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Lara Adrian- 07- Gezeichnete des Schicksals

Lara Adrian- 07- Gezeichnete des Schicksals

Titel: Lara Adrian- 07- Gezeichnete des Schicksals Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Lara Adrian
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Orden zu
verteidigen. Lucan und die anderen Krieger brauchten die Unterstützung oder
Zustimmung seines Vaters nicht. Genauso wenig wie er selbst.
    Er hatte so verdammt lange ohne sie auskommen
müssen, dass er schon lange aufgegeben hatte, sich diesem Mann zu beweisen.
    „Seth ist also immer noch geschäftlich für dich
unterwegs?“
    Sein Vater machte die Augen schmal. „Er dürfte bald
zurück sein. Ich nehme an, er wird Nahrung zu sich nehmen, solange er fort ist.
Das dürfte der Grund für seine Verspätung sein.“
    „Was ist mit Patrice?“
    „Sie sind noch nicht verbunden“, antwortete sein
Vater knapp.
    Kade nahm diese Neuigkeit mit einem Grunzen zur Kenntnis
und wünschte sich, überraschter zu sein. Seit einem halben Jahrzehnt war es
beschlossene Sache, dass Seth und Patrice, eine der Stammesgefährtinnen, die
seit ihrer Kindheit im Dunklen Hafen der Familie lebte, irgendwann eine
Blutsverbindung miteinander eingehen würden. Damals hatte Patrice ihn sich aus
allen anderen Männern der Region auserwählt, und zur großen Freude seiner
Eltern hatte Seth zugestimmt, die junge Frau zu seiner Stammesgefährtin zu
machen. Das Problem war nur, dass er ständig neue Entschuldigungen fand, um sie
weiter hinzuhalten.
    Ohne eine Stammesgefährtin, die ihn mit ihrem Blut
nährte, war er gezwungen, sich seine Nahrung bei der normalsterblichen
Menschenbevölkerung zu suchen. Die meisten Stammesvampire gingen die unlösbare,
ewige Verbindung zu einer Stammesgefährtin, die sie aus der Knechtschaft ihres
Blutdurstes erlöste, mit Freuden ein, denn sie spendete ihnen eine lebenslange
Quelle von Liebe, Kraft und Leidenschaft.
    Aber es gab auch Vampire, die es vorzogen, ledig zu
bleiben, und es genossen, nach Lust und Laune immer neue menschliche Beute zu
jagen und zu erobern.
    Kade selbst hatte es gar nicht eilig, sich an eine
eigene Stammesgefährtin zu ketten, ein weiterer ewiger Streitpunkt mit seinem
Vater und seiner Mutter, die schon über ein Jahrhundert in einer glücklichen
Blutsverbindung lebten.
    Also hatten sie all ihre Hoffnungen auf Seth
gesetzt. Er war der Fleißige, der Intellektuelle gewesen, von dem man annahm,
dass er eines Tages die Leitung des Dunklen Hafens seiner Familie übernehmen
oder seinen eigenen gründen würde.
    Kade war immer das genaue Gegenteil seines Bruders
gewesen. Es war vermutlich diese waghalsige Seite, die ihn in den Augen seines
Vaters verdammt hatte, während Seth, der sich immer große Mühe gegeben hatte, nach
außen hin beherrscht zu wirken, scheinbar endlose Freiheiten genossen hatte.
    „Nun“, sagte sein Vater nach längerem Schweigen.
„Da du offenbar zur Vernunft gekommen und nach Hause zurückgekehrt bist, nehme
ich an, dass du wieder versuchen willst, Teil der Familie zu sein. Da du
offenbar nur hast, was du am Leibe trägst, werde ich dir eine angemessene Summe
auf dein altes Konto überweisen lassen.“
    „Ich bin nicht wegen einem Almosen hergekommen“,
stieß Kade hervor, wütend darüber, wie sein Vater so von ihm denken konnte.
„Und was das Bleiben angeht, ich habe nicht vor, zu
    „Wo ist mein Sohn?“ Kades Worte wurden von einem
zierlichen Zyklon unterbrochen, der die Tür des Arbeitszimmers aufschlug und
hineinwirbelte.
    „Du bist es wirklich! Oh, Kade!“
    Sie zog Kade in eine wilde Umarmung, ihr Körper
bebte vor Ergriffenheit.
    Seine Mutter war genauso schön und temperamentvoll
wie immer - und der Babybauch unter ihrem weiten winterweißen Pullover, den sie
über einer Hose trug, machte sie nur noch schöner. Mit ihrem rabenschwarzen
Haar und den silberhellen Augen, die er und Seth von ihr hatten, war Kades
Mutter Victoria eine atemberaubende Frau. Wie ihr Gefährte wirkte sie nicht
älter als dreißig, ihr Alterungsprozess war durch ihre Blutsverbindung mit Kir
zum Stillstand gekommen.
    „Oh, mein lieber Schatz. Ich hab mir solche Sorgen
um dich gemacht! Gott sei Dank bist du zurück - und schau mal, du kommst gerade
rechtzeitig.“ Sie lächelte, strahlte geradezu. „In einem knappen Monat bekommst
du zwei kleine Brüder. Wieder eineiige Zwillinge, wie du und Seth.“
    Obwohl sie von diesen Aussichten sichtlich entzückt
war, hatte Kade plötzlich ein ungutes Gefühl im Magen. Die Gabe, die er und
sein Bruder teilten - die Fähigkeit, mit Raubtieren zu kommunizieren und sie
durch reine Willenskraft zu lenken -, hatten sie von ihrer Mutter, genauso wie
sie auch Victorias glatte goldene Haut, ihr dunkles Haar und ihre exotischen
Augen geerbt

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