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Land der Mythen 02 - Die Flamme der Sylfen

Land der Mythen 02 - Die Flamme der Sylfen

Titel: Land der Mythen 02 - Die Flamme der Sylfen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Michael Peinkofer
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Unholds löste.
    Dann eilte er weiter den Eisstollen hinab und gelangte schließlich in eine Höhle, in deren Boden und Wände vergitterte Öffnungen eingelassen waren. Der Wildfänger hatte sein Ziel erreicht.
    Dies mussten die Kerker von Urgulroth sein.
    Ein unheimliches Stöhnen schwang in der bitterkalten Luft. Alphart konnte seiner Neugier nicht widerstehen und eilte zur erstbesten Gitteröffnung, die wenig mehr war als ein rundes, in den Boden geschlagenes Loch. Er spähte hinab, um sich sogleich wieder abzuwenden – denn was er dort im unheimlichen grünen Licht gewahrte, war durch Kälte und Folter so entstellt, dass es kaum noch Ähnlichkeit mit einem menschlichen Wesen aufwies.
    »Hilfe…«, drang es tonlos herauf, und eine Hand streckte sich ihm entgegen, die schwarz war vom grimmen Frost. »Hilf mir…«
    Von Grauen geschüttelt, eilte der Wildfänger weiter, während ihn gleichzeitig die Furcht befiel, Muortis’ Folterknechte könnten den jungen Erwyn ebenso zugerichtet haben.
    Wenn er überhaupt noch am Leben war…
    Da es offenbar keine weiteren Posten gab, die den Kerker bewachten, rief der Jäger den Namen des Jungen – zaghaft und leise zunächst, dann jedoch, als er keine Antwort erhielt, immer lauter.
    »Erwyn? Kannst du mich hören? Wo bist du, Junge…?«
    Er hastete zwischen den Gitteröffnungen hin und her, von denen sich die meisten in Boden oder Wänden, einige jedoch auch in der Decke der Höhle befanden, als ob die Naturgesetze in Muortis’ Reich keine Gültigkeit hätten. Ihre Zahl war unüberschaubar und entsprechend planlos Alpharts Suche. Bald eilte er hierhin, bald dorthin, Erwyns Namen rufend und begleitet vom Stöhnen der elenden Kreaturen, die schon wer weiß wie lange in den Zellen gefangen waren, längst nicht mehr am Leben, aber auch noch nicht tot, vergessen von der Welt und – wie es aussah – sogar von ihrem finsteren Peiniger.
    Was, in aller Welt, hatte der Erbe Ventars an einem Ort wie diesem verloren?
    Alphart hatte erwartet, es mit Horden blutrünstiger, zum Äußersten entschlossener Wächter aufnehmen zu müssen, und daher hatte er seine Aussichten, den Jungen heil aus Urgulroth herauszubekommen, als mehr als gering eingeschätzt. Von den beiden Erlen, die er erledigt hatte, einmal abgesehen, war der Kerker jedoch unbewacht – vielleicht tatsächlich aus dem Grund, dass der Nebelherr nahezu alle seine Diener nach Norden entsandt hatte, um den Krieg nach Allagáin zu tragen…
    Wie auch immer – Alphart verstand zu wenig von Dingen wie diesen, als dass er deshalb besorgt gewesen wäre. Er war kein Denker wie Yvolar, sondern ein Mann der Tat, also grübelte er nicht über diesen Umstand, sondern verwendete seine ganze Konzentration darauf, den Jungen zu finden.
    »Erwyn? Verdammt, du elender Bengel, wo steckst du? Gib Antwort, wenn du mich hören kannst!«
    Je weiter er in die Höhle vordrang, desto tiefer und dunkler schienen die Kerkerlöcher zu werden.
    »Erwyn!« In seiner Sorge um den Jungen schrie Alphart immer lauter, alle Vorsicht in den Wind schlagend. »Bist du hier irgendwo, Junge? Dann melde dich!«
    »A-Alphart?«
    Die Stimme klang zaghaft und brüchig, mehr wie ein Echo, das durch die Höhle wisperte. Abrupt blieb Alphart stehen und schaute sich um. Es war unmöglich zu sagen, aus welcher Richtung die Stimme gekommen war – oder hatte er sie sich in seiner wachsenden Panik nur eingebildet?
    »Erwyn, bist du das? Sag etwas, Junge!«
    »Alphart! Dem Schöpfer sei Dank!«
    »Erwyn!«
    Plötzlich glaubte Alphart mit ziemlicher Sicherheit zu wissen, aus welchem der unzähligen Kerkerlöcher die zaghaften Rufe drangen. Rasch eilte er hin und fiel davor auf die Knie, spähte hinab – und sah tatsächlich keinen anderen als Erwyn auf dem eisigen Grund der Zelle kauern, frierend und verzweifelt, aber immerhin lebend und am Stück.
    »Erwyn!«, rief Alphart in seiner Erleichterung aus. »Du elender Taugenichts! Habe ich dich endlich gefunden!«
    »A-Alphart…?«
    Erwyns leichenblasse, vor Kälte blau angelaufenen Züge verzerrten sich furchtsam. Der Jäger brauchte einen Augenblick, um zu begreifen, dass es an dem Erlhelm lag, den er noch immer trug und dessen Visier geschlossen war. Rasch nahm er das unförmige Ding ab und schleuderte es von sich, sodass es laut schepperte. »Ich bin’s, Junge«, gab er sich zu erkennen, in der Erwartung, dass Erwyn in Jubel ausbrechen oder zumindest einen Ausdruck der Erleichterung zeigen würde.
    »Alphart, mein

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