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Land der Schatten: Schicksalsrad (German Edition)

Land der Schatten: Schicksalsrad (German Edition)

Titel: Land der Schatten: Schicksalsrad (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Ilona Andrews
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»Die Armreife von Kul.«
    Ein Wächter trug die bekannte Holzschachtel herein.
    »Das erste Gebot beginnt bei …«
    »… Zehntausend gallischen Kronen«, verkündete Helena d’Amry.
    »Fünfzehntausend«, rief Prinz Abubakar.
    Audrey umklammerte ihre Broschüre. In jenem Moment als er zur Tür hereinkam, hatte sie eine Klaue ihn ihm erkannt. Die Ägypter hatten die verfluchten Dinger hergestellt. Wenn er den Zuschlag bekam, würde er sofort wissen, dass die Armbänder gefälscht waren.
    »Fünfzehntausend zum Ersten«, setzte die Auktionatorin an.
    »Zwanzig«, sagte Helena.
    »Dreißig«, antwortete der Ägypter.
    »Fünfunddreißig.«
    »Fünfzig.«
    »Fünfundfünfzig.«
    »Sechzig.«
    »Fünfundsechzig.«
    »Achtzigtausend«, verkündete der Ägypter.
    Helena zögerte. »Fünfundachtzig.«
    »Hundert.«
    Helena neigte den Kopf. »Wir akzeptieren die Niederlage.«
    In der Reihe vor ihr beugte sich Kaldar zu den Jungs vor. Audrey packte Cerises Hand.
    »Verkauft, an Prinz Abubakar!«
    Cerise griff unter ihren weiten, cremefarbenen Rock. Die direkt am Mittelgang sitzende Klaue von Bast stand auf, streckte einen Lederbeutel aus und kippte seinen Inhalt auf den Boden. Schlanke Goldbarren klapperten auf den blauen Teppich. Zehn Zehntausenderbarren Gold.
    Jesus .
    »Ich nehme den Gegenstand jetzt an mich!«, erklärte Prinz Abubakar.
    Die Auktionatorin sah Morell an.
    Sag Nein, drängte Audrey ihn stumm. Sag Nein.
    Morell nickte.
    »Wie Eure Hoheit wünschen.«
    Die Wache trug die Box den Mittelgang hinunter.
    Die Klaue von Bast nahm sie, drehte sich um, verbeugte sich und übergab sie Abubakar. Der Prinz erhob sich und nahm eines der Armbänder. »Eine Fälschung!«
    »Ich versichere, dass dieses Stück echt ist«, widersprach Morell. »Es wurde einer genauen Prüfung unterzogen.«
    Der Prinz warf den Armreif nach Morell. Der Baron fing ihn aus der Luft. Seine Augen weiteten sich.
    »Es ist eine Fälschung!«, brüllte Abubakar.
    Sofort sprangen die Klauen von Bast auf.
    Der Prinz wies auf Helena. »Sie! Das waren Sie!«
    Grinsend zeigte Helena ihre gleichmäßigen spitzen Zähne. »Vorsicht, Sirrah.« Um sie erhoben sich ihre Hunde. Die rote Mähne der großen Frau sträubte sich wie das Fell eines wütenden Köters.
    Leute rückten von ihnen ab.
    »Beruhigen Sie sich«, rief Morell. »Bitte, behalten Sie Platz.«
    Der Prinz ballte die Faust.
    »Es besteht …«
    Im Mittelgang geriet die Klaue von Bast in Bewegung. Mit einer undeutlichen Bewegung riss der Mann seine Kleidung auf, und ein riesiger Panther setzte über die Sitzreihen und rannte die Rothaarige über den Haufen.
    »… kein Grund zur Panik!«
    Das gewaltige Maul des Panthers packte die Frau im Genick. Blut spritzte, dann hing ihr Kopf schlaff herab.
    Menschen flohen. Leibwächter brüllten, stießen ihre Mündel aus der Tür.
    Die Klauen von Bast stürmten los.
    Helenas Augen sprühten weiße Funken.
    Sebastian stürzte sich auf den Panther. Ein Krummdolch blitzte. Blut spritzte.
    William sprang auf, griff über die Stuhlreihen und riss Francis von seinem Platz wie ein Kind. Audrey schoss hoch. William pflügte durch den Mittelgang, stieß Menschen aus dem Weg, zerrte Francis hinter sich her. Audrey folgte.
    Wie von einem Geisterwind erfasst, gerieten Helenas Haare in Bewegung. Unter ihnen bebte der Boden. Drei weiße Kugelblitze lösten sich wirbelnd von ihr. Die Klauen von Bast wichen aus. Einer prallte gegen William. Der Ägypter fauchte wie eine verrückte Katze. William öffnete den Mund und knurrte, ein rohes, tierisches Wolfsversprechen, das von Gewalt und Blut kündete. Die Klaue fuhr überrascht zurück. Halb zog William, halb trug er Francis zur Seitentür.
    Audrey erhaschte einen Blick auf Jacks rötlichen Haarschopf und fand Kaldar – er schob die Jungen zu einer der Türen auf der linken Seite hinaus.
    »Weiter, weiter!«, bellte Cerise hinter ihr.
    Eine Hand stieß sie auf den Korridor.
    »Was machen Sie denn?«, schrie Francis. »Loslassen!«
    »Klappe halten!« William marschierte über den Gang, zog ihn anstrengungslos hinter sich her. »Hier entlang. Ich rieche frische Luft.«
    Sie bogen um die Ecke.
    »Ich habe mir Ihre Brutalität lange genug angesehen!« Francis grub seine Absätze in den Boden. William bekam es nicht einmal mit.
    Hinter ihnen flog eine Tür auf. Wachen strömten in den Gang.
    Eine weitere Tür versperrte ihnen den Weg.
    »Ich verlange, dass Sie mich gehen lassen!«
    William ließ Francis fallen und trat gegen

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