Erl hatte fallen lassen, und folgte Alphart, sich dabei wachsam umblickend.
    »Der Mantel und die anderen Sachen«, flüsterte Alphart, nachdem er den Unhold niedergerungen und sich so auf dessen Brust gekniet hatte, dass sich der Erl kaum noch rühren konnte. Die Klinge presste er weiterhin gegen den wulstigen Hals der Kreatur. »Woher habt ihr sie?«
    Der Erl keuchte und schnaubte, und mit vor Entsetzen geweiteten Augen starrte er seinen Häscher an, denn er hatte begriffen, dass mit diesem nicht zu spaßen war. Mühsam brachte er eine Folge kehliger Laute hervor, die für den Wildfänger nach wenig mehr als einem Würgen klangen.
    »Er sagt, die Sachen stammen von einem Gefangenen«, übersetzte Yvolar.
    »Wo ist der Gefangene?«, zischte Alphart. »Spuck’s aus, Schweinsgesicht, oder ich schwöre bei meinem toten Bruder, dass ich dir die Gedärme aus dem…«
    Diesmal kam ein ganzer Schwall erbärmlich klingender Laute über die wulstigen Lippen des Erls. Die Boshaftigkeit von Muortis’ Dienern schien grenzenlos zu sein – ihr Mut hingegen ließ arg zu wünschen übrig. Yvolar prägte sich die Wegbeschreibung ein, die der Erl ihnen gab – Alphart allerdings war noch nicht zufrieden.
    »Ist das auch die Wahrheit, Mistfresser? Oder versuchst du, uns in eine Falle zu locken?«
    »Das kann er nicht«, versicherte Yvolar leise.
    »Was soll das heißen?«
    »Diese Kreaturen sind das, was Muortis aus ihnen gemacht hat: Sie sind nicht in der Lage, selbstständig zu denken oder eigene Pläne zu verfolgen.«
    »Ich… verstehe«, murmelte Alphart. Auf einmal überkam ihn jähes Mitleid mit dieser erbärmlichen Kreatur. Einen Augenblick lang erwog er, den Unhold freizulassen und ihm sein unwürdiges Leben zu schenken, aber ihm war klar, dass der Erl dann zurück zu seinen Kumpanen laufen würde, um die beiden Menschen zu verraten.
    Er tat, was in seinen Augen getan werden musste.
    Mit der Routine des geübten Jägers führte er die Klinge quer über die Kehle des Erls. Ein Sturzbach dunklen Blutes ergoss sich aus der Schnittwunde, der den Unhold am Schreien hinderte, als Alphart seine Klinge in sein Herz versenkte. Dann zerrte er den Kadaver des Erls in eine der angrenzenden Höhlen.
    »Was ist?«, fragte Alphart, als er Yvolars entsetzten Blick bemerkte. »Diese Kreaturen machen mir nicht den Eindruck, als ob sie sich umeinander kümmern würden. Vermutlich werden sie nicht einmal bemerken, dass einer von ihnen fehlt.«
    »Das ist es nicht.« Yvolar schüttelte den Kopf. »Wir müssen nur möglichst rasch fort von hier, das ist alles.«
    »Etwas anderes habe ich auch nicht vor, Druide«, versicherte Alphart, während er dem getöteten Erl den rostigen Harnisch abnahm und ihm den Helm vom kahlen Schädel riss. »Und die Habe dieser elenden Kreatur wird uns dabei behilflich sein.«
    »Wie das?«
    »Indem ich mich als Erl verkleide und du meinen Gefangenen spielst.«
    »Damit werden wir nicht durchkommen.«
    »Nein«, räumte Alphart mit wölfîschem Grinsen ein, »aber wir werden nahe genug an sie herankommen, um ihnen die hässlichen Hälse zu stutzen.«
    »Also schön.« Der Druide nickte und half dem Jäger dabei, den Harnisch anzulegen, auch wenn ihm dabei sichtlich unwohl zumute war. »Bisweilen«, knurrte er, »kann es für das

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