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Land der Schatten - Andrews, I: Land der Schatten

Land der Schatten - Andrews, I: Land der Schatten

Titel: Land der Schatten - Andrews, I: Land der Schatten Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Ilona Andrews
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um. »Sieht gut aus«, bemerkte er.
    »Oh, ja, er war sehr hübsch. Wie ein Filmstar aus dem Broken. Ich war so verliebt und hätte alles für ihn getan. Wir wollten heiraten. Er gehörte praktisch schon zur Familie. Dad hatte ihm sogar bereits einen Teil unserer Geschäfte übertragen.«
    »Und?«
    Ein vertrauter Krampf ergriff ihr Herz. Sie lächelte. »Ich entdeckte eine Unregelmäßigkeit in den Büchern. Es fehlte Geld aus dem Verkauf unserer Kühe. Tobias hatte es unterschlagen.«
    »Hast du ihn gekillt?«, fragte er.
    »Was? Nein. Ich habe ihn zur Rede gestellt, und er hat alles geleugnet, aber irgendwie habe ich ihn wohl eingeschüchtert, denn am Ende hat er mir seinen Plan verraten. Er wollte so viel Geld wie möglich rausschlagen und sich damit ins Broken absetzen. Er versuchte, mich zu belügen, und machte mir weis, er hätte es nur für uns getan und mich überreden wollen, mit ihm zu gehen, aber mir war klar, dass er log. Es ging ihm immer nur ums Geld. Nie um mich.«
    »Was hast du gemacht?«, fragte William. Seine Stimme verriet ihr nicht, was er von der Angelegenheit hielt.
    Sie grunzte. »Na ja, er wollte doch ins Broken, also haben Kaldar und ich ihn in einen Sack gesteckt und ihn über die Grenze geschleppt. Kaldar hat dann ein Auto gestohlen, mit dem wir bis nach New Orleans gefahren sind, in die Großstadt, wo wir ihn mit Sack und allem auf den Stufen des Gerichtsgebäudes abgeladen haben. Das Broken ist komisch. Die mögen’s da gar nicht, wenn man sich ohne Ausweis blicken lässt.« Sie hob ihr Gesicht. »Hätte es dir was ausgemacht, wenn ich ihn gekillt hätte?«
    Er sah sie an. Anscheinend war sie ein wenig aufgetaut, dachte Cerise, denn sie musste sich zusammenreißen, damit sie sich nicht reckte und ihn küsste.
    »Nein«, antwortete William. »Aber ich bin sicher, dass es dir was ausmachen würde.«
    Sie kuschelte sich an ihn. »Du bist dran.«
    »Was?«
    »Jetzt musst du mir was über dich erzählen.«
    William schaute weg. »Warum?«
    »Weil ich dir meine Geschichte erzählt und dich nett darum gebeten habe.«
    William unterdrückte ein Knurren. Bernstein glitt über seine Augen und verschwand wieder. Wie, um alles in der Welt, hatte sie zwei und zwei zusammengezählt?
    »Es gab da ein Mädchen«, begann er. »Ich traf sie im Edge. Ich mochte sie und machte alles richtig. Ich sagte ihr alle Nettigkeiten, aber es klappte trotzdem nicht. Wieso, weiß ich nicht, es haute halt nicht hin. Ich schätze, sie brauchte einfach keinen weiteren Problemfall in ihrem Leben. Sie musste sich schon um ihre beiden Brüder kümmern, also ist sie mit meinem besten Freund auf und davon. Für sie war’s gut so. Er ist verlässlich und weiß immer, was man gerade tun muss, und tut’s dann auch.«
    Sie zuckte zusammen. »Du bist kein Problemfall.«
    Er bleckte die Zähne. »Mach dir nichts vor. Du hast mich heute Morgen erlebt.«
    Cerise holte tief Luft. »Hast du mich genauso gern wie dieses Mädchen?«
    »Nein.«
    Es war wie ein Schlag ins Gesicht. Also liebte er ein anderes Mädchen. Und diese Närrin wollte nicht mal was von ihm. Wie konnte sie bloß nichts von ihm wollen? Er rannte einfach los und rettete ein Kind, um das alle Welt einen Bogen machte.
    Cerise biss sich auf die Lippe. Als Trostpreis würde sie nicht dienen, schließlich besaß sie noch einen verdammten Rest Stolz.
    Aber ehe sie ihn in den Wind schoss, musste sie hundertprozentig sicher wissen, wo sie standen. Und wenn es sie ein bisschen von ihrem Stolz kostete, auch gut. Außer ihnen beiden würde ohnehin keiner etwas davon mitkriegen.
    »Was ist anders?«
    Er warf den Kopf zurück. Zobelhaar fiel auf seine Schultern. »Bei Rose wusste ich immer, was ich sagen musste. Ich konnte einfach einen Schritt zurücktreten und mit ihr reden. Mir fiel immer der ganze Schmus aus den Magazinen ein. Es war ganz einfach.«
    »Und mit mir ist es schwer?« Wieso? Weil sie ein Sumpfgewächs war? Und was hatten die Magazine damit zu tun?
    William wandte den Blick von ihr ab. »Ich mag’s nicht, wenn du nicht da bist. Wenn ich dich nicht sehe, finde ich keine Ruhe. Wenn ich dich mit anderen Männern sprechen sehe, würde ich ihnen am liebsten die Kehle rausreißen. Und nichts von dem, was man so sagt, passt bei dir.«
    Na, das konnte was werden. »Was zum Beispiel?«
    Er seufzte. »So Sachen wie ›Du bist mein Ein und Alles‹ oder ›Hat’s wehgetan, als du vom Himmel gefallen bist?‹«
    Sie verlor die Beherrschung und prustete los. Es klang

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