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Land der Sehnsucht (German Edition)

Land der Sehnsucht (German Edition)

Titel: Land der Sehnsucht (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Tamera Alexander
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genau auf die Brust des Mannes. Trotz der kalten Luft lief ihm der Schweiß über den Rücken. „Es gefällt mir nicht, dass Sie so über meine Frau sprechen. Entschuldigen Sie sich sofort.“
    Den meisten verging das Grinsen. Ein angespanntes Schweigen folgte.
    Der Mann erwiderte unbeeindruckt seinen Blick. „Kommen Sie schon! Das war doch nur Spaß. Man kann doch niemandem einen Vorwurf daraus machen, dass wir …“
    Jack zielte mit seinem Gewehr etwas tiefer auf etwas, von dem er vermutete, dass es dem Mann wichtig war.
    Der Mann wich einen Schritt zurück. Sein Gesicht wurde rot. „Entschuldigung, Madam.“ Sein Kinn wurde hart. „Das hätte ich nicht sagen sollen.“
    Jack richtete sein Gewehr noch einige Sekunden lang auf den Mann, dann ließ er die Waffe sinken.
    Der Bergarbeiter drehte sich um und bahnte sich mit den Ellenbogen einen Weg durch die Menge. Die anderen stießen ihn mit hämischem Grinsen an, als er an ihnen vorbeiging.
    Jack betrachtete die übrigen Männer, die sich eng um den Wagen drängten. Sowohl die jungen als auch die alten Männer ließen sich am besten mit „verwahrlost“ beschreiben, sowohl in ihrem Verhalten als auch in ihrem ungewaschenen Zustand. Die Verantwortung, die er für Véronique trug, lag wie ein schwerer Amboss auf seiner Brust.
    Leevy deutete auf seine Ladung im Wagen. „Das ist also nicht alles für mich?“
    Jack atmete langsam ein. „Die Hälfte gehört Ihnen. Ihre Bestellung ist hinten aufgeladen.“
    „Ich könnte mich überreden lassen, mehr zu nehmen.“
    Jack hörte die nicht ausgesprochene Frage. „Dieses Mal gibt es nicht mehr, Leevy. Wenn Sie noch mehr wollen, bringe ich Ihnen die Sachen das nächste Mal, wenn ich komme, mit.“
    Ein Murmeln ging durch die Menge, und aller Augen richteten sich auf Leevy.
    Jack verstand schnell, dass der Mann es nicht gewohnt war, ein Nein zu hören.
    Leevy knurrte einen Befehl, woraufhin zwei Männer vortraten und begannen, das festgezurrte Netz zu lösen. „Kommen Sie mit hinein, Brennan, dann können wir uns auf einen Preis einigen.“
    „Der Gesamtpreis ist unten auf Ihrer Bestellung aufgeführt. Er ist nicht verhandelbar. Die Preise ändern sich nicht beliebig wie früher. Ich behandle Sie fair … und ich erwarte das Gleiche von Ihnen.“ Jack hielt ihm den Bestellschein hin und ließ ihn fallen, als er ihn nicht nahm. Er flatterte zu Boden und blieb vor Leevys Stiefeln liegen. „Bezahlen Sie mich, und wir sind auch schon wieder fort.“ Da er der einzige Transporteur war, der zurzeit diese Strecke fuhr, fühlte sich Jack in seiner Verhandlungsposition relativ sicher.
    Diese Zuversicht endete dort, wo die Gefahr bestand, dass Véronique etwas zustoßen könnte.
    Leevys finsterer Blick wurde stahlhart, bevor er im Gebäude verschwand.
    Jack behielt die Männer, die die Waren abluden, im Auge. Er signalisierte ihnen, dass das alles war, als sie die große Kiste in der Mitte erreichten. „Das ist nicht mehr für euch.“ Recht und Willkür gingen an einem solchen Ort fließend ineinander über, und Männer mit der größten Macht waren üblicherweise diejenigen, die alles beherrschten. In Sluice Box war das offenbar Leevy.
    Jack berührte Véronique leicht an der Schulter. Sie schaute nicht auf. Mit einer Hand umklammerte sie den Revolver, mit der anderen drückte sie die Decke an ihre Brust.
    Beide Hände zitterten.
    Leevy kam mit dem Geld in der Hand zurück. Er trat auf Jacks Seite des Wagens und reichte ihm das Geld. Sein Blick wanderte zu der restlichen Ladung im Wagenbett und blieb dann kurz an Véronique hängen. „Ich bin immer noch an dem interessiert, was Sie noch in Ihrem Bett haben, Brennan.“
    Jack starrte ihn finster und ohne mit der Wimper zu zucken an.
    Leevy lachte schließlich „Sie müssen wirklich an Ihrem Sinn für Humor arbeiten, Brennan. Wissen Sie das?“
    Jack zählte das Geld und steckte es ein. „Und Sie müssen wirklich an Ihrem Sinn für Anstand arbeiten, Leevy.“ Sein Blick wanderte durch die Stadt. „Und so wie es hier aussieht, auch daran, wie Sie hier alles verwalten.“
    Leevys Miene wurde finster. Er wies mit dem Kopf auf die Waren. „Letzte Chance, Brennan. Alles, was Sie haben. Sie bekommen das Geld bar auf die Hand. Schlagen Sie ein?“
    Jack erinnerte sich an die Warnung, die ihm Rousseau vor einer Weile in The Peerless gegeben hatte. Er konnte Leevys Angebot ablehnen, und die Wahrscheinlichkeit, dass der Mann ihm vor diesen ganzen Zeugen etwas antun würde, war

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