geräuschvoll dreht.
Musik war der Anfang der Künstlerkarriere des gelernten Schlossers Fuchs. Alles um ihn herum schien ihm Musik zu sein,
jeder Ton faszinierte ihn, wie etwa der Klang des „f“ , wenn ein Hammer auf den Amboss schlägt. Mit selbst kreierten Musikinstrumenten erfand er mit seiner ersten Frau Limpe die „Anima Musik“, mischte mit bei avantgardistischen Spektakeln wie „Underground Explosion“ oder musizierte in Jazz-Konzerten gemeinsam mit Musikgrößen wie Friedrich Gulda und Albert Mangelsdorf.
An der Münchner Akademie der Bildenden Künste lernte er die Technik für seine Skulpturen. In deutschen Städten stehen viele davon, die „Stahlzeichen“ in Ingolstadt etwa oder die 14 Meter hohe Windplastik vor dem Finanzamt in Rosenheim.
Aber Paul Fuchs kann auch klein. Rund um sein Häuschen, mitten im 30 Hektar großen „Giardino dei Suoni“, dem „Garten der Klänge“, stehen winzige Bronzefiguren vom „kleinen Baum“ bis zu den „Kindern“, die Besucher zu erschwinglichen Preisen erwerben können. Wer eine Führung bei dem Künstler bucht, darf sogar ins Schlafzimmer, um Bilder und Skulpturen zu betrachten. Faszinierend ist allerdings auch das große Bett auf Rollen, das in lauen Nächten durch die breite Tür unter den Sternenhimmel geschoben wird.
Während seine Frau Gaby Wasser aus dem Brunnen serviert, greift Paul zu zwei schweren Holzklöppeln und bearbeitet damit ein viele Meter langes Xylophon aus Granitplatten. Selbst gebaut natürlich. So wie das Musikhaus mit einem automatischen Orchester. Drückt Paul Fuchs den Startknopf, spielen Gießkannen, Gummistiefel, Harken, Säge und Eisenfässer die vom Meister komponierte Musik.
Wer das tolle Spektakel in der Nähe von Prata erleben möchte, meldet sich einfach per Mail bei
[email protected] an. Die Führung findet meist in kleinen Gruppen statt und kosten zehn Euro Eintritt. Das ist jetzt Werbung. Klar. Gehört eigentlich nicht hierher. Aber, warum nicht ein wenig Werbung machen für einen netten Nachbarn?
Auch wir Waldmenschen haben Spaß an Kunst und schönen Dingen. Und wenn ich Lust habe, fahre ich auch zweimal im Jahr zum „ Giardino dei Tarocchi“ der französischen Künstlerin Niki de Saint Phalle in der Nähe von Capalbio. Aber davon muss ich nicht mehr erzählen. Der Garten mit den knallbunten Phantasiewesen, beklebt mit Millionen von Mosaiksteinchen steht ja in jedem Reiseführer.
Ein Geheimtipp hingegen ist Deva Manfredo. Er versteckt sich in seinem Traumwald im Nirvana zwischen Casole d‘Elsa und Chiusdino und schichtet und schichtet Steinskulpturen. Inzwischen gibt es mehr als 200 Objekte. Der Deutsche mit Schnauzbart, Hütchen und lustigen Augen baut und baut an seinem Museum mit und für Steine. Seit 25 Jahren. Seine Liebe zu allen Gesteinen Europas erklärt er einfach damit, dass „sie still, uralt, und geduldig“ sind. Er sieht sie als „Knochen der Erde“. Warum nicht.
Mit seinem alten Pickup reist er im Winter zwischen dem Nordpol und Sizilien hin und her - und sammelt Steine in allen Farben und Formen.
Bevor er hunderttausende von Steinen „komponierte“ hieß er noch Manfred K. Fluck. Nun ist er eben Deva und gehört damit zu „Gott dienenden Göttern, den Himmlischen, den Erleuchteten, die sich auf höheren Ebenen als die der Menschen befinden“. Man könnte auch einfach sagen, er hat bei den Oshos Karriere gemacht. Für einen himmlisch Erleuchteten macht er einen recht bescheidenen Eindruck. Und sein „Dreamwood“ oder auch „selva di sogno“ ist wirklich ein mystischer Platz mit lustigen, aufrüttelnden oder einfach nur schönen Skulpturen. „Die Steine bleiben Steine“, sagt Manfredo, der das „o“ wohl als Hommage an Italien anhängt, „ich zementiere sie nicht, ich schneide sie nicht, ich klebe sie nicht, ich breche sie nicht.“
Er schichtet sie. Und arbeitet dabei nur mit Gleichgewicht und Schwerkraft.
Wer Manfredo besuchen möchte, findet Weg und Öffnungszeiten unter www.devamanfredo-stoneart.com .
Gäste, die nicht aufpassen und laut „Nein!“ rufen, werden von mir garantiert zum „Giardino di Daniel Spoerri“ geschleppt. Zwischen den Weinbergen von Montalcino und den bewaldeten Hängen des Monte Amiata, dem höchsten Berg der Toskana, schuf der preisgekrönte Kunstprofessor in den neunziger Jahren seinen giardino. Sein „Garten“ ist allerdings ziemlich groß, 16 Hektar, 160 000 Quadratmeter. Auf schmalen Wegen schlendern wir durch