Larson, Glen A & Thurston, Robert - Galactica 03 - Die Gräber von Kobol
Stützpunktes zu kommen. Das bedeutet, Captain Apollo, daß wir der Route folgen werden, die du mit Starbuck ausgeforscht hast.«
»Negativ«, sagte Apollo. Adama schien von der Festigkeit, mit der Apollo seine Antwort gegeben hatte, überrascht. »Wir können keinesfalls diese Route nehmen.«
»Nicht? Leider ist das die einzige Route, die uns noch zur Verfügung steht.«
»Auf dieser Route drohen Gefahren, welche die eines cylonischen Stützpunktes noch übertreffen könnten. Ein riesiges magnetisches Meer, größer als alles, was ich bisher gesehen habe.«
Adamas Blick verdüsterte sich, als er Apollos Beschreibung vernahm.
»Es war so breit, daß wir die Ufer nicht erkennen konnten«, schloß Apollo seinen Bericht.
Adama hatte ihn mit keinem Wort unterbrochen. Plötzlich drehte er sich um und entfernte sich von seinem Sohn. Er schien gar nicht mehr zuzuhören, als er sich vor die Sternenkarte stellte.
»Vater, wenn du gesehen hättest, was mit meinen Instrumenten geschehen ist. Wenn Starbuck mich nicht herausgeholt hätte, hätte ich den Rückweg nicht mehr gefunden, dessen bin ich mir sicher.«
»Das stellt uns vor ein neues Problem«, bemerkte Colonel Tigh. »Dieser Weg ist uns also auch versperrt. Vielleicht könnte man das Loch umfliegen oder seinem Ufer folgen oder … was glauben Sie, Commander? Commander?«
Das Gesicht des Commanders war grau, und seine Augen wirkten glasig. Er wandte sich zu Tigh und sagte: »Sie finden mich in meinem Quartier. Behalten sie den Kurs bei, bis ich weitere Order gebe.«
»Aber wir fliegen direkt auf das Loch zu, Commander. Wenn ich vorschlagen dürfte …«
»Sie haben Ihre Befehle, Colonel.«
Wie in Trance verließ Adama die Brücke. Apollo und Tigh warfen sich einen verwirrten Blick zu, Tigh gab den Befehl des Commanders an die Steuerfrau weiter, dann ließ er sich in seinen Sessel fallen.
Kapitel 4
SERINA: Ich kam gerade von einem Kurs über Rettungsmaßnahmen bei einem Ausfall der Instrumente, da hörte ich, wie Boxey Apollos Namen rief. O Gott, dachte ich, die Stunde der Wahrheit ist also gekommen. Ich wollte endlich wieder sein Gesicht sehen, aber gleichzeitig fürchtete ich mich vor seiner Reaktion, wenn er mich in meinem neuen Aufzug sehen würde. Ich rannte zum Spiegel, um noch einmal zu prüfen, ob die Uniform auch wirklich vorschriftsmäßig saß.
Apollo fragte Boxey, wo ich denn sei, und der Junge antwortete, daß ich in meiner Schlafkabine wäre. Ich hörte, wie Apollo lachte und dann sagte: »Ich wette, sie probiert ihr Hochzeitskleid an und will dabei nicht gesehen werden.«
Ich wußte nicht, wie er auf so eine Idee kommen konnte. Boxey, der von meiner Überraschung für Apollo wußte, verriet Apollo anscheinend durch seinen Blick, daß etwas nicht an seiner Vermutung stimmte. Das Schiff ist einfach zu klein, als daß man vor seinem Verlobten etwas geheimhalten könnte.
»Ich komme gleich, Apollo«, rief ich.
Er rief zurück, daß ich mir keine Sorgen zu machen brauchte, er glaube nicht, daß es Unglück bringe, die Braut vor dem Hochzeitstag in ihrem Brautkleid zu sehen. Ich war versucht, dagegen zu protestieren und den alten Aberglauben vorzuschieben, um den unangenehmen Augenblick noch hinauszuzögern. Aber dann dachte ich, daß es besser wäre, die Sache so schnell wie möglich über die Bühne zu bringen, und ich sagte ihm, er solle hereinkommen.
Als Apollo mich erblickte (ich hatte mich in meiner besten Mannequinpose aufgestellt), war er einen Moment lang so fassungslos, daß ich schon hoffte, es würde ihm gefallen. Immerhin war es das erste Mal, daß er mich in meiner Kadettenuniform sah.
Ich versuchte, es ihm leichter zu machen, indem ich mit übertriebener Genauigkeit salutierte. Ich hoffte, daß er darüber lachen müßte. Er sagt immer, daß sein Herz der Satire gehöre.
»Flugkadettin Serina, zu Befehl, Captain«, sagte ich mit militärischer Exaktheit. Ich hatte mir diesen Moment schon oft vorgestellt, und ich wußte, daß Apollo erschrecken würde, wenn er mich in dem braunen Jackett und den engen Hosen sehen würde. Aber ich hatte immer geglaubt, daß er sich nach der ersten Überraschung freuen würde.
»Was ist das? Ein Spaß?« fragte er ärgerlich.
Ich war so enttäuscht, daß mir zuerst keine Antwort einfiel.
»Nein. Ich wollte dich nur überraschen. Ich bin schon in der Flugausbildung, seitdem der Rat das Programm zur Verstärkung der Streitkräfte gebilligt hat.«
»Flugausbildung!« schrie er. »Du willst
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