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Lange Zähne

Lange Zähne

Titel: Lange Zähne Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Christopher Moore
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prustend und planschend
zum Pier zurückgearbeitet. Drew stieß ihn mit der Schrotflinte weg. »Noch
nicht, Großer.« Über seine Schulter brüllte er: »Beeilung, Jungs! Er ertrinkt!«
    Tommy, Barry und Lash paddelten
das Schlauchboot vorwärts, als ginge es um ihr Leben. Die Segler und der Kaiser
brüllten Anweisungen, während Drew und Troy Lee ihrem Freund zuschauten, wie er
versuchte, nicht zu ertrinken.
    »Für einen Nichtschwimmer hält er
sich wirklich gut«, bemerkte Drew gelassen.
    »Will eben nicht, daß sein Haar
naß wird«, erklärte Troy mit taoistischer Schlichtheit.
    »Ja, wär auch schade um die zwei
Stunden, die er es in Form gefönt hat.«
    Tommy beugte sich über den Rand
des Bootes und streckte Jeff sein Paddel hin. »Halt dich fest!«
    Jeff strampelte und ruderte mit
den Armen, griff aber nicht nach dem Paddel.
    »Wenn er aufhört zu strampeln,
geht er unter«, rief Troy. »Du mußt ihn dir greifen!«
    Tommy zog Jeff das Plastikpaddel
über den Schädel. »Schnapp es dir!« Der Stürmer ging für einen Augenblick
unter, dann tauchte er wieder auf.
    »Und eins!« rief Drew.
    »Greif zu«, brüllte Tommy. Er hob
das Paddel, als wollte er noch einmal zuschlagen. Jeff schüttelte heftig den
Kopf und griff nach dem Paddel, während er wieder unter der Wasseroberfläche
versank.
    »Und zwei!«
    Tommy zog das Paddel hoch, an
dessen Ende Jeff sich klammerte. Barry und Lash hievten den bärigen Stürmer ins
Floß.
    »Gute Arbeit, Männer«, lobte der
Kaiser.
    Die Segler standen am Ende des
Piers und sahen dem Schauspiel verwundert zu. Drew wandte sich zu ihnen um.
»Wir werden das Boot 'ne Weile brauchen, in Ordnung?«
    Als einer der Matrosen ansetzte zu
protestieren, riß Drew das Geschenkpapier von der Schrotflinte und lud durch.
»Wir sind auf Hai-Jagd. Wir brauchen das Boot.«
    Der Matrose nickte und wich
zurück. »Klar, behalten Sie's so lange, wie Sie's brauchen.«
    »Also los«, rief Tommy. »Alle Mann
ins Boot.«
    Drew und Troy Lee halfen dem
Kaiser an Bord, dann reichten sie Bummer und Lazarus rüber und stiegen selbst
ein. Der Kaiser stand vorn im Boot, während sie durch den Hafen zur Sanguine
II hinüberpaddelten.
    Zwanzig Meter von der Jacht
entfernt begann Bummer zu bellen und im Boot herumzuhüpfen. »Der Unhold ist
eindeutig an Bord«, erklärte der Kaiser. Er hob Bummer hoch und stopfte ihn in
seine Manteltasche. »Gute Arbeit, mein kleiner Kamerad.«
    Es dauerte fünf Minuten, bis alle
an Bord der Jacht und das Rettungsboot am Heck festgemacht waren. »Wie liegen
wir in der Zeit, Lash?« fragte Tommy.
    »Es ist noch etwa vier,
viereinhalb Stunden hell. Wacht er bei Sonnenuntergang auf, oder erst, wenn es
ganz dunkel ist?«
    »Jody wacht gewöhnlich direkt bei
Sonnenuntergang auf. Sagen wir also besser vier Stunden. In Ordnung, alle mal
herhören«, sagte Tommy. »Wir teilen uns jetzt auf und suchen den Vampir.«
    »Ich weiß nicht, ob das eine so
gute Idee ist«, wandte Jeff ein. Er war triefnaß, und seine Lippen waren blau
vor Kälte. Alle Tiere sahen ihn an. Das machte ihn verlegen. »Nun, in den
Horrorfilmen teilen sich die Leute immer auf, und dann frißt sie das Monster,
einen nach dem anderen.«
    »Guter Einwand«, sagte Tommy. »Wir
bleiben also alle zusammen. Wir finden diesen Mistbock und bringen es hinter
uns!« Er hob salutierend seine in Geschenkpapier gewickelte Harpune. »Für
Simon!«
    »Für Simon!« brüllten die Tiere,
während sie Tommy unter Deck folgten.

 
33. KAPITEL
    Narrenschiff
     
    Tommy führte sie einen schmalen
Gang hinunter. Sie kamen in einen großen, dunkel getäfelten Raum mit massiven,
edlen Holzmöbeln. Gemälde und Bücherregale, in denen in Leder gebundene Bände
standen, säumten die Wände. Golddrähte, die an der Vorderfront der Regale
gespannt waren, um die Bücher bei rauher See an ihrem Platz zu halten, waren
der einzige Hinweis darauf, daß sie sich auf einem Boot befanden. Es gab keine
Fenster ; das einzige Licht kam von kleinen Scheinwerfern, die in die
Decke eingelassen waren und die Gemälde anstrahlten.
    Tommy blieb in der Mitte des Raums
stehen und kämpfte gegen den Drang an, sich die Bücher anzusehen. Lash trat
neben ihn.
    »Siehst du das?« fragte Lash. Er
deutete mit einem Nicken auf ein großes Gemälde - bunte Farben und geometrische
Formen, Kringel und Linien, das zwischen zwei Türen auf der gegenüberliegenden
Seite des Raums hing.
    »Sieht aus, als sollte es besser
mit Marienkäfer-Magneten an einer Kühlschranktür

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