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Land der Schatten - Andrews, I: Land der Schatten

Land der Schatten - Andrews, I: Land der Schatten

Titel: Land der Schatten - Andrews, I: Land der Schatten Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Ilona Andrews
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perfekten Sündenbock gemacht.
    »Okay, warte mal, ich hab’s«, sagte Latoya. »Wir machen früh Mittag. Kannst du zum Burger King kommen?«
    Sechs Meilen. Die konnte sie laufen. »Ja.«
    »Dann mach dich auf die Socken. Wir kommen zum Mittagessen da hin und nehmen dich mit. Dann kriegt Emerson gar nicht mit, wann du gekommen bist.«
    Eine Woge der Erleichterung rollte über sie hinweg. »Danke.«
    »Dazu hat man doch Freunde.« Latoya legte auf.
    »Das tut mir alles so leid«, sagte Amy.
    Rose rang sich ein Lächeln ab. »Ich habe gern geholfen. Bloß schade um dein Haus.«
    Amy wurde ein bisschen blass, betrachtete die fehlende Hauswand und das gesprengte Dach und zwang sich ihrerseits zu einem Lächeln, da sie offensichtlich nicht weinen wollte. »Da konnte man wohl nichts machen. Wenigstens sind wir alle noch heil. Sogar Großmutter.«
    Rose sah sich nach Elsie Moore um und entdeckte sie im Vorgarten an einem Picknicktisch. Elsie trug ein frisches Kleid, hatte ihr ausgedünntes Haar zu Zöpfen geflochten und flirtete schamlos mit Declan.
    »Was war eigentlich los?«
    »Sie hat eine ihrer Teegesellschaften gegeben, und irgendetwas hat einen von den Teddybären aufgefressen. So in der Art. Jedenfalls wollte sie danach nicht mehr aus ihrem Zimmer rauskommen.« Amy zögerte. »Was waren das für Biester?«
    Rose schüttelte den Kopf. »Solche wie die habe ich noch nie gesehen. Vielleicht weiß sie etwas.«
    Amy seufzte. »Falls ja, kannst du gerne versuchen, was aus ihr rauszukriegen. Mir sagt sie bestimmt nichts. Sie nennt mich bloß wieder eine dumme Gans.«
    Rose ging zum Picknicktisch. Sie schenkte dem bösen Blick, mit dem Elsie sie empfing, keine Beachtung. »Hi, Oma Elsie«, grüßte sie freundlich.
    Elsie zog einen Schmollmund und sah Declan an. »Wir unterhalten uns gerade. Gehen Sie!«
    »Oh, gut, wenn das so ist, stelle ich Ihnen bloß ein paar Fragen und mache mich gleich wieder vom Acker.« Je eher du mir die beantwortest, desto schneller bin ich weg.
    Elsie verstand die Botschaft. »Also, machen Sie schnell.«
    Rose ging vor ihr in die Hocke. »Wissen Sie, was das für Viecher waren?«
    »Böse Viecher.«
    »Inwiefern?«
    Elsie schüttelte den Kopf.
    »Haben Sie so etwas wie die schon mal gesehen? Oder wissen Sie, wo sie herkamen?«
    »Sie hatten es auf meine Bären abgesehen«, vermutete Elsie. »Da habe ich sie verflucht.«
    In Rose’ Verstand griffen klickend Zahnräder ineinander. »Sie haben einen Waldschrat erschaffen?«
    Elsie nickte. »Aber der konnte ihnen auch nichts anhaben.«
    Amy, die ebenfalls an den Tisch gekommen war, schnappte nach Luft. »Du hast einen Waldschrat erschaffen? Jesses!«
    »Er ist tot«, teilte Rose ihr mit. »Er war hinter Kenny Jo her, aber ich hab ihn gekillt.«
    »Du musst den Verstand verloren haben!« Amy glotzte ihre Großmutter an. »Du lässt einen Waldschrat auf die Nachbarschaft los? Der hätte wer weiß wen umbringen können!«
    Elsie schmollte.
    »Also ehrlich!« Amy stemmte die Hände in die Hüften. »Und was kommt als Nächstes? Hast du vor, ganz East Laporte in Schutt und Asche zu legen?«
    Rose seufzte. Damit hatte es sich. Jetzt würde sie bestimmt nichts mehr aus Elsie herausbekommen. Sie erhob sich und sah Declan an, der sich abseits hielt, während Amy fortfuhr, ihrer Großmutter den Kopf zu waschen.
    »Danke«, sagte Rose. »Sie hätten uns nicht helfen müssen, haben’s aber trotzdem gemacht. Dafür bin ich Ihnen dankbar.«
    Declans Gesicht taute ein wenig auf. »Gern geschehen.«
    Rose ging. Wenn Elsie keine Ahnung hatte, was das für Biester waren, dann konnte ihr vielleicht ihre Großmutter weiterhelfen. Aber bedauerlicherweise befanden sich alle Beweisstücke hier. In dem Holzschuppen links von ihr lag ein umgedrehter Schubkarren vor dem Holzstoß. Rose trat unter den Schuppen, stemmte den Schubkarren auf seine Räder und zog ihn zum Haus. Der nächste verkohlte Kadaver lag nur ein paar Meter weit weg. Sie stellte den Schubkarren ab, um ihn zu holen.
    Doch sie konnte ihn nicht mal heben, geschweige denn wegtragen. Rose packte die widerlichen Läufe – die Füße sahen fast wie die Hände von Menschenaffen aus – und legte sich ordentlich ins Zeug. Der Kadaver glitt über den Boden, und sie schleifte ihn zum Schubkarren.
    Leanne bog um die Hausecke. Rose blieb stehen. Leanne kam zu ihr. Ohne etwas zu sagen, griff sie nach der Kreatur. Magie pulsierte in ihr, sie hob den Leichnam auf, legte ihn in den Schubkarren und ging davon.
    Diese Gabe

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